Fahr mit Mödling, Teil 7
Parkplätze rund um Wien werden knapp

- Parksheriffs gehören zu einem modernen Parkraummanagement dazu!
- Foto: Stadtpolizei Baden
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Die Gemeinden im Wiener Umland haben ein gemeinsames Problem: Sie müssen sich seit der Einführung der Kurzparkpickerl in Wien verstärkt mit der Parkplatzfrage auseinandersetzen. An Parkraumbewirtschaftung führt kein Weg vorbei. Drei Beispiele
BEZIRK MÖDLING. Unter https://www.moedling.at/Stadt/Service/ – Mobilität und Parken – findet man einen guten Überblick über die verstreuten Kurzparkzonen, gebührenfrei und gebührenpflichtig sowie die Position der Parkscheinautomaten in der Babenbergerstadt. Die maximale Kurzparkdauer variiert in der Regel zwischen 3 und 1,5 Stunden. Für manche ist das verwirrend.
Nikolaus Ibesich, Referatsleiter Verkehr der Stadtgemeinde Mödling, erläutert: „Je näher die Kurzparkzone beim Zentrum ist, desto kürzer darf man stehen, der Auto- bzw. Kundenumsatz soll damit erhöht werden.“
Nachdem „handyparken.at“ per Ende September seine Dienste in NÖ nicht mehr anbietet, stehen in Mödling die Apps Easypark und Parkster zur Verfügung. Braucht man die Parkscheinautomaten in Handy-Zeiten überhaupt noch?
Ibesich erinnert sich schmunzelnd:
„Vor vielen Jahren, zu Beginn des Handyparkens in Mödling mit dem Vorreiter handyparken.at, waren die Automaten schon umstritten. Automaten sind teuer, in der Anschaffung und im Betrieb. Die Politik wollte diese Kosten sparen und hat schon mit der Außerbetriebnahme und dem Abbau begonnen. Begleitend zum Abbau wurden die Kurzparkscheine neben der Gemeinde auch über Geschäftspartner in Mödling und Umgebung vertrieben. Aber der Aufschrei war groß, das wurde von den Leuten nicht akzeptiert und die Parkscheinautomaten waren sehr schnell wieder in Betrieb. Und so ist es immer noch. Unlängst wurde ein zusätzlicher Parkscheinautomat angeschafft, heuer alle auf den neuesten Stand gebracht und die Kartenzahlung integriert. Es gibt in Mödling daher drei unterschiedliche Arten die Parkgebühren zu begleichen: mit dem Parkschein, über die 14 Automaten oder mit Handy-App.“
Die Kurzparkgebühren liegen bei 1 Euro pro halber Stunde. Die Zeit von 12 – 14 Uhr ist gebührenfrei, ausgenommen ist die Parkgarage Lerchengasse.
In den gebührenfreien Kurzparkzonen ist nach wie vor die Parkuhr zu verwenden.
Angedacht wird aktuelle eine Vereinheitlichung der Kurzparkzonen, um die Situation für die Kunden übersichtlicher zu gestalten.
Übergreifendes Parkraummanagement nötig
Seit 2022 hat das direkt an Wien angrenzende Brunn/Gebirge ein neues Mobilitätskonzept, in dem auch Maßnahmen fürs Parken definiert sind. Allerdings wird im Zuge des viergleisigen Bahnausbaus nahe der neuen Station Brunn Europaring eine neue Park and Ride-Anlage entstehen. Die Auswirkungen dieser neuen Entwicklung kann erst nach Vorliegen detaillierter Infos seitens der ÖBB geprüft werden.
Was ist bisher geschehen? Die gesamte Parkraumsituation in Brunn steht unter Beobachtung, an neuralgischen Punkten gibt es Halte- und Parkverbote. Ebenso wurden neue Kurzparkzonen verordnet, etwa in der Wolfholzsiedlung direkt neben Wien. Beim Park and Ride am Bahnhof sorgen Parkwächter für eine Entspannung der Situation.
„In Brunn kann die Parksituation – abgesehen von einigen Hotspots – als akzeptabel bezeichnet werden“, berichtet Verkehrsreferent Christian Schmitzer.
Im Ortszentrum empfiehlt er die Nutzung eines Parkdecks beim Gemeindeamt (1 Stunde gratis)
Schmitzer weiter: „Eine Herausforderung ist auch die beschränkte Verfügbarkeit öffentlichen Raumes. In Absprache mit großen Akteuren (ÖBB, ASFINAG, Landesstraßenplanung) und Nachbargemeinden wird für den Großraum südlich von Wien langfristig voraussichtlich ein abgestimmtes Parkraummanagement erforderlich werden.“
Bei einer neu entstehenden Siedlung „quartier 21“ (580 Wohnungen) werden die Autostellplätze bereits in eine Tiefgarage verlegt. Brunn nimmt aktuell an der NÖ Dorf- und Stadterneuerung teil und diskutiert im Rahmen von Bürgerbeteiligung die zukünftige Gestaltung des Straßenraums (auch des Parkraums) im Ortszentrum.
"Sind nicht der Parkplatz für Wien-Pendler"
So wie Brunn ist auch Wr. Neudorf von der Wiener Kurzparkpolitik betroffen. 2022 sollten in Wr. Neudorf Park&Ride-Anlagen für auswärtige Pendler errichtet werden. Dies wurde von der Gemeinde durch entsprechende Umwidmungen vereitelt. Bürgermeister Herbert Janschka wollte den Ort nicht zum Parkplatz für Wien-Pendler werden lassen.
Zur Zeit ist er zufrieden und sagt: „Momentan ist die Situation entspannt, vielleicht deshalb, weil wir auch einige neue Kurzparkzonen haben.“
Zur Sache: ÖBB Park and Rides im Bezirk
Der Bezirk Mödling verfügt an den Bahnhöfen über 1.378 P&R-Stellplätze, die größte Anlage ist in der Stadt Mödling mit 892 Stellplätzen.
Die Zahl derer, die nach der Ausfahrt aus einer P&R-Anlage mit Zufahrtssystem eine Ersatzgebühr bezahlen, liegt bei rund 1% aller Ein- und Ausfahrten.
Täglich pendeln rund 47.000 Menschen mit der Bahn aus dem Süden nach Wien.
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