Skifliegen
Nach den Kombinierern könnten auch die Damen am Kulm abheben
Nach den Olympischen Spielen von Mailand, also am letzten Februar-Wochenende 2026, gastiert erstmals der Weltcup der Nordischen Kombination auf einer Skiflugschanze – nämlich am Kulm. Durch eine Reform des Kalenders könnten dort in absehbarer Zukunft auch Skiflug-Bewerbe der Damen stattfinden.
KULM. Aktuell gibt es nur vier Skiflug-Schanzen weltweit: Oberstdorf, Planica, Vikersund und den Kulm in Bad Mitterndorf. Auf der Anlage im Salzkammergut wird 2026 erstmals ein Weltcup-Bewerb der Nordischen Kombinierer abgehalten. Der Wunsch dafür ist innerhalb der Sportart bereits seit einiger Zeit gereift, nun wurde dieser Schritt fixiert. Im Februar 2026 werden Skispringer und Kombinierer am selben Wochenende vom Balken gelassen.
Genauere Details zum Ablauf sind derzeit noch nicht bekannt. Auch nicht darüber, wie sich letztlich die Abstände nach dem Springen, die aufgrund der großen Streuung der Schanze adaptiert werden müssen, zusammensetzen werden. Der anschließende Langlaufbewerb soll jedenfalls direkt am Schanzengelände über die Bühne gehen. Kurze Schleifen sollen für zusätzliche Spannung sorgen. "Es ist auf jeden Fall eine coole Geschichte, schließlich kann sich die gesamte Region präsentieren", sagt OK-Chef Christoph Prüller.
Damen könnten folgen
Ab der Saison 2026/27 soll der Skisprung-Weltcup "verheiratet" werden. Soll heißen, möglichst viele Wettkämpfe von Damen und Herren sollen am selben Wochenende und Ort ausgetragen werden. Dies würde Organisation und Kosten senken, die Umwelt weniger belasten und die Attraktivität erhöhen. Das Ziel des ÖSV ist es, drei Skifliegen innerhalb von vier Jahren am Kulm abzuhalten. Sollte dies der Fall sein, werden wohl in naher Zukunft auch die Damen in Bad Mitterndorf auf Weitenjagd gehen.
Der Unterschied zwischen Groß- und Flugschanzen (Hillsize am Kulm: 235 Meter) ist enorm. Weil weltweit nur mehr vier Skiflug-Schanzen den modernen Standards entsprechen und die größte Großschanze in Willingen im Vergleich dazu nur eine Hillsize von 147 Metern aufweist, werden aktuell zwei "Giant Hill"-Schanzen gebaut. Die in Harrachov und Copper Peak errichteten Anlagen, mit einer Hillsize von 160 bis 180 Meter, könnten junge Athletinnen und Athleten in Zukunft an die Flugschanzen heranführen. Die Hillsize gilt als die maximale Sprungweite, bei der noch eine sichere Landung möglich ist.
Infrastruktur kontinuierlich verbessert
Zurück zum Kulm: Dort erhielten Christoph Prüller und sein Team zuletzt viel Lob für das neu errichtete Athletendorf. "Davon ist wirklich jeder hellauf begeistert. Wir haben eine Begegnungszone für das soziale Miteinander geschaffen und die Aktiven können sich hier aufwärmen. Es haben sich sogar schon Veranstalter von anderen Orten darüber erkundigt, weil sie auch gerne so eines hätten", betont der Organisationschef stolz und fügt an: "Es trägt einfach zur Qualität der Veranstaltung bei."
Auf die Frage, was den Kulm als einzige Skiflug-Schanze Österreichs so besonders macht, betont Prüller: "Weltweit kennt man Bad Mitterndorf wegen Conchita Wurst und dem Kulm." Das Interesse am Skifliegen, davon profitiere auch der Kulm, habe durch den nicht anerkannten Weltrekord von Ryōyū Kobayashi, der im April auf einer provisorischen Schanze auf Island 291 Meter gesegelt ist, stark zugenommen. "Skifliegen wird als etwas Übermenschliches wahrgenommen, es sind die Gladiatoren unserer Zeit", so Prüller abschließend.
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