Asthma: Neue Medikamente versprechen bessere Hilfe

- Eosinophiles Asthma ist eine besonders schwere Form der Krankheit.
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Neue Wirkstoffe zeigen laut Josef Bolitschek vom Ordensklinikum Elisabethinen gute Ergebnisse bei schwerem Erwachsenenasthma.
Asthma hat viele Gesichter. Eine besonders aggressive Form ist das schwere Erwachsenenasthma (eosinophiles Asthma). „Fast alle Patienten benötigten sehr hohe Kortison-Dosen, weil sie nur schlecht darauf ansprachen oder sich ihr Gesundheitszustand sonst schlagartig verschlechterte", sagt Josef Bolitschek, Leiter der Abteilung für Lungenerkrankungen am Ordesnklinikum Elisabethinen. In dem Linzer Krankenhaus sind seit zwei Jahren jedoch neue Arzneimittel in Verwendung. Diese zeigen jetzt erfreuliche Behandlungserfolge. "Sie sind wesentlich wirksamer sind als die klassischen Kortisontherapien. Sie verringern auch die benötigen Kortison-Mengen erheblich und führen zu weniger Neben- und Langzeitwirkungen", so Bolitschek.
"Wunderwirkstoffe"
Die neuen Wirkstoffe heißen Reslizumap (Cinqaero) und Mepolizumab (Nucala) und gehören zur Gruppe der sogenannten IL5 Blocker. Das sind spezielle humanisierte Antikörper, die die Aktivität des sogenannten Interleukin 5 Enzyms auf ein "verträgliches Niveau" herabsetzen, so der Experte. Interleukin 5 ist jener zentraler Botenstoff, den der menschliche Körper mithilfe der menschlichen Abwehrzellen, den sogenannten Lymphozyten, herstellt, um neben Parasiten und Würmern auch allergische Erkrankungen wie Asthma und Heuschnupfen zu bekämpfen.
Beim eosinophilem Asthma produziert der Körper diese speziellen Botenstoffe des Immunsystems in Übermaßen, sodass es zu starken Entzündungsreaktionen und damit auch zu dieser besonders aggressiven Asthma-Form kommt. „Mit den IL5 Blockern können wir nun erstmals auch Menschen helfen, die nicht mehr daran geglaubt haben, dass ihnen geholfen werden kann. Das Medikament wird alle vier Wochen durch eine venöse Infusion in den menschlichen Körper eingebracht", erklärt Bolitschek. Verschrieben werden die neuen IL5-Blocker nur Patienten mit eindeutiger Diagnose und chefärztlicher Genehmigung. Nachweisen lässt sich das Erwachsenen-Asthma im Blut durch die Anzahl der sogenannten eosinophilen Granulozyten, also jenen weißen Blutkörperchen, die die Entzündungsreaktionen auslösen.


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