Landestheater Salzburg
„Rocky Horror Show“ – Punktlandung der Aliens in Salzburg
Erotische Science Fiction in Salzburg: Die „Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien zieht am Landestheater zurzeit die Fans in den Saal und dort in gewisser Weise mit auf die Bühne. Ein grandioses Musical mitten im Herzen der Landeshauptstadt.
SALZBURG. Mittendrin statt nur dabei: das ist das Publikum des Musicals „Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien. Am 5. Oktober feierte es am Landestheater Salzburg Premiere. Diese kam derart gut an, dass die Zuschauer den Bühnenakteuren und -mitwirkenden nicht enden wollende Standing-Ovations boten. Aktiv zu sein, sind die Fans zu diesem Zeitpunkt schon gewöhnt, denn das Publikum ist in der „Rocky Horror Show“ nicht nur Spektator sondern Mitwirkender zugleich.
Fankult: es wird mitgemacht
Seit der Uraufführung im Jahre 1973 hat sich nämlich ein exzentrischer Fankult entwickelt. Die Zuschauer machen bei gewissen Szenen aktiv mit: So etwa gibt es ganz am Anfang eine Szene im Regen, wo das Publikum mit Wasserpistolen fröhlich und munter für einen echten Guss sorgt und sich gleichzeitig – so wie die Schauspieler – mit Zeitungspapier gegen das Nass von oben schützt. Weitere Utensilien, die die Fans während des Stücks verwenden und einsetzten sind Gummihandschuhe, Spielkarten Klopapier, Leuchstäbe und vieles mehr. Auch mitgetanzt wird zwischen den Sitzreihen, vor allem beim Song "Time Wrap" ist das quasi Usus.
Am Landestheater Salzburg kann man im Vorfeld sogar ein Fanpaket erwerben, wo alles drin ist, was der Fan braucht, um mittendrin und nicht nur dabei zu sein. Einige der Zuschauer passen zudem auch ihren Look und Stil, das Aussehen und die Gewandung, dem Musicalgeschehen an: Frauen als auch Männer erscheinen teilweise in Strapse, mit grellgrünen Perücken am Haupt, schminken sich die Gesichter anzüglich und zeigen ihre frivole Seiten. Männer, die sich trauen, kommen als Transvestit in die Vorstellung.
Zur Handlung der „Rocky Horror Show“
In einer regnerischen Nacht erbittet das frischverlobte Paar Brad Majors und Janet Weiss nach einer Autopanne Hilfe in einem nahegelegenen Schloss. Sie möchten eigentlich nur telefonieren. Stattdessen werden sie in das wilde und unheimliche Treiben, das in dieser Nacht dort herrscht hineingezogen: Der exzentrische und Wissenschaftler Dr. Frank N. Furter – ein Transvestit und wie sich herausstellen wird auch noch ein Außerirdischer – enthüllt in jener Nacht nämlich seine neueste Schöpfung: den blonden muskelbepackten künstlich erschaffenen Rocky, den sich Furter zum vor allem sexuellen Vergnügen erschaffen hat.
Brad und Janet werden unfreiwillig Zeugen der Enthüllung. Sie sind erschüttert und wollen eigentlich nur noch weg. Doch es kommt anders Im Verlauf der Handlung verliert Rocky durch Janet Weiss seine Unschuld, und zieht dadurch die Eifersucht seines Schöpfers auf sich. Dieser fordert indessen die prüden Wertvorstellungen der beiden Verlobten heraus. Frank N. Furter verführt sowohl Brand als auch Janet. Furters Maßlosigkeit, der auch nicht vor dem Mord und der Verspeisung eines Ex-Geliebten zurückgeschreckt war, ruft am Ende eine Revolte seiner Alien-Artgenossen hervor. Ein UFO landet, weitere Aliens kommen und töten den exzentrischen Transvestiten Frank N. Furter, bevor das Raumschiff wieder in die Sphären entgleitet.
Aufführungstermine
Am Salzburger Landestheater wird die von Marco Dott inszenierte "Rocky Horror Show", deren musiklische Gesamtleitung Wolfgang Götz hat, noch bis zum 20. Februar 2020 gezeigt. Prädikat: Unkonventionell und erlebenswert.
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