Brucknerhaus-Skandal
Prozessauftakt: Kerschbaum klagt Liva auf Schadenersatz
- Der entlassene künstlerische Leiter Dietmar Kerschbaum verklagt die städtische Veranstaltungsgesellschaft Liva auf Schadenersatz. Der Prozessauftakt findet am Donnerstag am Landesgericht Linz statt.
- Foto: fotokerschi.at
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Am Donnerstag startet der erste Gerichtsprozess im Zusammenhang mit dem Brucknerhaus-Skandal am Landesgericht in Linz. Der entlassene künstlerische Leiter Dietmar Kerschbaum verklagt die städtische Veranstaltungsgesellschaft Liva auf Schadenersatz. Insgesamt will Kerschbaum 105.000 Euro an Kündigungsentschädigung und Urlaubsersatzleistung. MeinBezirk berichtet ab etwa 9 Uhr vor Ort.
LINZ. Wegen der aus seiner Sicht "ungerechtfertigten Entlassung" sowie einem damit in weiterer Folge entgangenem Engagement sowie Schmerzengeld aufgrund von Mobbing durch Ex-Bürgermeister Klaus Luger, fordert der ehemalige künstlerische Leiter der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (Liva) jetzt insgesamt rund 105.000 Euro von der Stadt Linz. Im Zuge des Brucknerhaus-Skandals habe die beklagte Partei – gemeint ist der ehemalige Linzer Bürgermeister Klaus Luger – die "Fürsorgepflicht dem Kläger gegenüber durch unrichtige bzw. unvollständige Informationen der Öffentlichkeit verletzt", so lautet die Anklage.
Liva bestreitet Vorwürfe
Die Liva bestreitet alle Vorwürfe und begründet dies mit dem Vorliegen von Entlassungsgründen – etwa dem unentschuldigten Fernbleiben vom Dienst, der Verletzung von Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat, Untreue im Zusammenhang mit dem Lido-Sounds-Festival, Verwendung von betrieblichen Ressourcen für private Zwecke, Spesenabrechnungen in unzulässiger Höhe sowie problematischem Führungsverhalten.
Kurze Erinnerung an den Brucknerhaus-Skandal
Durch einen Medienbericht in den OÖN wurde bekannt, dass Dietmar Kerschbaum bereits vor seiner Bestellung zum künstlerischen Leiter der Liva die Hearing-Fragen von einer zunächst unbekannten Person zugeschanzt bekommen hatte. Später stellte sich heraus, dass der Sender der ehemalige Bürgermeister Klaus Luger war. Dieser trat bekanntermaßen deshalb kurz darauf zurück. Zudem wurden Vorwürfe gegen Kerschbaum laut, sich unter anderem durch unrechtmäßige Insichgeschäfte bereichert zu haben. Ein unabhängiger Prüfbericht bestätigte dies – Kerschbaum wurde zunächst freigestellt, dann entlassen.
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