Paukenschlag: AUA streicht Linz-Wien-Flüge
Luger spricht von "Anschlag auf die heimische Wirtschaft". Flughafen Linz bedauert Streichung. Bahn ist beliebte Alternative.
Schlechte Nachrichten für den Linzer Zentralraum: Geht es nach der Lufthansa wird die Flugverbindung Wien–Linz am 28. Oktober dieses Jahres das letzte Mal geflogen werden. Scharfe Kritik kommt vom Linzer Bürgermeister Klaus Luger. Die Streichung der Linzflüge zeige wieder einmal mehr, wie fatal es ist, wenn wichtige Infrastruktureinrichtungen wie die ehemals österreichische Fluglinie AUA privatisiert werden. „Der deutsche Kranich (Anm.: Markenzeichen der Lufthansa) entscheidet, wer innerösterreichische Linien fliegen darf“, sagt das Linzer Stadtoberhaupt.
Infrastrukturminister muss aktiv werden
Für Luger ist nun Infrastrukturminister Norbert Hofer gefragt. Seine Aufgabe wäre es, die AUA, so wie im Fall der Laudamotion, für eine österreichische Lösung im Interesse der Wirtschaft und des Linzer Zentralraumes zu bewegen.
Lufthansa will Kapazitäten freibekommen
Hintergrund dieser Entscheidung sei eine Aufforderung des Mehrheitseigentümers Lufthansa, dass die AUA profitabler sein müsse. Man wolle Kapazitäten frei bekommen, um Geschäftsreisende und Passagiere aus dem Osten stärker ansprechen zu können, so der AUA-Vorstand Andreas Otto. Diese Unternehmensstrategie laufe den wirtschaftlichen oberösterreichischen Interessen zuwider, so der Linzer Bürgermeister. “Die Zugverbindungen von Linz nach Schwechat sind zwar gut, aber die Flüge Linz - Wien am frühen Morgen bzw. am späten Abend sind besonders für Geschäftsreisende wichtig. Wer frühmorgens über Wien wegfliegt, hat nach wie vor keine entsprechende Zugverbindung. Das ist nicht gut für Linz und Oberösterreich“, so Luger abschließend.
Bahn ist beliebte Alternative
Für Christiane Frauscher, Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafen Linz GesmbH sei die Streichung zwar "bedauerlich", aber man habe damit rechnen müssen. "Linz-Wien ist eine Ultra-Kurzstrecke und die Bahn ist eine beliebte Alternative“, stellt Frauscher fest. Die Einführung der direkten Bahnverbindung vom Linzer Hauptbahnhof zum Flughafen Wien Schwechat habe dazu geführt, dass zunehmend Flugpassagiere auf die Bahn umgestiegen seien. Dementsprechend sei das Flugangebot über die letzten Jahre immer wieder angepasst worden. Aufgabe des Flughafens sei es nun, dem starken oberösterreichischen Geschäftsreisemarkt neben Frankfurt andere Drehkreuze anzubieten. Daran werde intensiv gearbeitet. Frauscher zeigt sich zuversichtlich, dass das auch gelinge. Die Trendwende seit trotz der Streichung geschafft und der Flughafen könne mit einem Passagierwachstum von 16,6 Prozent im ersten Halbjahr 2018 positiv in die Zukunft blicken, so Frauscher.
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