Alpenverein Perchtoldsdorf
Ausflug in die Karpaten

- Foto: zVg
- hochgeladen von Rainer Hirss
BEZIRK MÖDLING. Die Mitglieder des Alpenverein Teufelstein Perchtoldsdorf waren auch im Herbst wieder höchst aktiv und unternahmen einen Ausflug ins Nachbarland Slowakei. Mitglied Biggi Kempter berichtet:
"Die harmlosen Kleinen Karpaten …Erhebungen hinter Pressburg, sichtbar von Heide und Haspelweg bei klaren Wetterverhältnissen - für Teufelsteiner Frohnaturen sicher kein spektakuläres Unterfangen! Es lief ja auch sehr sanft an in Vyvrat, wo wir – 39 Personen – uns in zwei Gruppen teilten:eine die von hier aus den Vysoka mit seinen 754 m erklimmt und eine die gleich drei 700-er bezwinge sollte.
Nebelschwaden durchzogen den anfangs leicht ansteigenden Buchenwald. Rasch verengte sich der bequeme Weg zu einem schmalen Steig, steiler und steiler bergan. Glitschige Erde ließ die Sohlen rutschen, ein Netz nasser Wurzeln und Steine erforderten immer mehr Konzentration. Wohl warf die Sonne ihre Strahlen gleich gezielten Scheinwerfern durch das Blätterdach, tauchte bemooste Baumstämme in mystisch zauberhaftes Licht, ein Salamander flüchtete ins Laubwerk, eine Bergdohle schien uns von irgendwoher her zu verhöhnen… Höher und höher ging’s hinauf, das Gelände wurde felsiger…der Gipfel schon endlich in Sicht? Ein Gedanke - ehe das Gipfelkreuz noch erreicht war –hakte sich bei mir ein; wie komm’ ich da wieder heil hinunter? Da ragte es vor uns in den Himmel - das Vysoka-Gipfelkreuz, höchste Zeit (und das unter 1000 m) Erhebung der Kleinen Karpaten! Erleichterung, Freude, Fernblick (wohl nicht bis zum Schneeberg), dahinter die Gewissheit „ ein Abstieg ohne Stecken unmöglich “. Ein erschöpfter, doch gleichzeitig neue Kraft spendender Taumel erfüllte mich wie nach einem Hochgebirgs-Gipfelsieg! Knie und Atem unterstrichen sehr wohl, dass eine außergewöhnliche Leistung hinter uns lag!
Mit Hilfe von Stecken kamen wir gut unten an - allerdings mit Verzögerung, erreichten nach einer sanft verlaufenden Wanderung im Talgrund den ausgemachten Treffpunkt mit der anderen Gruppe. Weit und breit von dieser keine Spur, jedoch Handyverbindung. Das Auf und Ab der drei Gipfel forderte sie noch mehr als unsere höchste Erhebung“, sodass ihr Frohsinn erst wieder nach sehr verspätetem Eintreffen bei einem stärkenden Mittagessen wieder hergestellt war. Sehr fröhlich allerdings ging’s dann wieder für alle in dem reizvollen Weinörtchen Modra zu. Im Kellergewölbe eines Heurigen verkosteten wir örtliche Weine, gut mundend mit deftiger Unterlage bester Ferkel- Spezialitäten. Ein auf vielen Ebenen beeindruckender Ausflug in unser Nachbarland, der den Wunsch hinterlässt: das Stückchen Land - Zahorje - auf der anderen Seite der March näher zu erforschen."



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