Schwangerschaftsabbruch
"Changes for Women" hilft in der größten Not

- Der 2018 gegründete Margaretner Verein "Changes for Women" informiert über Schwangerschaftsabbrüche sowie Finanzierungsmöglichkeiten. Isabel Tanzer (ganz rechts) ist seit 2020 dabei.
- Foto: Changes for Women
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Der Margaretner Verein "Changes for Women" unterstützt ungewollt Schwangere in finanziellen Notlagen.
WIEN/MARGARETEN. Das Strafgesetzbuch gibt Aufschluss darüber, was als Straftat gilt und mit welchen Konsequenzen solche Delikte geahndet werden. Da sind beispielsweise Diebstahl oder Körperverletzung angeführt, aber auch Abtreibungen. In Österreich ist es grundsätzlich nicht legal, einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen. Unter gewissen Voraussetzungen bleibt er allerdings straffrei, zum Beispiel dann, wenn er innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate durchgeführt wird.

- In Österreich ist es grundsätzlich nicht legal, einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen. Unter gewissen Voraussetzungen bleibt er allerdings straffrei, zum Beispiel dann, wenn er innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate durchgeführt wird.
- Foto: Clay Banks/Unsplash
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Diese "Fristenlösung" wurde 1974 beschlossen. Öffentliche Spitäler und Privatambulatorien, die Abtreibungen durchführen, sind sehr unregelmäßig in den Bundesländern verteilt. So gibt es im Burgenland beispielsweise keine Möglichkeit, eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Auch die Finanzierung eines Abbruchs kann zum Problem werden: In Privatkliniken zahlt man oft bis zu 800 Euro.
Spendenbasierte Hilfe
Der 2018 gegründete Margaretner Verein "Changes for Women" informiert über Schwangerschaftsabbrüche sowie Finanzierungsmöglichkeiten. Frauen, die ungewollt schwanger sind und sich in einer Notlage befinden, werden auch finanziell unterstützt.
Isabel Tanzer ist seit 2020 dabei, über einen Spendenaufruf wurde sie auf das Angebot aufmerksam. "Es hat mich sofort angesprochen, weil ich mich nach dem Studium sowieso ehrenamtlich engagieren wollte. Ich bin eine sehr politische Person mit feministischen Überzeugungen, da ist sich alles in einem ausgegangen. Es ist eine coole Tätigkeit, aber es wäre mir lieber, wenn wir es nicht machen müssten", erklärt sie.
Betroffene können sich per E-Mail an "Changes for Women" wenden, in der Regel erhalten sie noch am selben Tag eine Rückmeldung. Gemeinsam wird dann nach Unterstützungsmöglichkeiten gesucht.
Selbstbestimmung im Fokus
In manchen Fällen finanziert die MA 40 einmalig einen Abbruch, die Österreichische Gesundheitskasse trägt jedoch meist nicht zur Finanzierung bei. Der Verein ist Tanzers Meinung nach relevant, da es viele ungewollt Schwangere gibt, die ihre Schwangerschaft nicht fortsetzen wollen, keine finanzielle Hilfe vom Staat erhalten und die nötige Summe in kurzer Zeit nicht aufbringen können.
"Uns ist es wichtig, dass die Selbstbestimmung nicht von der sozioökonomischen Lage der Betroffenen abhängt." Im letzten Jahr gingen 246 Anfragen ein, von denen 121 finanziell unterstützt wurden. "Bei den anderen war es so, dass sie einen MA-40-Anspruch hatten oder sich vielleicht auch umentschieden haben."
Viele Unterstützungsmöglichkeiten
Heuer wurden bereits 124 Abbrüche finanziert, nun sind die finanziellen Ressourcen bald erschöpft. Um Hilfesuchende auch künftig nicht abweisen zu müssen, bittet der Verein um Spenden.
Das Team von Changes for Women freut sich zudem immer über Unterstützung. "Man kann ganz viele Dinge machen. Natürlich kann man uns finanziell unterstützen. Ansonsten kann man bei Veranstaltungen aushelfen, Aufgaben im Grafik- oder Dolmetscherbereich übernehmen oder Spenden sammeln. Wenn jemand mit einer guten Idee auf uns zukommt, sind wir die letzten, die nein sagen. Wir arbeiten alle ehrenamtlich neben unserer Lohnarbeit unbezahlt bei Changes. Also wir sind über helfende Hände immer froh", ergänzt Tanzer.
Mehr Infos zum Verein "Changes for Women" erhältst du hier.
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