Menschen mit Depression die Sprachlosigkeit nehmen

- Der Verein "Pro-Homine" bietet Betroffenen die Möglichkeit zum Austausch unter Begleitung qualifizierter Lebens- und Sozialberater.
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Gegenseitige Unterstützung und eine Begegnung auf Augenhöhe – so lautet das Angebot des Vereins Pro-Homine an Menschen mit Depression. Der Verein bietet im Rahmen einer monatlichen Selbsthilfegruppe die Möglichkeit zur Aussprache an. Die Hemmschwelle zu einer Therapie ist bei Betroffenen oft hoch. Die Gruppe wird als Ergänzung oder Vorbereitung angeboten. "Wer das Problem hat, hat auch die Lösung", erklärt Selbsthilfegruppen-Leiterin Gertraud Leitner-Fischlauer.
"Du bist nicht alleine damit"
Oft besuchen Teilnehmer, die ihre Depression überwunden haben, die Selbsthilfegruppe. Sie erzählen davon, was ihnen geholfen habe, stabiler und mutiger zu werden. Hören Betroffene andere Teilnehmer sprechen, "finden viele den Zugang zu ihren Gefühlen und zur Sprache wieder und sind dann auch bereit, eine Therapie zu machen", so Leitner-Fischlauer weiter.
Die Gruppen werden im Regelfall von einem Mann und einer Frau geleitet. Leitner-Fischlauer setzt in Linz auf gewaltfreie Kommunikation nach Marshall M. Rosenberg. Sie achtet im Sprachgebrauch darauf, Brücken zum anderen zu schlagen. "Empathie baut diese Brücke, sodass der Zugang zu Gefühlen und Bedürfnisse wieder möglich wird", so Leitner-Fischlauer. Oft sei es nötig, Gruppen den Schwermut zu nehmen, der sich im Sprechen über die eigene Lage aufbaut. Die Erkrankung belastet und verunsichert auch Angehörige. Auch diese sind daher bei Pro-Homine zu den Treffen eingeladen.
Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden dritten Mittwoch im Monat ab 18.30 Uhr beim Dachverband der OÖ Selbsthilfe in der Garnisonstraße 1a. Nächster Termin ist der 18. Oktober.
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