"Kunst & Kultur" – Regionalitätspreis
So wie es früher war – Erhalt von Kulturgut in Thomatal

Das historische Kulturgut "Zenzenmühle" strahlt neu; Brot wird traditionell gebacken und an Geschichte wird erinnert: in Thomatal. Peter Moser mit dem Verein „Zur Erhaltung der Schmelzanlage Bundschuh IG-Zenzenmühle“ initierte das Leader-Projekt „Vom Korn zum täglich Brot" und den Thomataler Brotbackofen“, sanierte die Zenzenmühle und arbeitete beim Leader-Projekt „Ausstellungsgebäude Pfarrer Pfeifenberger - Valentinum“ mit. Für dieses unermüdliche Gesamtengagement im Dorf gibt es den Salzburger Regionalitätspreis 2024 in der Kategorie "Kunst & Kultur".

THOMATAL. Peter Moser mit dem Verein „Zur Erhaltung der Schmelzanlage Bundschuh IG-Zenzenmühle“ initierte das Leader-Projekt „Vom Korn zum täglich Brot" sowie den Thomataler Brotbackofen“, sanierte die Zenzenmühle und arbeitete beim Leader-Projekt „Ausstellungsgebäude Pfarrer Pfeifenberger - Valentinum“ mit. Diese Bildungsangebote – und von diesen gibt es noch unzählige – in der Gemeinde Thomatal können von jedem Interessierten bestaunt und genossen werden.

Alte Mühle wieder in Betrieb

Die „Zenzenmühle“ ist eine historische Mühle in der Gemeinde Thomatal. Vom Initiator des „Rettungsprojektes“, Peter Moser aus Thomatal, sollte sie vor dem Verfall gerettet werden. Ihr Alter kann nicht genau bestimmt werden, man geht jedoch von einer Errichtung im 19. Jahrhundert aus. In Betrieb war sie vermutlich bis in die 1940er-Jahre. Seither wurde sie nur notdürftig renoviert und erhalten und stand still.

Ein Kleinod als großes Kulturgut

Zenzenmühle Thomatal | Foto: (© IG Zenzenmühle)

Peter Moser befasste sich seit einer Erhebung der Klein- und Flurdenkmäler im Lungau mit der alten Mühle und hatte vor etwa zwei Jahren ein groß angelegtes Renovierungsprojekt ins Leben gerufen. Unermüdlich arbeiteten er und viele seiner Helfer am Erhalt der "Zenzenmühle". Ziel war die Reaktivierung des Wasserlaufes und des Mühlenrades, was gelang; und heute dreht sich das Mühlrad wieder.

Ein Brotbackofen fehlte noch

Peter Moser (li.) und einer seiner Mitstreiter, Hans König, halten hier gerade inne am Bankerl beim Brotbackofen in Thomatal. | Foto: MeinBezirk / Stefan Schubert
  • Peter Moser (li.) und einer seiner Mitstreiter, Hans König, halten hier gerade inne am Bankerl beim Brotbackofen in Thomatal.
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Das eine führte zum anderen: wo gemahlen wird, dort wird auch Mehl verarbeitet. Mit der Errichtung eines Brotbackofens wollte man in Folge ein weiteres Angebot schaffen, welches das Brotbacken zum Beispiel von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Senioren sowie interessierten Gästen und Einheimischen vermittelt und altes Wissen darüber weitergegeben werden soll. Gesagt, getan. Der Brotbackofen wurde in nur wenigen Monaten mit Unterstützung von Leader Biosphäre Lungau (Fördersatz 60 Prozent der Gesamtprojektkosten) und mithilfe von heimischen Firmen sowie durch den tatkräftigen Einsatz der Vereinsmitglieder in liebevoller Arbeit zum Detail erbaut. Der Brotbackofen wird mit Holz aus der Region betrieben.

Ergebnis: „Thomataler Brot“

Es wurde Mitte Oktober 2023 dann auch schon das erste sogenannte „Thomataler Brot“ im Brotbackofen gebacken. Das Besondere an diesem Brot ist, dass das Mehl ausschließlich aus regionalem Korn – Tauernroggen, Weizen und Dinkel – besteht.

"Vom Korn zum täglich Brot"

Durch die Projektbegleitung und finanzielle Unterstützung von Leader Biosphäre Lungau wurde schließlich das Gesamtprojekt „Vom Korn zum täglich Brot“ vom „Verein zur Erhaltung Schmelzanlage Bundschuh – IG Zenzenmühle“ unter der Projektkoordination von Peter Moser erfolgreich umgesetzt. Unzählige Stunden Freiwilligenarbeit zig-dutzender engagierter und fleißiger Menschen aus der Region wurden geleistet.

