Coronavirus in Salzburg
Camping könnte im Corona-Sommer boomen

- Thomas Schitter: "Durch die Corona-Beschränkungen bestehen vielleicht auch innerliche Schranken bei den Gästen."
- Foto: Auszeit-XL
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Thomas Schitter vom Campingplatz Mauterndorf sieht im Campen eine Chance für den Urlaub 2020 – quasi mobiles daheim sein.
MAUTERNDORF. "Das erste Mal wieder an Urlaub denken": Mit dieser Botschaft motiviert die Salzburger Land Tourismus GmbH im Rahmen ihrer Sommerkampagne zu einem Urlaub in Stadt und Land Salzburg. Gleichzeit will man damit die Salzburger Tourismusbranche mit Optimismus inspirieren.
Start für Hotels und Campingplätze am 29. Mai
Ende Mai starten dann auch die Hotellerie und die Campingplätze wieder in die Saison. Wir haben bei Campingplatz-Besitzer Thomas Schitter aus Mauterndorf nachgefragt, wie der Urlaub 2020 in seiner Branche ausschauen kann: "Der Campingplatz Mauterndorf starten ab 29. Mai in die Sommersaison 2020. Wir wissen zwar noch nicht, welche Auflagen genau auf uns zukommen, aber wir sehen das Campen als gute Alternative zum Urlaub in Hotels im Corona-Sommer 2020", sagt Thomas Schitter. In den Restaurants auf Campingplätzen werden zwar dieseleben Auflagen gelten, wie in Hotels, aber das "Wohnen" am Campinglatz gestaltet sich einfacher.

- Der Campingplatz Mauterndorf starten ab 29. Mai in die Sommersaison 2020.
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Geregelte Abläufe in Sanitäranlagen
"Unser Platz ist weitläufig und die Stellplätze haben zwischen 70 und 120 Quadratmetern. Da sollte man sich nicht in die Quere kommen", so Schitter. Am Platz gäbe es daher, wenn nicht gewünscht, keine engen Berührungspunkte unter den Gästen. In den Sanitäranlagen werde er geregelte Abläufe schaffen. Konkrete Richtlinien dafür, gibt es allerdings noch nicht. "Daher ist es auch schwierig für uns, den Personalaufwand vorherzusagen. Wenn es außergewöhnliche Hygienemaßnahmen geben muss, könnte es nötig sein, Personal aufzustocken", so Schitter.
"Ein Campingurlaub ist prädestiniert für die aktuelle Zeit."
Campingplatz-Besitzer Thomas Schitter aus Mauterndorf
Ostergäste ausgeblieben
Der Campingplatz Mauterndorf hätte grundsätzlich an 365 Tage im Jahr geöffnet. Corona hat die Campingsaison also auch unterbrochen. Wie hoch die Einbußen bei ihm sein werden, will und kann Schitter allerdings nicht beziffern. "Wir haben Dauercamper – aber nur zehn pro Jahr. Wir wollen damit verhindern, dass der Platz einer Geisterstadt gleicht, wenn die Dauercamper nicht anwesend sind. Einbußen haben wir im März und April gehabt. Bis nach Ostern wären die Obertauern-Gäste noch da gewesen", sagt Schitter. Das Wintercamping ist in Mauterndorf das Hauptgeschäft. An Weihnachten könnte man eine doppelt so große Fläche füllen. Aber auch der Sommer werde wegen des Wandertrends immer stärker.
Wie viele trauen sich über die Grenze?
Da die Campinggäste zu Schitter vor allem aus Holland, Deutschland, Österreich und der Slowakei kommen, könnte der Sommer wegen der anvisierten Grenzöffnungen gerettet sein. Schitter ist da aber vorsichtig: "Es ist schwierig, die Lage jetzt einzuschätzen. Ich glaube, dass durch die Beschränkungen der letzten Zeit auch innere Schranken bei den Gästen bestehen. Die Frage wird sein, wie viele Menschen sich über die Grenze trauen."
"Nachhaltigkeit, zeigt sich erst später"
Chancen sieht Schitter aber dennoch: "Der Österreichische Markt ist gut. Ich glaube, dass viele Österreicher sich schon überlegt haben, wo sie heuer im Sommer hinfahren könnten. Dieser Markt wird für uns interessant werden." Ob die Masse an Österreichischen Gästen schon heuer schlagend wird, oder erst in den kommenden Jahren, bleibe abzuwarten.


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