Schaubergwerk Seegrotte Hinterbrühl

- hochgeladen von Karl B.
Das Schaubergwerk Seegrotte Hinterbrühl ist ein stillgelegtes Gipsbergwerk mit mythisch anmutenden Stollen, einem Bergwerks-, bzw. Barbaramuseum und dem größten unterirdischen See Europas.
Seegrotte Einst und Jetzt
Infolge eines gewaltigen Naturereignisses entstand im südlichen Niederösterreich eines der eindrucksvollsten Naturdenkmäler der Welt: die "SEEGROTTE" in der Hinterbrühl. Es war im Jahre 1912, als nach einer Sprengung im damaligen Gipsbergwerk Hinterbrühl mehr als 20 Millionen Liter Wasser aus einem so genannten Wassersack mit ungeheurer Wucht in die Gänge und Stollen strömten. Durch den Einbruch des Wassers hat sich ein riesiger See gebildet - der größte unterirdische See Europas.
Das stillgelegte Bergwerk blieb bis zu dem Tag, an dem ein Team von internationalen Höhlenforschern in den 30er Jahren das einmalige Naturspektakel unter Tag entdeckte, geschlossen. Die begeisterten Fachleute ergriffen die Initiative, diese faszinierende Sehenswürdigkeit der Öffentlichkeit als "Schaubergwerk" zugängig zu machen. Im Jahre 1932 wurde die „SEEGROTTE“ zum ersten Mal als Schaubergwerk eröffnet. Von Anfang an erwies sich die "SEEGROTTE" als Touristenattraktion ersten Ranges.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die "SEEGROTTE" von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt. Da die unterirdische Anlage größtmöglichen Schutz vor Bombardierung bot, errichteten die deutschen Heinkel-Werke in den ausgedehnten Gängen der "SEEGROTTE" eine große, unterirdische Flugzeugfabrik. Im Jahre 1944, wurde das Wasser von der deutschen Wehrmacht ausgepumpt, alles trocken gelegt und beheizt. 2.000 Arbeiter, darunter viele Zwangsarbeiter, waren damit beschäftigt, hier einen der ersten Düsenjäger der Welt zu produzieren - die Heinkel HE 162 "Salamander". (Ein Modell und Teile der HE 162 sind in der "SEEGROTTE" ausgestellt.)
1945 zerstörte ein Sprengkommando die Fabrikseinrichtung mit 7 schweren Bomben. Es dauerte 3 Jahre bis das Bergwerk renoviert war und für die Touristen wieder zugänglich wurde.
Mehr als zehn Millionen Menschen besuchten das ehemalige Bergwerk seither, allein im Vorjahr kamen rund 250.000 Personen aus aller Welt.
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