Thema der Woche
Linzer Handel wieder für Kundschaft vor Ort
Der Handel öffnet schrittweise wieder seine Pforten. Die StadtRundschau hat sich in den kleinen Linzer Läden umgesehen, die den jetzt den Anfang machen durften.
LINZ. Es ist mittlerweile ein gewohntes Bild: Im Abstand von mindestens einem Meter stehen Menschen mit Schutzmasken auf den Gehsteigen. Geduldig warten sie darauf, in ein Geschäft ihrer Wahl eintreten zu dürfen. Zahlreiche kleine Läden in der Stadt durften nach den Osterfeiertagen die Rollläden zu ihren Schaufenstern wieder öffnen. Vor dem Handarbeitsgeschäft "Creativa Handarbeit und Deko" ist die Schlange wartender Kunden am Freitagvormittag in der Hauptstraße besonders lang. Den zurechtgeschnittenen Stoff samt Gummiband für den selbst genähten Mund-Nasen-Schutz gibt es hier im praktischen Set zu kaufen. Inhaberin Edith Koppensteiner zeigt sich im Gespräch mit der StadtRundschau über die Wiedereröffnung zufrieden: "Bei uns läuft es gut, jeder braucht Stoff und Gummi." Auch bereits fertig genähte Schutzmasken können im Handarbeitsgeschäft gekauft werden.
Maskenpflicht auch in kleinen Geschäften
Eine Ecke weiter in der Reindlstraße ist auch Elektriker Erich Schaffelhofer mit seinem Team wieder für seine Kundschaft da. "Bei uns können die Kunden nur einzeln eintreten, mit Maske, wie schon gewohnt", so Schaffelhofer, der dazu Infotafeln an der Eingangstür angebracht hat. Wer die Bitte übersieht oder ignoriert, werde derzeit "freundlich gebeten kurz draußen auf dem Gehsteig zu warten." Bei den Mitgliedsbetrieben des Linzer City Rings hängen nun Plakate in den Auslagen, die darauf hinweisen, dass die Geschäfte geöffnet sind. Wegen zahlreicher Anfragen hat der Werbe- und Marketingverein eine Sammelbestellung für Mund-Nasen-Schutzmasken aufgenommen, "Unsere Mitgliedsbetriebe können diese Einweg-Schutzmasken günstig erwerben und sind daher gut gerüstet", sagt Ursula Matthey, City Managerin beim Linzer City Ring.
Kunden sind gut gestimmt
Aus Stoffresten hergestellte Masken aus regionaler Produktion sind nach der Wiedereröffnung im "'s Fachl" am Hauptplatz der Verkaufsschlager. "Die Kunden sind sehr vorsichtig und fragen oft vorab, ob sie etwas auch in die Hand nehmen können", sagt Shopbetreiberin Michaela Rückl. Maximal sechs Personen dürfen sich derzeit im Shop aufhalten. "Wegen des wenig einladenden Wetters zu Beginn letzter Woche habe sich der Andrang und Umsatz im "'s Fachl" noch in Grenzen gehalten. Gegen Ende der Woche sei die Lage etwas besser geworden.
Für die verordneten Maßnahmen zeigten die Linzer viel Verständnis. Die Freude über die Wiedereröffnung überwiegt. Die meisten Kunden seien positiv gestimmt und ließen sich auch von Plexiglas-Wand und Mundschutz nicht von einem kurzen "Plauscherl" abhalten, berichtet Rückl von der Stimmungslage.
Wird Shopping-Lust in Innenstadt zu groß?
Wenn nun im Mai auch größere Geschäfte wieder öffnen, könnte die Shopping-Lust in der Innenstadt zu groß werden. Ähnliche Ausmaße wie in so manchem Baumarkt erwartet Matthey in der Innenstadt nicht. "Ich denke, durch die sanfte Öffnung der kleineren Geschäfte können viele jetzt schon in Ruhe einkaufen gehen, ohne dass es zu einem Run kommt. Mein Appell an die Konsumenten wäre: Nehmen Sie sich Zeit. Dann können auch keine Situationen entstehen, die kontraproduktiv für die Betriebe sind – sprich, die Zahl der Erkrankungen wieder ansteigt und es vielleicht wieder zu Schließungen kommt."
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