Nachhilfe-Experten geben Tipps
So schaffen Schüler ihre Nachprüfung

- Mit einer vernünftigen Zeiteinteilung und professioneller Begleitung kann der versäumte Lernstoff aufgeholt werden.
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Einen "Fleck" im Zeugnis? Alles halb so wild, wenn man die Ratschläge der Nachhilfe-Experten befolgt.
LINZ-LAND. Nach der Zeugnisverteilung beförderten zigtausende Schüler ihre Schultasche schwungvoll in den Schrank, wo sie bis Anfang September auch erstmal bleibt. Doch nicht alle Kinder und Jugendlichen können ihre Sommerferien unbeschwert genießen. Denn für jene, die während des Schuljahres Probleme mit dem Schulstoff hatten und ein "Nicht genügend" im Zeugnis kassierten, heißt es früher als gewünscht: Zurück zu den Büchern!
Gezielte Anleitung besonders wichtig
Befolgt man die Ratschläge der Experten, so ist auch für alle "Nachzipfler" ein entspannter Sommer möglich, dafür gilt es aber wichtige Punkte zu beachten. So empfiehlt Klaus Wieser, Geschäftsführer der Schülerhilfe, sich zu Beginn der Ferien eine Auszeit vom Lernen zu gönnen. Mit einer vernünftigen und realistischen Planung sollte der Lernstoff für die Nachprüfung aufholbar sein.
Die elterliche Unterstützung spiele dabei eine entscheidende Rolle. "Oft versprechen die Schüler den Eltern auch am Anfang der Ferien, dass sie das alles alleine schaffen. Ein paar Wochen vor der anstehenden Prüfung stellt sich dann aber oft Resignation bei den Schülern ein." Laut Moser sei daher eine gezielte Anleitung besonders wichtig.

- Schülerhilfe-Geschäftsführer Klaus Wieser nimmt auch die Eltern in die Pflicht: "Es braucht eine gezielte Anleitung."
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"Crashkurse machen wenig Sinn"
In der Schülerhilfe gibt es ab 7. August die Möglichkeit, Nachprüfungs- und Sommerlernkurse zu belegen. Wer auf private Nachhilfe setzt, der sollte sich rechtzeitig einen langfristigen Plan zurechtlegen und vor allem mögliche Urlaubszeiten des Nachhilfelehrers berücksichtigen. Auch hier gilt: Mit einer guten Planung und häppchenweisem Lernen zum erhofften Lernerfolg.
Diesen Zugang hält auch Christian Rad, Schulleiter des Bundesrealgymnasium Traun, für den richtigen. "Rund drei Wochen sollten die Schüler auf jeden Fall Urlaub machen, den haben sie sich auch mit einem weniger guten Zeugnis verdient. Spätestens Ende Juli sollte dann aber mit dem Lernen begonnen werden – am besten zwei bis drei Stunden täglich." Von sogenannten Crash-Kursen hält Rad wenig. "Es macht keinen Sinn, sich den Stoff in zwei, drei Wochen reinzuknallen, denn die Schüler vergessen den Stoff dann wieder sehr schnell."
Mathe, Deutsch und Englisch
Diese drei Hauptfächer zählen seit jeher zu den schwierigsten für unsere Schüler. Ein "Problemfach" gebe es laut Schulleiter Rad allerdings nicht. "Es kann auch in Nebenfächern wie Geographie, Physik oder Chemie zu Problemen kommen. Immer mehr Kinder sind bereit zu zocken, lernen nur Teile des Prüfungsstoffs und spekulieren." Ein möglicher Grund dafür könnten überforderte Eltern sein, die aufgrund ihrer beruflichen Verpflichtungen schlichtweg keine Zeit mehr zum Lernen mit ihren Kindern finden. Zudem gebe es natürlich Eltern, die selber nicht in der Lage seien, den Schulstoff entsprechend zu vermitteln.
Im BRG Traun hat sich mittlerweile ein wählbares Ganztagesmodell etabliert. Dieses komme vor allem lernschwächeren, aber auch allen anderen Schülern entgegen. "In der Regel bieten wir zwei Klassen pro Jahrgang im Ganztagesmodell an. Die Schüler sind bis 16 Uhr in der Schule und können bis dahin ihre Aufgaben erledigen und für Tests oder Schularbeiten lernen", erklärt Rad. Weiters bietet das Gymnasium bei Bedarf Förderunterricht sowie eine eigene Lernbörse an, wo Schüler aus der Oberstufe jüngeren Mitschülern günstig Nachhilfe geben.

- Christian Rad, Schulleiter BRG Traun, empfiehlt den Lernstoff "sich nicht in zwei, drei Wochen reinzuknallen."
- Foto: BRG Traun
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Preisvergleich lohnt sich
Der Kostenfaktor darf keinesfalls unterschätzt werden. Laut der Arbeiterkammer steigen die Preise für Nachhilfe Jahr für Jahr leicht an. Beim Überprüfen der Angebote lohnt es sich genau hinzusehen. So kann eine Einheit zwischen 25 und 60 Euro pro Stunde kosten. Für Gruppennachhilfe liegen die Preise zwischen 6 und 42 Euro.
Diese Tipps sollten Sie unbedingt befolgen:
• Die Preise für Nachhilfe variieren teilweise sehr stark – ein Gegencheck lohnt sich
• Bei Gruppenunterricht immer nach der Schüleranzahl und der Lernstufe fragen
• Fragen Sie Freunde oder Bekannte nach ihren Erfahrungen mit Nachhilfelehrern
• Beachten Sie mögliche Bindungsfristen bei Nachhilfeinstituten
• Machen Sie eine Probestunde für das Kind aus, ehe es mit einem längeren Kurs beginnt



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