Biohof mit Raritäten

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Margit und Josef Mayr Lamm aus Allhaming haben sich auf ihrem Hof auf Bio-Gemüse spezialisiert.

ALLHAMING (red). "Auf unserem Bio-Hof bauen wir Bio-Gemüse mit dem Schwerpunkt auf Raritätensorten an", erklärt Josef Mayr-Lamm. 2007 hatte das Ehepaar ihre Landwirtschaft als Quereinsteiger gegründet. "Wir kommen zwar beide ursprünglich aus der Landwirtschaft, übten jedoch andere Berufe aus, bevor wir unseren kleinen Hof neu gründeten", ergänzt seine Frau Margit. Ihr Bio-Gemüse vermarkten die beiden direkt ab Hof, über ihre Food Coop im Ort sowie am Bauernmarkt Steyr und am Südbahnhofmarkt Linz.
"Wir konzentrieren uns auf die Frühlings- und Sommersaison. Wir bauen vorwiegend Blattgemüse und Fruchtgemüse in ihrer Sortenvielfalt an wie Salate, Radieschen, Kohlrabi oder Paradeiser – mit dem Schwerpunkt auf alten, vergessenen Sorten", erklärt Mayr-Lamm. Bei den Paradeisern kann man zum Beispiel aus über 60 Sorten auswählen.

Kooperation eingegangen

Für das gesamte Wurzelgemüsesortiment bis hin zu Kohlgemüsen arbeitet das Ehepaar seit kurzem mit Familie Sadleder aus Allhaming zusammen. "Wir teilen uns im Anbau die Kulturen auf. Kooperationen sind für uns die Lösung, um am Gemüseanbau langfristig Freude zu haben. So wechseln wir uns auch am Marktstand ab, sodass jeder auch mal Urlaub machen kann", betonen die beiden.
Der biologische Anbau stellt für die Mayr-Lamms die Zukunft der Landwirtschaft dar. Dabei geht es nicht nur um die Erhaltung und den Schutz der natürlichen Ressourcen und den Aufbau der Bodenfruchtbarkeit. "In unserer Gesellschaft rückt die regionale, saisonale, nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln immer mehr in den Mittelpunkt - Stichwort Ernährungs-Souveränität", erklärt das Ehepaar.

Wissen weitergeben
Für eine unabhängige Lebensmittelversorgung gibt es noch einen wichtigen Punkt, die Verwendung samenfester Sorten, im Gegensatz zu Hybridsorten. Samenfeste Sorten können von jedermann weitervermehrt werden, Hybridsorten müssen nachgekauft werden. Bevor die Saatgutvermehrung von den grossen Konzernen übernommen wurde, hatten die Bauern durch ihr Wissen Saatgut Jahr für Jahr weitervermehrt und so an ihre Standorte angepasst. Dieses Wissen ist heute weitgehend verloren gegangen. "Wir haben uns mit Hilfe des Vereins 'Arche Noah' dieses Wissen wieder angeeignet und vermehren inzwischen einen großen Teil unserer Sorten direkt auf unserem Hof. Durch Selektion entwickeln wir Sorten z. B. im Geschmack oder in der Pflanzengesundheit weiter. In der Arbeitsgruppe „Bauernparadeiser“ tauschen wir Wissen und Saatgut mit anderen Bauern aus", so die Biobauern. Das Ehepaar beobachtet seit einiger Zeit eine Rückbesinnung der Kunden zu alten Sorten und zur Bereitschaft, selbst Gemüse anzubauen. Von Ende April bis Anfang Mai bieten sie daher Jungpflanzen zum Verkauf an. Infos unter: www.fairleben.at
Im Sommer, von Juli bis September, gibt es immer freitags ab 15 Uhr einen Buschenschankbetrieb, bei dem überwiegend vegetarische Jausenvariationen angeboten werden, darunter etwa Mozzarella mit bunten Paradeisern, Vielfaltsteller mit Gemüsequiche, Antipasti, Salaten und Aufstrichen.
"Während den Öffnungszeiten ist auch unser 'Schau'-Gewächshaus geöffnet, in dem über 60 Sorten Paradeiser ausgestellt und beschriftet sind. In diesem Gewächshaus gibt es übrigens auch eine Holzterasse, in der man zwischen Paradeisern, Paprika und Co auch ausgelassen feiern kann", so Josef Mayr-Lamm.

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