Jubiläum
Viel Lob und Kritik für Integrationsbeirat
Beim Erfolg von drei Jahrzehnten Integrationsarbeit in Linz scheiden sich die politischen Geister. Anlass für die Diskussion sind zwei Jubiläen.
LINZ. Menschen aus 151 Nationen leben in Linz. Seit 30 Jahren kümmert sich das Integrationsbüro der Stadt Linz darum, das Zusammenleben in Linz zu fördern. Es ist Informationsstelle, unterstützt Integrationsprojekte und nimmt zu Gesetzes- und Verordnungsentwürfen Stellung. Daneben gibt es seit 25 Jahren den Migrations- und Integrationsbeirat (MIB), der die Interessen der zugewanderten Linzer vertreten soll und sich aus knapp 20 stimmberechtigten Mitgliedern aus unterschiedlichen Communities zusammensetzt. Der eigentlich geplante große Festakt zum doppelten Jubiläum ist nun der Corona-Lage zum Opfer gefallen. Dass die Arbeit der beiden Einrichtungen nicht unumstritten ist, zeigen die Glückwünsche.
Luger: "Vielfalt als Chance verstehen"
Für Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ist die Einbeziehung aller relevanten Akteure ein wesentlicher Beitrag zu einem funktionierenden harmonischen Zusammenleben. "Wir Linzer haben Vielfalt auch als Chance verstanden und die Internationalität zum Erfolg genutzt", so Luger. Auch die Grünen loben den Beirat als "wichtigen Grundpfeiler städtischer Integrationsarbeit".
Manhal: Bürgermeister blendet Probleme aus
Keinen Grund zu feiern sieht hingegen ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Manhal. Ihre Partei war schon vor 25 Jahren gegen seine Einführung und fordert einmal mehr umfassende Reformen. Der Bürgermeister würde wesentliche Probleme und Herausforderungen ausblenden. Wenig überraschend kommt auch von der FPÖ Kritik. Dem freiheitlichen Gemeinderat Zeljko Malesevic spricht von "Lobhudelei". Sowohl Integrationsbüro als auch der MIB seien zwei zahnlose Tiger, deren Einfluss auf den Integrationsprozess in Linz nicht messbar sei.
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