Gemeinden als Innovationsmotoren im Weinviertel

- Leopold Bösmüller (Mistelbach), Geschäftsführer Herbert Greisberger (Energie- und Umweltagentur NÖ), Isabella Zins (Laa an der Thaya), Werner Haas (Ladendorf), Reinhard Schweiger (Ladendorf), Regionsleiter Weinviertel Peter Haftner (Energie- und Umweltagentur NÖ)
- Foto: Martin Ruhrhofer
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NÖ/MISTELBACH. Über 60 Bürgermeister und Gemeinderäte nutzten die Gelegenheit und informierten sich beim kommunalen Innovationsforum der Energie- und Umweltagentur NÖ in Grabern rund um das Thema der Klimawandelanpassung. Im Fokus der Veranstaltung standen Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote. Auch der Bezirk Mistelbach war vertreten.
„Mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien und dem Ölkesselverbot in Neubauten, das 2019 in Kraft tritt, haben wir schon einiges geschafft. Bei entscheidenden Maßnahmen zählen wir auf unsere Gemeinden als starke Partner im ländlichen Raum“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Extremwetterereignisse abmildern
„Mit den Innovationsforen möchten wir aufzeigen wie sich das Klima in Niederösterreichs Regionen in den nächsten Jahrzehnten verändert und neueste Entwicklungen um die Auswirkungen von Extremwetterereignisse abzumildern aber auch Projekte, die bereits von Gemeinden umgesetzt wurden vor den Vorhang holen“, betont Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ. „Um die Gemeinden fit für den Klimawandel zu machen bietet die Energie- und Umweltagentur NÖ abgestimmte Service- und Beratungsangebote an, die von der konkreten Förderberatung bis zu Workshops und Vorträgen in den Gemeinden reichen“, ergänzt der Regionsleiter NÖ-Mitte der Energie- und Umweltagentur NÖ, Martin Ruhrhofer.
Klimazukunft und Praxistipps im Fokus
Im Mittelpunkt des Innovationsforums in Grabern stand der von Experten der Zentralanstalt für Metrologie und Geodynamik bis 2050 prognostizierte Temperaturanstieg um 2 bis 4,5 °C. Zudem zeigen die Szenarien der ZAMG eine jahreszeitliche Verschiebung der Niederschläge auf: Bei leicht ansteigender Niederschlagsmenge nehmen die Sommerniederschläge ab, die Winter- und Frühjahrsniederschläge hingegen zu. Zwar hat die Klimaveränderung auf großflächige Hochwässer voraussichtlich keinen Einfluss, kleinräumige Starkregenereignisse werden allerdings häufiger und erhöhen die Gefahr durch Hangwässer und von kleinräumigen Hochwässern. Die Vegetationsperiode soll um 12 Tage früher beginnen, die Verdunstung auch aus diesem Grund stark ansteigen und die Grundwasserneubildung abnehmen.
Mit Drain-Gardening wurde eine Möglichkeit vorgestellt, teure Regenwasserkanäle zum Ableiten von Oberflächenwässern zu sparen. Mittels eigener planmäßiger Bepflanzung und speziellem Pflanzensubstrat kann Regenwasser gespeichert werden, das dann in Folge wiederum zu einem besseren Mikroklima beiträgt.
Niederösterreichs Gemeinden als Vorbilder
„Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Schon heute spüren wir dessen Auswirkungen. Neben gezielten Maßnahmen zum Klimaschutz ist es notwendig sich an die Veränderungen des Klimas anzupassen“, streicht Landtagsabgeordneter Richard Hogl die Bedeutung für die Gemeinden heraus.
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