Weniger Käsekrainer, mehr Grün
Ende des Würstelstands in der Burggasse

Der Würstelstand am Volkstheater war über Nacht verschwunden, der Betreiber hat ihn eigenständig abtransportiert. | Foto: Nicole Gretz-Blanckenstein/rmw
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  • Der Würstelstand am Volkstheater war über Nacht verschwunden, der Betreiber hat ihn eigenständig abtransportiert.
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Der Würstelstand am Volkstheater verschwand über Nacht. Der Besitzer hat ihn aus Angst vor einer behördlichen Entfernung eigenhändig abtransportiert.

WIEN/NEUBAU. Am vergangenen Wochenende mögen diejenigen, die gerne nachts unterwegs sind und die Burggasse passierten, bemerkt haben, dass etwas fehlte: Der Würstelstand, der üblicherweise dort stand, war über Nacht verschwunden. Der Besitzer Roland Walloner entschied sich, den Stand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag abzutransportieren, um einer potenziellen Entfernung durch die Behörden zuvorzukommen, berichtete der "Kurier".

Dieser Stand war bekannt und beliebt, da er sich strategisch günstig zwischen dem Museumsquartier und den Lokalen am Spittelberg befand, direkt an der U-Bahn und in der Nähe einer Straßenbahnstation. Sowohl Theaterbesucherinnen und -besucher als auch Anwohnerinnen und Anwohner frequentierten ihn regelmäßig.

Ursache für das plötzliche Verschwinden

Die Entscheidung, den Stand zu entfernen, steht im Zusammenhang mit geplanten Bauarbeiten am Volkstheater. „Das Volkstheater wurde generalsaniert und soll nun einen weiteren, für den Kulturbetrieb wichtigen, barrierefreien Zugang erhalten", so der Bezirk Neubau gegenüber MeinBezirk.at. Im Zuge der Bauarbeiten für die barrierefreie Erschließung seien auch konsumfreie Zonen, Begrünungsmaßnahmen und mehrere zusätzliche Bäume geplant. Boden soll entsiegelt und dadurch eine bessere Bewässerung der Bestandsbäume erreicht werden.

Das Volkstheater wird generalsaniert und erhält einen weiteren barrierefreien Zugang. | Foto: www.lupispuma.com / Volkstheater
  • Das Volkstheater wird generalsaniert und erhält einen weiteren barrierefreien Zugang.
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Obwohl der Standbesitzer angeboten hatte, Platz für die Bauarbeiten zu machen, kam es zu keiner Einigung mit den Behörden. Der Bezirk betont, dass von Anfang an klar war, dass der Stand temporär und kein dauerhafter Standort gesichert war. "Würstelstände tragen zur Identität eines Grätzls bei, sie können die Nachbarschaft beleben und den Zusammenhalt stärken. Gleichzeitig ist ein Würstelstand, wenn er auf öffentlichem Grund aufgestellt ist, immer von der Genehmigung der öffentlichen Hand abhängig. Der Würstelstand von Herrn Walloner war auf öffentlichem Grund mitten in einer städtischen Grünfläche direkt hinter dem Volkstheater positioniert."

Zuletzt sei die Genehmigung für den Verkaufsstand 2020 ausgelaufen, dann habe der Bezirk erwirkt, dass der Würstelstand trotz der Umgestaltungspläne in Zusammenarbeit mit dem Volkstheater eine Verlängerung erhält. Weiter heißt es aus dem Büro der Bezirksvorstehung: "Davor wurde der Stand immer nur für ein Jahr genehmigt. Allen Beteiligten war laufend und von Anfang an klar, dass ein Fortbestand des Würstelstands an diesem Standort nicht gesichert ist, da künftig aufgrund der engen Platzsituation kein Platz mehr sein wird."

Hoffnung auf Einigung

Roland Walloner erklärt gegenüber MeinBezirk.at, dass er den Betrieb im Jahr 2017 nicht erworben und investiert hätte, hätte er gewusst, dass der Stand sowieso entfernt werden würde. "Persönlich geht's mit ziemlich schlecht", so Walloner. Er habe den Betrieb ruhend melden müssen und sowohl er als auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten sind bereits arbeitslos gemeldet. Er hat eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof eingelegt, da der alternative Standort in der Neustiftgasse aus wirtschaftlichen Gründen nicht geeignet erscheint. 

Der Bezirk setze sich ein, einen Ersatzstandort des Würstelstandes zu finden.  | Foto: Nicole Gretz-Blanckenstein/rmw
  • Der Bezirk setze sich ein, einen Ersatzstandort des Würstelstandes zu finden.
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Walloner wünscht sich, dass eine Lösung gefunden wird, mit der alle am Standort glücklich sein würden. Er sei per se nicht dagegen, dass umgebaut und verschönert wird. Allerdings betont er, wenn beispielsweise der Baum, der gepflanzt werden soll, um ein bis zwei Meter versetzt würde, Platz für den Würstelstand vorhanden wäre. Der Bezirk erklärt, er habe sich immer angeboten, sich für einen Ersatzstandort des Würstelstandes einzusetzen und werde "selbstverständlich weiterhin bei der Suche nach einem Ersatzstandort helfen."

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