Kinder per Smartphone orten
Handyortungs-Apps machen es möglich

- hochgeladen von Tobias Sankt
Familien mit Migrationshintergrund, die in ein fremdes Land eingereist sind, sind besonders vorsichtig, wenn es um die Sicherheit ihrer Kinder geht. Schon der Schulweg stellt die jungen Einwanderer, die in der Regel noch kein Deutsch sprechen, vor große Herausforderungen. Eine sogenannte Handyortungs-App kann viel zur Beruhigung der Eltern beitragen.
Sekundenschnelle Ortung via GPS
Wer sich schon einmal in einer größeren Stadt im Ausland aufgehalten hat, kennt diese Situation: Man läuft durch Straßen, deren Namen man nicht kennt. Die fremdartig wirkenden Schilder, die überdies in einer unbekannten Sprache gehalten sind, können nicht entziffert werden. Da es keine bekannten Bezugspunkte gibt, verliert man irgendwann die Übersicht. Im schlimmsten Fall verläuft man sich und findet nicht mehr zur ursprünglichen Route zurück.
Eltern, die eine Handyortungs-App auf dem Smartphone ihrer Kinder installiert haben, können einer solchen Situation gelassen entgegensehen: Sollte die Tochter oder der Sohn sich im Gewirr der Stadt verlaufen, besteht jederzeit die Möglichkeit einer Handyortung.
Diese erfolgt per GPS und kann durchgeführt werden, so lange das Zielgerät eingeschaltet ist. Die App ermittelt den aktuellen Standort auf den Meter genau und zeigt ihn auf einer Karte an, sodass die Eltern ihrem Kind den richtigen Weg exakt beschreiben können.
Rechtliche Aspekte der Handyüberwachung
Ein fremdes Handy orten ohne Zustimmung – in den meisten Ländern, darunter auch in Deutschland, ist dieses Vorgehen illegal. Eine Ausnahme liegt vor, wenn es sich bei dem Zielgerät um ein Smartphone handelt, welches man selbst gekauft und jemanden anderem zur Nutzung überlassen hat.
Bei Kindern ist dies fast immer der Fall. Wenn die Tochter oder der Sohn irgendwann volljährig ist, ändert sich an den Besitzverhältnissen nichts – die Überwachung kann daher bedenkenlos fortgesetzt werden.
Entscheidend ist, dass das Kind nichts von der Oberservation bemerkt, da ansonsten ein erheblicher Vertrauensverlust droht.
Handyortungs-Apps sind echte Alleskönner
Neben der Handyortung bieten solche Apps noch viele weitere Funktionen, die für Migranten ausgesprochen nützlich sein können. Eine der wichtigsten ist das Mitlesen von SMS, E-Mails und Social Media-Chats.
Das sogenannte Cybermobbing ist ein Phänomen, das heute an nahezu allen Schulen auftritt. Vor der Gefahr der Belästigung per Internet sind auch Kinder mit Migrationshintergrund nicht gefeit.
Eine von oesterreich.orf.at in Österreich durchgeführte Studie hat sogar ergeben, dass Migranten zu denjenigen Gruppen gehören, die am häufigsten von Cybermobbing betroffen sind.
Durch eine Handyortungs-App erhält man einen umfassenden Überblick über die Internetaktivitäten des Kindes. Eine Totalüberwachung, die aufwendig ist und viel Zeit in Anspruch nimmt, ist in der Regel nicht notwendig. Wenn Eltern jedoch bemerken, dass sich das Kind zurückzieht oder ohne erkennbaren Grund ängstlich wirkt, kann es durchaus sinnvoll ein, Chatverläufe und andere Handydaten auszuwerten.
Da die meisten Kinder und Jugendlichen heute praktisch ihr gesamtes Leben über das Internet organisieren, fällt es normalerweise nicht schwer, den Auslöser der Veränderung zu identifizieren.
Marktführende Handyortungs-Apps sind in zahlreichen Sprachen verfügbar
Aufgrund der großen Bedarfs bieten die marktführenden Hersteller von Handyortungs-Apps bereits seit längerer Zeit Versionen an, die auch von Menschen bedient werden können, die weder die deutsche noch die englische Sprache beherrschen. Besonders stark werden Handyortungs-Apps in arabischer und türkischer Sprache nachgefragt.
Daneben sind die Apps auch in den wichtigsten europäischen Sprachen (Französisch, Spanisch, Italienisch) sowie auf Japanisch und Koreanisch verfügbar. Die Bedienung der Anwendung erfolgt ausschließlich in der eingestellten Sprache, sodass es im Zuge der GPS-Lokalisierung nicht zu Verständnisproblemen kommen kann.
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