Ordensklinikum Linz
30 Jahre Stammzelltransplantation am Ordensklinikum

Prim. Dr. Andreas Petzer, OÄ Dr.in Veronika Buxhofer-Ausch, Transplantpatient Franz Altreiter, Ärztlicher Direktor OA Dr. Michael Girschikofsky, OA Dr. Johannes Clausen
  | Foto: Ordensklinikum Linz
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Am 15. Mai 1992 wurde am Ordensklinikum Linz Standort Elisabethinen die erste Knochenmarktransplantation durchgeführt. Seit diesem Zeitpunkt wurden 1944 weitere Patienten und Patientinnen transplantiert. Mit den jährlichen Transplantzahlen ist das Ordensklinikum Linz eines der größten Stammzelltransplantationszentren Österreichs.

OÖ. Das Feld rund um die Stammzelltransplantation gehört zu einem der komplexesten und hoch spezialisiertesten Bereiche der Medizin. Mit der Transplantation eines fremden Blut- und Immunsystems lassen sich bösartige Bluterkrankungen heilen, die ansonsten als unheilbar gelten.

„In den letzten Jahren hat das Ordensklinikum Linz als Onkologisches Leitspital Oberösterreich in den Berichten des Österreichischen Instituts für Gesundheitswesen immer einen der ersten beiden Plätze belegt“, so der ärztliche Direktor der Elisabethinen, Oberarzt Michael Girschikofsky.

Direktor Michael Girschikofsy betont, dass auch in den zwei Jahren während der Corona-Pandemie die Transplantationszahlen nicht zurückgegangen sind, zumindest nicht am Ordensklinikum Linz. 2020 wurden 130 Patientinnen und Patienten transplantiert, im Jahr 2021 waren es 124. Zusätzlich wurden in diesem Jahr auch sieben Behandlungen mit der neuen zellulären Therapie (CAR-T) durchgeführt. Mit diesen Zahlen belegt das Ordensklinikum Linz Standort Elisabethinen im aktuellen Ranking der österreichischen Transplantations-zentren Platz zwei.

Stammzellen aus dem Ordensklinikum gehen um die Welt

Der Standort Elisabethinen war vor 30 Jahren eines der ersten Krankenhäuser, die in Österreich Stammzelltransplantationen durchgeführt haben. Zuvor hatten das AKH Wien, das LKH Graz und die Uniklinik in Innsbruck Stammzellen transplantiert. Mittlerweile hat sich das Zentrum am Onkologischen Leitspital Oberösterreich als eines von vier Zentren für allogene Stammzelltransplantation (AKH Wien, LKH Graz, LKH Innsbruck, Ordensklinikum Linz Elisabethinen) etabliert, die Stammzellen werden weltweit auch an andere Transplantzentren geliefert.

„Aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit, dass Spenderinnen und Spender und Empfängerinnen und Empfänger für eine Transplantation perfekt zusammenpassen, werden Spenderdatenbanken international vernetzt“, erklärt Direktor OA Dr. Girschikofsky.

Durch diese internationale Vernetzung stehen die Chancen gut, passende Spenderinnen und Spender zu finden.

Hohe Expertise in der Spitzenmedizin

Jedes Jahr behandeln inzwischen die Ärztinnen und Ärzte weit über 100 Patientinnen und Patienten. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Stammzelltransplantation zwischen autologer (Spender und Empfänger sind eine Person) und allogener (Familien- oder Fremdspender) Stammzelltransplantation.

In den vergangenen Jahren hat die Behandlung von Krebspatientinnen und Krebspatienten durch die CAR-T-Zelltherapie (neuartige Krebs-immuntherapie mit gentechnisch veränderten Zellen) noch einmal einen großen Ent-wicklungssprung nach vorne gemacht.

„Je nach Erkrankung werden zur Transplantation die körpereigenen Stammzellen oder körperfremde Stammzellen verwendet. Wichtig für eine Heilung ist die frühzeitige Vorstellung der Patientinnen und Patienten zur Stammzelltransplantation“, so Primar  Andreas Petzer, Vorstand der Abteilungen Interne I für Hämatologie mit Stammzell-transplantation, Hämostaseologie und Medizinische Onkologie am Ordensklinikum Linz.

War es zu Beginn der Stammzelltransplantationen nur möglich, Eigenspenden zu transplantieren, führte der Weg über mögliche Fremdspenderinnen und Fremspendern bis hin zurneuen CAR-T-Zelltherapie. Letztere ermöglicht Patientinnen und Patienten eine Behandlung, für die bislang sonst keine kurative (auf Heilung abzielende) Therapie mehr in Frage kommt.