Erstes Brot aus dem Brotbackofen in Thomatal

Das Projekt „Vom Korn zum täglich Brot“ soll das Entstehen von Brot zeigen sowie bestimmte Werte vermitteln und dabei auch den Vergleich von früher zu heute vor Augen führen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Kunsthof Thomatal, Tennengalerie Thomatal, Käseschauerei Erwin Bauer, Lungauer Kochwerk (alle Leader-Projekte), Lungauer Gemeinden, Landjugend Lungau, Biosphärenparkmanagement Salzburger Lungau, Gastronomie- und Lebensmittelbetriebe, Schulen und den Tourismusverbänden werden bereits jetzt Vorführungen, Kurse und Workshops in Thomatal angeboten; mehr dieser Offerte sollen künftig folgen.

Peter Moser wirkte beim "Valentinum"

Peter Moser (li.) vom Verein „Zur Erhaltung der Schmelzanlage Bundschuh“. | Foto: MeinBezirk / Stefan Schubert
  • Peter Moser (li.) vom Verein „Zur Erhaltung der Schmelzanlage Bundschuh“.
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Peter Moser ist auch darüber hinaus ein Tausendsassa. So arbeitete er wie eingangs erwähnt auch bei der Gestaltung des erst im Frühling 2024 neu eröffneten Ausstellungsgebäudes "Valentinum“ mit. Unter Projektleiter Martin Gautsch aus Thomatal war Moser unter anderem bei der Nachlassaufbereitung des verstorbenen Pfarrers sowie in die künstlerische Gestaltung maßgeblich involviert; dabei wirkten etwa ein Dutzend Personen tatkräftig mit. Ganz schön viele helfende Hände, wenn man bedenkt, dass Thomatal lediglich 345 Einwohner beheimatet. Ganz schön viele Einzel-Projekte und Angebote im kleinen Ort, die ein gesamtes rundes Bild ergeben. "Wir in Thomatal haben ein umfassendes Gesamtangebot", zeigt sich Bürgermeister Klaus Drießler stolz auf sein Heimatdorf und die engagierten Leute, die dort leben, "man kann einen ganzen Tag bei uns in Thomatal verweilen und genießen, staunen und sich kulinarisch verwöhnen lassen", freut sich der Ortschef, der übrigens zunächst um die Platzfindung und Finanzierung, später dann um die bauliche Ausführung bei der Errichtung des Valentinums verantwortlich zeichnete.

Exkurs: Das "Valentinum" in Thomatal

"Man kann einen ganzen Tag bei uns in Thomatal verweilen, genießen, staunen und sich kulinarisch verwöhnen lassen", freut sich Klaus Drießler (Archivfoto), der Bürgermeister von Thomatal, der übrigens zunächst um die Platzfindung und Finanzierung, später dann um die bauliche Ausführung bei der Errichtung des "Valentinum" verantwortlich zeichnete. | Foto: pjw
  • "Man kann einen ganzen Tag bei uns in Thomatal verweilen, genießen, staunen und sich kulinarisch verwöhnen lassen", freut sich Klaus Drießler (Archivfoto), der Bürgermeister von Thomatal, der übrigens zunächst um die Platzfindung und Finanzierung, später dann um die bauliche Ausführung bei der Errichtung des "Valentinum" verantwortlich zeichnete.
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Das Leader-Projekt „Ausstellungsgebäude Pfarrer Pfeifenberger - Valentinum" wurde von Leader Biosphäre Lungau begleitet und mit einem Fördersatz von 60 PRozent finanziell unterstützt. Das Ausstellungsgebäude in Thomatal für den verstorbenen Pfarrer Valentin "Voitl" Pfeifenberger oder den Lungauer Bischof, wie man ihn auch gerne nannte, wurde am Palmsonntag 2024, zwanzig Jahre nach seinem letzten Palmeselritt, für den der "Voitl" weitum bekannt war, eingeweiht. Der historisch und persönlich sehr wertvolle Erbnachlass des Geistlichen Rates wird im Objekt professionell in Szene gesetzt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Situierung am öffentlichen Platz beim Gemeindezentrum, in unmittelbarer Nähe zur Wirkungsstätte von Pfarrer Pfeifenberger, ist laut der Gemeinde ein vorzüglicher Ort, um die vorhandenen Exponate – von Kleidungsstücken bis hin zu Dokumenten – in geeigneter und gestalterisch hochwertiger Form präsentieren zu können.

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