Die Bühne wird die Heimat nie ersetzen
Sänger Rene-Herbert Heit feiert große Erfolge - und bleibt Oberwölz dabei treu.
OBERWÖLZ. Er singt, tanzt, mimt und er liebt es, auf der Bühne zu stehen. Rene-Herbert Heit ist Schauspieler und Musicaldarsteller aus Leidenschaft. Seit 2008 geht der Oberwölzer seiner Passion nach. Zuvor hat er nach der Musikhauptschule die Lehre zum Einzelhandelskaufmann absolviert und vor bzw. während des Zivildienstes beim Roten Kreuz schon Musicalunterricht in Klagenfurt genossen.
Musical ist Kraftsport
2009 startete Rene-Herbert Heit mit der Ausbildung an der Musical Akademie Graz. „Wenn du diese Ausbildung anfängst, liegt das meiste an dir“, weiß der 28-Jährige. Einige seiner Kollegen sind schon anfangs an den Anforderungen gescheitert. 20-Stunden-Tage waren keine Seltenheit, ständig war Training angesagt. „Auch wenn es viele nicht glauben: Musical ist Kraftsport.“
Erste Rollen
Zu dieser Zeit stellten sich auch erste Rollen in Graz ein. Er spielte zum Beispiel den Fridolin Weber in „Best of Mozart“ 2009 sowie den bösen Fürsterzbischof Colloredo im Jahr 2012, fegte als charismatischer Rum-Tum-Tugger in „Best of Cats“ 2010 durchs Orpheum. Weitere Erfahrungen sammelte er u.a. auch durch seine Rollen als Billy Flynn in „Best of Chicago“, Sky in „Best of Mamma Mia“ sowie Michi in „Steirermen - das Musical“ in Weiz (alles 2011).
Nicht zu verbissen
Die Bühnenreifeprüfung legte Rene-Herbert Heit schließlich 2012 ab. In diesem Jahr begeisterte er auch beim Wiener Musical Sommer. An sein erstes richtiges Casting erinnert sich Heit noch ganz genau: „Das war für den Simon in ‚Jesus Christ Superstar‘ - dort bin ich aber nur unter die letzten drei gekommen.“ Seitdem hat Heit seine Einstellung geändert. „In dieser Branche sollte man nicht zu verbissen sein“, sagt er. „Ich sehe das alles eher locker.“ Denn, auch wenn sich eine Türe schließt, öffnet sich die nächste: Beim darauffolgenden Casting wurde ihm statt einer Rolle im „Phantom der Oper“ ein Solo-Arrangement für die „Nacht der Operette“ angeboten. „Ich habe natürlich zugesagt - und dann kam plötzlich auch die Zusage für drei Rollen im ‚Phantom der Oper‘, welches gleich danach gespielt wurde.“
Liebe zur Heimat
Insgesamt zehn Monate tourte das Ensemble durch Deutschland, Österreich, Belgien, die Schweiz etc. „Damals war ich nicht ein Mal in Oberwölz.“ Hart für den 28-Jährigen, der sich selbst als sehr heimatverbunden bezeichnet. „Ich liebe Oberwölz. Ich genieße generell die Ruhe hier im Bezirk“, verrät Rene-Herbert Heit. Ruhe hatte er auf Tour nur wenig. „In dieser Zeit lebt man in einer Seifenblase“, sagt der Künstler. „Man gibt Autogramme und wird gehypt. Deshalb ist Heimat so wichtig - da bin ich ganz ich selbst.“
"Lasse alles auf mich zukommen"
Ein weiteres Highlight erlebte er 2014/15, als er den Romeo im Musical „Romeo und Julia“ im Stadttheater Mödling spielte. „Das war mein größtes Ziel: eine Hauptrolle in Wien.“ 2015 und 2016 war er als Solist bei „The 12 Tenors“ auf Tournee. Was jetzt auf dem Plan steht? Noch nichts Konkretes - und das ist gut so. „Ich möchte mich ausprobieren und lasse alles auf mich zukommen.“
Info
Rene-Herbert Heit ist 1987 geboren und kommt aus Oberwölz.
Ausbildung: 2008-2009 Musicalunterricht an der Musicalschule Klagenfurt. 2009-2012 Ausbildung an der Musical Akademie Graz.
Seine Bühnenreifeprüfung legte er 2012 ab.
Stimmlage: Tenor
Homepage: www.reneheit.com
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.