Weltraumelektronik
HTL Leonding greift mit Satellit LeoSat nach den Sternen

- Volle Konzentration herrschte wenige Minuten vor dem Start des Satelliten Leosat.
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Wenn es um den Weltraum, Satelliten und die dazugehörige Elektronik geht, denkt man zuerst an die NASA im fernen Amerika. Doch man muss nicht weit blicken – vor Ort in der HTL Leonding lassen engagierte Maturanten und Lehrer den Traum vom Weltraum Wirklichkeit werden.
LEONDING/GUTAU. Bereits 2021 hat man an der Schule eine Erfahrung im Bereich der Satelliten gesammelt. Damals haben vier Schüler beim Wettbewerb CanSat, organisiert von der ESA, teilgenommen und gewonnen.
Von Leonding aus bis in die Stratosphäre
Am vergangenen Dienstag, 18. Juni, ging es wieder hoch hnaus – bis in die Stratosphäre. Der Start musste von 10 auf 11.10 Uhr verschoben werden. Dann gab die Austro Control grünes Licht. Wenn alles gut geht, wird der Satellit namens LeoSat eine Flughöhe von 36.000 Metern erreichen und dabei Daten und Fotos sammeln. Dann soll der Ballon platzen und der Satellit an einem Fallschirm wieder sanft herabsegeln. Hinweis der Redaktion: Kurz nach dem Start war Redaktionsschluss. Die BezirksRundSchau Linz-Land wird in der kommenden Woche über den Flug berichten.
Die Sonde wurde von den vier Schülern Jakob Schaumberger, Frederik Wögerbauer, Laurin Lintner und Manuel Nöbauer im Rahmen einer Diplomarbeit entwickelt und gebaut. Dabei erhielten sie tatkräftiger Unterstützung von drei Betreuungslehrern und drei Sponsoren aus der Privatwirtschaft. Dazu zählt auch der Feuerwehrausstatter Rosenbauer.
LeoSat soll in Königswiesen landen
Während des Flugs empfängt die Bodenstation, auch diese wurde in der HTL selbst gebaut – die Daten von LeoSat. Dazu benötigt man Antennentechnik und die passende Software. „Somit können wir ein paar Parameter wie Flughöhe, Flugdauer sowie GPS-Daten live verfolgen. Weiters wissen wir immer genau, wo der Ballon ist und sehen die Trendkurve, wie sich der Druck in den Höhen auswirkt“, erklären die Professoren. Nach den aktuellen Windprognosen wird die Sonde nach dem Start in Leonding und einem mehrstündigen Flug im Raum Königswiesen - Bezirk Freistadt – landen. Auf einen Kilometer genau konnte der Landebereich berechnet werden. „Weiters können wir den Satelliten mit den eingebauten GPS-Sendern schnell wiederfinden. Außer er landet in den Wipfeln eins Baums, dann wird es ein wenig länger dauern“, betont Matthias Kurz, einer der betreuenden Professoren.
Kleiner Aluwürfel enthält viel Technologie
Das Herzstück von LeoSat ist klein, aber oho – der gefräste Alu-Würfel ist gerade einmal zehn Kubikzentimeter groß und 717 Gramm leicht. Sein Inneres beinhaltet allerlei technologisches Equipment. Dazu zählen mehrere Messinstrumente für verschiedenste Datenmessungen sowie GPS-Sender, die das Auffinden erleichtern sollen. Alles entstand vor Ort in Leonding, nur die Fertigung der selbst entwickelten Platinen hat man in China fertigen lassen.

- Kurze Vorstellung des Satelliten LeoSat. Der gefräste Alu-Würfel ist gerade einmal zehn Kubikzentimeter groß und 717 Gramm leicht. Sein Inneres beinhaltet allerlei technologisches Equipment.
- Foto: HTL Leonding
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„Geist der Satellitentechnik an die HTL gebracht!“
Die Idee zu dem Projekt entstand nach Kontakt mit der Technischen Universität Wien. „Von Studenten der TU Wien, die viel Erfahrung mit Weltraumtechnik haben, konnten wir viel Erfahrung für das Projekt sammeln. Diese haben uns gut unterstützt, mit Ideen inspiriert. Damit haben die vier Schüler Informationen bekommen, wie man so solches System baut. Somit konnte der Geist der Satellitentechnik an die HTL Leonding bringen“, beschreibt Michael Wagner, einer der Betreuungsprofessoren der HTL Leonding, den Startschuss für das Projekt.

- Foto: HTL Leonding
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Mehr als 1.000 Arbeitsstunden für LeoSat „gebrannt“
Wo für eine Diplomarbeit an HTL gesetzlich nur 180 Arbeitsstunden pro Schüler vorgeschrieben sind, haben alle Beteiligten in 16 Monaten mehr als 1.000 Arbeitsstunden – ab dann hat man zu zählen aufgehört – in das Herzensprojekt gesteckt. Insgesamt hatte die Gruppe ein Budget von 2.800 Euro für das Projekt. „Wir haben regelrecht ,gebrannt‘ für LeoSat, als wir in der dritten Klasse von der Idee erfahren haben“, betont Frederik Wögerbauer. Neben dem Bau des Satelliten und der dazugehörigen Technologie konnten die vier Schüler auch viel Praxiserfahrung in der Teamarbeit gewinnen.

- Präsentierten das Projekt den Medien: Die betreuenden Professoren Matthias Kurz, Michael Wagner und Andreas Gallistl mit den Schülern Laurin Lintner, Jakob Schaumberger und Frederik Wögerbauer (v. l. n. r.)
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- Das Gehäuse des Satelliten LeoSat – mit einer Kamera ausgestattet.
- Foto: BRS
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Aktuelles aus Leonding findet man online auf MeinBezirk.at/Leonding-LL
Aktuelles aus Freistadt findet man online auf MeinBezirk.at/Freistadt
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