Vom „Weihnachtsblues“ in die Depression

- Mag. Fritz Käferböck-Stelzer
- hochgeladen von Roswitha Scheuchl
Mit der Freude der anderen, wächst für manche die Angst vor einem Krisenfest.
BEZIRK (ros). Das Weihnachtsfest für viele Menschen Höhepunkt des Jahres ist für manche die Angst vor einem Krisenfest. Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sind wieder jede Menge Gefühle unterwegs. Nicht nur die Freude, das Glück und die Zufriedenheit, sondern auch die Einsamkeit, Ratlosigkeit oder Zerrissenheit. Doch die Melancholie, der „Weihnachtsblues“, kann sich auch zu einer Depression entwickeln. Für Telefonseelsorger gehören die Festtage zu den arbeitsreichsten im ganzen Jahr. Manche Menschen sehen Weihnachten als ein Fest der Traurigkeit oder Depression, warum? "Die Zugänge zu Trauer und Depression oder depressiven Phasen können unterschiedlich sein. Menschen haben einen geliebten Partner verloren, einen Freund oder sind überhaupt sozial isoliert, allein und einsam. Gerade an einem so sinnlichen Fest wie Weihnachten, das ja auch mit gewissen Vorstellungen von heiler Welt, Friede, stiller Nacht verbunden ist, verdichten sich die Gefühle und es wird noch enger ums Herz".
"Bei Anzeichen von Depression würde ich therapeutische Begleitung oder ärztliche Betreuung empfehlen", rät Fritz Käferböck-Stelzer, Betriebsseelsorger Linz-Land. Zu kaum einer anderen Zeit ist die Angst vor dem Alleinsein so groß wie zu Weihnachten - was tun, wenn man niemanden hat? "Die Verantwortung für das eigene Leben kann man nur selbst übernehmen. Um dem Alleinsein zu entkommen, gibt es eine gute Möglichkeit: mit anderen in Kontakt treten, einen Freund, eine Bekannte, eine Verwandte anrufen, jemanden einladen zum gemeinsamen Feiern. Vielleicht die Christmette besuchen und die Menschen rundherum spüren. Den eigenen Bedürfnissen Raum geben und schauen, was passt für mich. Es gibt auch Institutionen, die ganz bewusst ihre Räume für Alleinstehende gerade am 24. Dezember öffnen".
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