Raml fordert rasche Maßnahmen
Partydroge Lachgas in Linzer Automatenshops

- Die Kartuschen in buntem Design sind fast so groß wie eine 2-Liter-Flasche Cola.
- Foto: BRS
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In Linz ist Lachgas in mehreren 24-Stunden-Automatenshops erhältlich und wird besonders von Jugendlichen zunehmend als billiges Rauschmittel missbraucht. Obwohl Lachgas in Österreich frei verkäuflich ist, verbietet das OÖ Jugendschutzgesetz (§ 8 Abs. 4) den Konsum für Personen unter 18 Jahren. Bei Verstößen drohen Geldstrafen bis zu 300 Euro. In Linz gibt es erste Forderungen nach einer Reglemtierung.
LINZ. Lachgas wird vermehrt von Jugendlichen als Rauschmittel missbraucht. Beim Einatmen führt es zu einem kurzen Hochgefühl, birgt jedoch erhebliche gesundheitliche Risiken. Bei regelmäßigem Konsum kann es zu Lähmungen sowie Herz- und Hirnschädigungen führen. Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) fordert nun eine Reglementierung von Lachgas.
„Ich setze mich dafür ein, dass es rasch bundesrechtliche oder landesrechtliche Regelungen geben wird“
, so Raml und weiter "In den Niederlanden und in Großbritannien ist Lachgas bereits als Droge eingestuft, die Schweiz und Dänemark haben strenge Vorgaben.

- Für 40 Euro wird das Lachgas mit verschiedenen Geschmacksrichtungen in sieben Automatenshops in Linz verkauft.
- Foto: BRS
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In der Landeshauptstadt ist das umstrittene Lachgas in sieben Automatenshops erhältlich, wie die städtische Lebensmittelaufsicht jüngst bei einer Kontrolle festgestellt hat. Die Bestell-automaten-Betreiber wurden nach der amtlichen Kontrolle aufgefordert, die Anpassung der Kennzeichnung (§ 39 Abs. 1 Z 11 LMSVG) durchzuführen.
Experimentierkonsum
Auch Thomas Schwarzenbrunner, Leiter der Sucht- und Drogenkoordination des Landes Oberösterreich, ist das Thema Lachgas bekannt. Es gibt jedoch noch keine konkreten Erhebungen über das Ausmaß des Missbrauchs, derzeit werde die Situation beobachtet. Schwarzenbrunner spricht von einem in erster Linie „Experimentierkonsum“ und sieht momentan noch keine Notwendigkeit für gesetzliche Maßnahmen, da keine nennenswerten Verkaufsstrukturen festgestellt wurden. "Es wird zum Glück noch nicht vor Linzer Clubs – so wie man das etwa aus den Niederlanden oder England kannte – Lachgas in Luftballons verkauft". Sollte sich das allerdings ändern und der Konsum ausarten, werde man eine rechtliche Reglementierung anregen.
Kritik an bunter Aufmachung
Ebenfalls kritisch sieht Schwarzenbrunner das Lachgas-Angebot in den Automatenshops. Die großen Gebinde – die Kartuschen sehen größenmäßig aus wie 2-Liter Cola-Flaschen – haben ein buntes Design und Geschmacksrichtungen wie Kokos oder Erdbeere. „Das richtet sich natürlich nicht an Leute, die Schlagobers zum Kuchen machen wollen, sondern klarerweise an Jugendliche“, betont der Drogen-Experte.


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