In den vergangenen 30 Jahren wurden am Ordensklinikum Linz Elisabethinen 1944 Stammzelltransplantationen durchgeführt , davon 1154 autologe, 778 allogene und 12 Mal eine Zelltherapie mit CAR-T-Zellen. Bei diesem neuen Verfahren werden den Patientinnen und Patienten zunächst Immunzellen entnommen und diese anschließend im Reagenzglas gentechnisch so verändert, dass sie Oberflächenmerkmale der Tumorzellen der Patientinnen und Patienten nach Rücktransfusion in den Körper rasch erkennen und an die Krebszellen andocken können und dadurch diese zum Abtöten bringen.

„Allogene Stammzelltransplantationen werden in Oberösterreich ausschließlich am Ordensklinikum durchgeführt und sind eine der Kernkompetenzen unseres Hauses. Mit fast 2000 Stammzelltransplantationen besitzen wir eine hohe Expertise in diesem spitzenmedizinischen Bereich – das kommt letztendlich unseren Patientinnen und Patienten zugute“, so Primar Petzer.

In diesem komplexen Gebiet der Hämato-Onkologie wird permanent geforscht. Laut Primar Petzer haben die medizinischen Fortschritte in den letzten Jahren und Jahrzehnten  die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten deutlich erhöht.

Stammzellen spenden in Österreich

Zum einen können für eine Spende verwandte Personen wie Geschwister, Eltern oder Kinder in Frage kommen. Die Spenderinnen und Spender müssen zwischen 18 und 70 Jahre alt und körperlich fit sein.

Für eine Fremdspende (allogene Stammzelltransplantation) kommen zum anderen grundsätzlich alle gesunden Personen in Frage, ein Eintrag in ein Register ist zwischen 18 und 45 Jahren möglich (in Oberösterreich die Blutzentrale des Roten Kreuzes). Die Daten der Spenderinnen und Spender werden weltweit abgeglichen, bei Übereinstimmung erfolgt die Stammzellspende in einem Entnahmezentrum. Durchschnittlich findet sich binnen 25 Tagen ein/e Fremdspender*in, in nur zehn Prozent der Fälle ist die Suche erfolglos.

"In Oberösterreich ist das Krankenhaus der Elisabethinen dasEntnahmezentrum. In den letzten 30 Jahren haben wir von 20 österreichischen Fremdspenderinnen und Fremdspendern Stammzellen entnommen - 17 Mal periphere Stammzellen, dreimal Knochenmark - und an ein externes Transplantationszentrum verschickt“, so OÖ Priv.-Dozentin Veronika Buxhofer-Ausch.

Sieben Spenden sind in Österreich geblieben, 13 ins Ausland gegangen. In Österreich sind derzeit 110.000 Spenderinnen und Spender registriert.

Fortschritte in der Medizin - direkt zum Erkrankten

Ob sich die Medizinerinnen und Mediziner für eine autologe oder allogene Transplantation oder eine CAR-T-Zelltherapie entscheiden hängt von der Erkrankung der Patientinnen und Patienten ab. Im Vorfeld ist häufig eine Chemotherapie notwendig, in manchen Fällen auch eine Strahlenbehandlung. Erst im Anschluss erfolgt dann die Transplantation. „

Stammzelltransplantationen oder eine CAR-T-Zelltherapie kommen grundsätzlich für Patientinnen und Patienten in Frage, deren bösartige Bluterkrankungen durch eine medikamentöse Therapie oder Bestrahlung langfristig eine geringe oder keine Heilungschance haben“, so Oberarzt Johannes Clausen.

Neue Medikamente und Therapieverfahren haben die Heilungschancen im Zusammenhang mit der Stammzelltransplantation in den vergangenen Jahren massiv verbessert. Die Stammzelltransplantation ist als The-rapiemethode auch sicherer geworden.

„Wir können heute auch ältere Patientinnen und Patienten eine Behandlung anbieten, für die diese Therapie früher nicht in Frage gekommen wäre“, so OA Priv.-Doz. Dr. Clausen.

Für eine Stammzelltransplantation ist in der Regel ein mindestens dreiwöchiger Kran-kenhausaufenthalt notwendig. Da aber das Immunsystem der transplantierten Patientinnen und Patienten stark geschwächt ist, müssen auch in der Folgezeit besondere Schutzmaß-nahmen eingehalten werden.

„Außerdem ist es besonders wichtig, dass uns die Patientinnen und Patienten alle Symptome sofort mitteilen, damit wir Komplikationen rasch erkennen und bekämpfen können“, so Oberarzt Clausen.

Anfangs müssen Patientinnen und Patienten einmal pro Woche zur Kontrolle, um die medikamentöse Behandlung optimal einstellen zu können. Wenn eine Spender-gegen-Empfänger-Reaktion (Graft-versus-Host-Reaktion) ausbleibt, können die Medikamente im Lauf des ersten halben Jahres reduziert werden.

Durch die verbesserten Therapiemöglichkeiten ist auch die Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit, die ersten fünf Jahre nach der Operation zu überleben hat sich etwa verdoppelt.

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Patient Franz Altreiter 30 Jahre nach seiner Transplantation. | Foto: Ordensklinikum Linz
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