Neunkirchen
Nicht jeder ist Profi-Fotograf

- Peter Wieland in den 70-er Jahren mit zwei Kameras bei der Arbeit bei einer Ballnacht in Neunkirchen.
- Foto: privat
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Nachdem Peter Wieland 1955 eine Kamera in die Finger bekam, war seine Begeisterung für die Fotografie geweckt.
NEUNKIRCHEN. Peter Wieland ist noch ein Fotograf der alten Schule. "Ich habe 1957, mit 14 Jahren, die Fotografenlehre und die Lehre für den Fotohandel begonnen", erzählt der heute 80-jährige Profifotograf.

- Peter Wieland: Vergnügen und Job lässt sich vereinbaren.
- Foto: privat
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"Blut geleckt" hatte Wieland bereits zwei Jahre zuvor: "Da ließ mich ein Freund mit seiner Kamera im Stadtpark abdrücken. Ich habe eine Meise fotografiert. Man hat sie kaum gesehen, aber ich war stolz darauf", schmunzelt der sympathische Fotograf.

- Peter Wieland (80) heute.
- Foto: Santrucek
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Aus Fehlern gelernt
Natürlich bezahlte auch ein Peter Wieland sein "Lehrgeld". Der Neunkirchner: "Meine erste Reportage war eine goldene Hochzeit. Ich hatte den Film schlecht eingespannt und musste nochmal hin, weil sich der Film nicht weiterspulen ließ. Die Leute waren trotzdem sehr freundlich. Das zweite Mal hat’s dann funktioniert."
Später übernahm er das Geschäft, das bis heute Foto Wieland ist und führte es bis 2002 weiter.
Foto Wieland bildete immer Lehrlinge aus. "Aktuell wird bei uns der 31. Lehrling ausgebildet", weiß Peter Wieland. Eine Handvoll ehemalige Lehrlinge sind in der Fotografen-Branche geblieben und selbstständig geworden.
Foto-Lehre von Vorteil
Fotografie hat sich seit Peter Wielands Lehrzeit gewaltig verändert. Früher konnte nur Fotograf werden, wer eine entsprechende Lehre absolvierte. Heute ist es ein freies Gewerbe, wofür es im Grund keinen Befähigungsnachweis benötigt. Für Peter Wieland steht fest, dass die Fotografenlehre ihre Berechtigung hat: "Sonst muss man sich alles selbst erarbeiten, und das ist in den meisten Fällen sehr schwer."
"Wir haben immer eine Hetz’ gehabt. Sonst bekommt man keine g’scheiten Bilder."
Was ein Fotograf können muss? "Den Kontakt zum Motiv haben; aber das ist nicht jedem gegeben", weiß Wieland: "Man muss offen auf Leute zugehen. Wir haben immer eine Hetz’ gehabt und wenn ich noch so müde war. Sonst bekommt man keine g’scheiten Bilder."
Analog oder digital?
Foto-Nerds streiten gerne darüber, ob analoge oder digitale Fotografie besser ist. Wieland dazu: "Es gibt schon Fotografen, die sind nach wie vor spitze, egal ob sie digital oder analog fotografieren. Wenn man’s kann, ist es egal." Allerdings räumte der 80-Jährige auch ein, dass man analog anders – sparsamer – fotografierte als heute. "Man musste sich sich überlegen wie ein Motiv am Foto aussehen wird. Und dafür musste man viel Erfahrung sammeln. Ich habe auch immer nur einmal abgedrückt; höchstens ein zweites Mal, wenn ich gesehen habe, dass jemand geblinzelt hat. Und war

- Peter Wieland (80) heute.
- Foto: Santrucek
- hochgeladen von Thomas Santrucek
etwa das Kopflicht nicht richtig eingestellt, hatte der Portraitierte einen fetten weißen Punkt am Kopf." Heute ist das nebensächlich. Das digitale Foto wird kontrolliert und wenn es nicht gefällt wird es gelöscht und mit veränderten Parametern erneut aufgenommen.
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