Blackout
Wie Linz nach einem Blackout wieder Strom bekommt

Im Jänner 2021 schrammt Europa knapp an einem großflächigen Stromausfall vorbei. | Foto: gjp1991/panthermedia
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  • Im Jänner 2021 schrammt Europa knapp an einem großflächigen Stromausfall vorbei.
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Welche Rolle das Fernheiz-Kraftwerk Linz Süd nach einem Blackout spielen könnte, erklärt Linz Strom-Geschäftsführer Johannes Zimmerberger.

LINZ. Rückblick in den Jänner 2021: Die Abschaltung eines Umschaltwerks in Kroatien löst eine Kettenreaktion in ganz Europa aus und bringt den Kontinent an den Rand eines massiven Stromausfalls – vor einem Jahr schrammt auch Österreich nur knapp an einem Blackout vorbei. Oft wird die schwer vorhersagbare Einspeisung von Sonnen- und Windenergie in das sensible Stromnetz für die steigende Gefahr eines solchen Stromausfalls angeführt.

Ungleichgewicht im Stromnetz als Gefahr

"Wichtig im Stromnetz ist immer, dass so viel Energie in Kraftwerken erzeugt wird, wie auch abgenommen wird. Ursache für einen Blackout ist immer ein Ungleichgewicht von Stromerzeugung und -verbrauch", sagt Linz Netz-Geschäftsführer Johannes Zimmerberger. Vor einem Jahr war die Gefahr innerhalb einer Stunde gebannt – damals wurden Ersatzkraftwerke hochgefahren und Strom aus Skandinavien importiert.

Risiko nicht unterschätzen

Ein Blackout würde sich in der Netzleitzentrale der Linz Netz GmbH, einer Tochter der Linz AG, "mit zahlreichen Alarmmeldungen ankündigen. Die endgültige Bestätigung, dass ein Problem mit der Stromversorgung vorliegt, erfolgt vom Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (Anmerkung: APG) an den Verteilungsnetzbetreiber", erklärt Zimmerberger. "Das Risiko ist auf jeden Fall da. Wir müssen den Netzwiederaufbau schnell vorantreiben und die dafür notwendigen Abläufe üben", dann sei das Problem auch gut in den Griff zu bekommen. Sind die Lichter in Linz einmal aus, sorgt die APG dafür, dass in Österreich die Versorgung unabhängig vom Ausland wieder aufgebaut wird. Grund für diese Entkopplung ist, dass ein Wiederaufbau in kleineren Bereichen (Versorgungsinseln) leichter möglich ist. Dann wird versucht, das Stromnetz Schritt für Schritt wieder herzustellen.

Sechs Kraftwerke im Stadtgebiet

Linz könnte so eine Insel sein. "Die Stadt verfügt über ein sogenanntes Schwarzstart-Kraftwerk, das auch ohne Stromversorgung wieder hochgefahren werden kann“, so Zimmerberger. In Linz kann das Fernheizkraftwerk Linz-Süd der Linz AG diese Rolle übernehmen – übrigens eines von sechs Kraftwerken in der Stadt. Somit sei vorstellbar, dass der Wiederaufbau im Linzer Stromnetz noch vor dem Übertragungsnetz gelingt.

"Das Risiko ist auf jeden Fall da. Wir müssen den Netzwiederaufbau schnell vorantreiben und die dafür notwendigen Abläufe üben", sagt Linz Strom-Geschäftsführer Johannes Zimmerberger. 
 | Foto: LINZ AG/Maybach
  • "Das Risiko ist auf jeden Fall da. Wir müssen den Netzwiederaufbau schnell vorantreiben und die dafür notwendigen Abläufe üben", sagt Linz Strom-Geschäftsführer Johannes Zimmerberger.
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"Bei einem Blackout gibt es keine Leitungsschäden wie nach einem Schneesturm oder einem Waldbrand", weist Zimmerberger darauf hin, dass der Wiederaufbau unkomplizierter sei und nicht erst mühevoll nach Fehlerursachen im Netz gesucht werden müsste. Die Experten der Linz Netz trainieren den Wiederaufbau einmal im Jahr an einem speziellen Simulator in Deutschland, wo ein Modell des österreichischen Stromnetzes hinterlegt ist. "Das kann man sich vorstellen wie einen Flugsimulator, wo man den Ernstfall übt", so Zimmerberger. Beim Trockentraining gelingt das Wiederhochfahren innerhalb weniger Stunden.

Im Jänner 2021 schrammt Europa knapp an einem großflächigen Stromausfall vorbei. | Foto: gjp1991/panthermedia
"Das Risiko ist auf jeden Fall da. Wir müssen den Netzwiederaufbau schnell vorantreiben und die dafür notwendigen Abläufe üben", sagt Linz Strom-Geschäftsführer Johannes Zimmerberger. 
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