Durchatmen und Bäume umarmen
Beim Waldbaden die Heilkraft der Natur spüren

- Der Wald lädt zum Entdecken und Kraft-Auffrischen ein. Waldbaden geht einfach und lässt sich wunderbar alleine oder in einer Gruppe unter Anleitung durchführen.
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Der neue Gesundheitstrend "Waldbaden" kommt nun langsam auch im Salzburger Bezirk Lungau an. Im Mittelpunkt steht die Entschleunigung und das bewusste Erleben der Natur mit allen Sinnen.
ST. MAGARETHEN. Energie gibt es gratis vom Wald. Die aus Japan stammende "Shinrin Yoku"-Methode wurde dort bereits in den Achtzigern vom japanischen Landwirtschaftsministerium mitbegründet.

- Den Kopf in den Nacken legen und den Wald mit allen Sinnen genießen.
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Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Blutdruck gesenkt wird, sich der Puls reguliert, die Stresshormone im Körper zurückgehen und das Immunsystem gestärkt wird. Das bestätigt auch Christiane, die im Lungau das Waldbaden anbietet und in Mariapfarr wohnt.
Waldbaden im Lungau noch zu wenig bekannt
Man wollte etwas für die Gäste und Besucher im Lungau anbieten, aber auch Einheimische seien willkommen. Doch den ganzen Sommer war nicht eine Meldung da. "Die Gäste wollen wandern und rauf auf die Berge", erklärt Christiane, die mit sich hadert, ob sie das Waldbaden als dreistündiger Kurs nächstes Jahr wieder über den Veranstaltungskalender und das Jufa Hotel anbieten möchte. Dabei ist sie sich sicher: "Das Waldbaden steigert die natürlichen Abwehrkräfte."

- Der Lungau bietet nicht nur Berge, sondern auch jede Menge Wald als Naherholungsgebiet.
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Den Wald bewusst erleben
Beim Waldbaden steht das bewusste Erleben im Wald im Vordergrund. Man achtet auf Geräusche und Gerüche. Man bewegt sich langsam durch den Wald und legt immer wieder Stopps ein, setzt sich hin und rastet oder steht und atmet.

- Auch mal in die Hocke gehen und die Aufmerksamkeit auf die Kleinen Dinge am Wegesrand richten.
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Christiane lässt Atemübungen einfließen, auch eine kleine Meditation ist dabei. Ebenso das Spüren des Bodens und das Umarmen eines Baumes. "Wir gehen langsam", sagt Christiane und ergänzt: "Beim Waldbaden sollte man Ruhe bewahren."
Gedanken auf die Gegenwart fokussieren
Beim Waldbaden wird der Geist auf den Wald fokussiert. Gedanken, wie "Was koche ich heute Mittag?", werden ähnlich wie im Buddhismus beobachtet und dann gehen gelassen, man schenkt solchen Gedanken keine Aufmerksamkeit.

- Beim Waldbaden wird der Blick auf Kleinigkeiten gelenkt, die sonst verborgen geblieben wären.
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Stattdessen richtet man die Aufmerksamkeit auf den Wald – sieht sich das glänzende Moos in der durchbrechenden Sonne an, spürt die Rinde unter der Haut, lauscht dem Rascheln der Blätter in der Baumkrone oder dem Knacksen der Äste, wenn man auf einem Trampelpfad in den Wald schreitet.
So einfach geht Waldbaden
Für das Waldbaden lässt man am besten das Handy zu Hause. Man kann direkt am Waldanfang mit einer Atemübung starten.

- Im Winter wird das Waldbaden aufgrund der Witterung in der Gruppe kaum angeboten.
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Tief ein- und ausatmen, die Augen schließen. Die Augen öffnen und sich ganz langsam in den Wald hineintreiben lassen und mit allen Sinnen genau hinsehen, hinhorchen – wer in den frühen Morgenstunden unterwegs ist, kann sogar den Tau auf den Blättern probieren.
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