Osterbrauchtum
Wenn die Glocken nach Rom fliegen

Zu sehen sind hier Handratschen. Wenn die "Glocken nach Rom fliegen" ersetzt ihr Geklapper das Geläut. Unser Regionaut Wolfgang Eßl stellte Bilder zum Brauch auf meinbezirk.at/1301757 online. | Foto: Wolfgang Eßl Photographie
  • Zu sehen sind hier Handratschen. Wenn die "Glocken nach Rom fliegen" ersetzt ihr Geklapper das Geläut. Unser Regionaut Wolfgang Eßl stellte Bilder zum Brauch auf meinbezirk.at/1301757 online.
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Laut Überlieferung soll das am Gründonnerstag so der Fall sein; dann rücken die Ratscherkinder aus.

LUNGAU. Laut der Internetseite der Lungauer Volkskultur, wo man sich auf die Heimatkundler Anton und Josefine Heitzmann aus Tamsweg sowie das Buch "Der Salzburger Lungau und seine Volkskultur" bezieht, wird der Gründonnerstag auch "Antlasstag" genannt.

Die Glocken verstummen

Er soll daran erinnern, dass einst an diesem Tag Sünder mit grünen Zweigen bekränzt wieder in die Kirchengemeinschaft aufgenommen wurden. An diesem Tag, so wird erzählt, verstummen die Kirchenglocken und würden sozusagen im übertragenen Sinne "nach Rom fliegen". Erst am Karsamstag dann, zum Auferstehungsgottesdienst in der Osternacht, läuten die Glocken wieder. Ebenso lang schweigen laut dem Amt für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Salzburg übrigens auch die Orgeln.

Kinder ersetzen Glocken

Ganz ruhig ist es im Lungau allerdings nicht, denn an Stelle des Glockenläutens tritt das Geklapper von Ratschen – zum Morgen-, Mittag- und Abendläuten. Nach der volkskundlichen Deutung seien die Ratschen auf archaisch-kultische Lärminstrumente und Lärmbräuche zurückzuführen. In den schriftlichen Quellen – so heißt es bei der Lungauer Volkskultur, die sich auf die oben genannten Primärliteraturquellen bezieht – tauche das Ratschengehen so um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert auf. Im Lungau besorgen das Ratschengehen hauptsächlich die Ministranten in den einzelnen Pfarren. Die Ratscherkinder gehen dabei entweder mit einer großen Ratsche, die auf einen Wagen montiert ist, oder auch mit kleineren Handratschen durch den Ort und ersetzen mit dem Geklapper das Läuten der Glocken.

Zum Gründonnerstag

Das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern steht laut dem Amt für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Salzburg im Zentrum dieses Tages. Der Name "Gründonnerstag" leite sich vermutlich vom mittelhochdeutschen Verb "gronan" (weinen) ab. Das sei darauf zurückzuführen, dass der öffentliche Büßer (Weinender) wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wurde. Möglicherweise, so informierte die Erzdiözese, bezieht sich der Name auch auf die an diesem Tag getragenen grünen Messgewänder der Priester im Mittelalter.

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