Update – Regionalitätspreis Linz-Land
Die Wertschöpfung vor der Haustür

- Einzigartige Freilandhaltung: Bei Martin Greul und seiner Gattin Beatrice für sich die Schweine „sauwohl“.
- Foto: Grüblhof
- hochgeladen von Klaus Niedermair
BezirksRundschau zeichnet wieder nachhaltige Projekte in Linz-Land mit dem Regionalitätspreis aus.
LINZ-LAND. Zum nun genau elften Mal werden Privatpersonen, Vereine bis hin zu Unternehmen vor den Vorhang geholt, die sich besonders für die Lebensqualität in der eigenen Region einsetzen. Welch große Bedeutung ein solches Engagement für die Entwicklung der jeweiligen Region hat, weiß auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Gerade die Corona-Krise führt uns vor Augen, wie wichtig die hohe Dichte an regionaler Wertschöpfung in unserem Land ist“, betont der Landeschef. Zu den Vorzeigebeispielen zählt der Grüblhof in Ansfelden, wo im wahrsten Sinne des Wortes die „Sau rausgelassen wird“.
Einzigartige Freilandhaltung von Schweinen
Grunzen, suhlen, wühlen und schmatzen und schlafen: Mitten am Feld auf 450 Quadratmetern können seit ein paar Tagen 25 Schweine ihren natürlichen Trieben nachgehen. „Diese Art von Freilandhaltung von Schweinen – ohne ein angeschlossenes Stahlgebäude – gibt es nur fünf Mal in Mitteleuropa und ist deshalb einzigartig. Jedem Schwein stehen 18 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, in einem Stall sind es nur 0,7 Quadratmeter“, betont Jungbauer Martin Greul Gemeinsam mit seiner Gattin Beatrice hat der Quereinsteiger heuer den elterlichen Betrieb übernommen und möchte nun mit dem passenden Betriebskonzept den Bauernhof zukunftsfit machen. Greul: „Wenn man als Landwirt nur den Weltmärkten ausgesetzt ist, ist es ein Knochenjob, der nichts mehr trägt. Man muss die Wertschöpfung wieder auf den Hof bringen. So erhält man mit viel Engagement auch die Qualität, die der Kunde im Supermarkt nicht bekommt.“
Speisekammer wird in Ansfelden eröffnet
Neben dem eigenen Hofladen eröffnet der Landwirt aus Leidenschaft Ende August einen elektronischen Selbstbedienungsladen namens Speisekammer. „Hier erhält der Konsument 100 Prozent bäuerliche Produkte verschiedenster Höfe an einem zentralen Ort – und das sieben Tage die Woche“, erklärt Grübl.
SB-Henne versorgt alle
Auf den Trend zur Regionalität setzt auch die umtriebige Kematner Landwirtin Sophie Bleimschein mit ihrer Selbstbedienungshenne Henriette. „Es stört mich, wenn Kunden auf den Hof kommen und keiner ist zu Hause. Deshalb war es schon länger unsere Idee, etwas in Sachen Selbstbedienung zu machen“, so Bleimschein. Ende Juli ging die SB-Henne Henriette, ihres Zeichens 2,20 Meter hoch, 1,5 Meter breit und mindestens 50 Kilo schwer, in Betrieb. Befüllt mit Eiern und Nudeln, versorgt sie rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche die Kunden. Da kommen jetzt auch die 400 Mitarbeiterinnen der Kematner Unternehmerin ins Spiel. Mit der Freilandhaltung in der Streuobstwiese geht es den Hühnern aber auch besonders gut: „Oberösterreich setzt viel daran, die alten Streuobstwiesen zu erhalten. So war es auch mir wichtig, diesen Teil unserer Kulturlandschaft zu erhalten.“
Das Gute liegt so nah
Dass das Gute so nah liegt, zeigte auch die Landjugend Pucking, im Corona-Jahr 2020, mit einem 120 Seiten starken Kochbuch. „Wir haben ein Augenmerk darauf gelegt, dass die Zutaten für unsere Rezepte großteils aus der Region kommen, um zum einen die heimischen Landwirte und Lebensmittelvermarkter zu unterstützen und zum anderen die Vielfalt an Rezepten zu zeigen, „betonen Carina Humenberger und Mathias Pelzeder, Leiter der Landjugend Pucking.
Jetzt mitmachen!
Auch dieses Jahr vergibt die BezirksRundschau den Regionalitätspreis in neun Kategorien. Nominierungen sind bis 22. August möglich. Jetzt online bewerben unter meinbezirk.at/regionalitätspreis-oö
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