Gleitschirm-Streckenflug
Alexander Robé kürte sich zum Staatsmeister
In Hallein fand die Prämierung der erfolgreichsten österreichischen Gleitschirmflieger des Jahres statt. In der Saison 2024 holte sich der Liezener Unternehmer Alexander Robé nur mit Flügen von Liezen und dem Stoderzinken aus den ersten Platz in der Gesamtwertung der Österreichischen Streckenflug-Staatsmeisterschaft. Bei den Damen gab es sogar einen Ennstaler Doppelsieg.
HALLEIN/LIEZEN. Dabei waren die Flugbedingungen über das Jahr gesehen alles andere als optimal. Oftmals viel Wind, niedrige Wolken oder Abschirmung machten es heuer nicht leicht, große Weiten einzuloggen. "Das Wetter war eine besondere Challenge. Wir Gleitschirmflieger brauchen spezielle Bedingungen mit relativ wenig Wind und gut aktiver Luftmasse. Es gab leider heuer sehr wenige Tage, an denen weites Streckenfliegen mit dem Gleitschirm möglich war. Aber man muss einfach mit dem arbeiten, was da ist", gibt sich Alexander Robé pragmatisch.
So bewies der erfahrene Pilot, dass er mit jeder Wetterlage umgehen kann: Im Mai gelangen ihm zwei herausragende Flüge vom Stoderzinken aus – einer davon mit unglaublichen 282 Kilometern, der mit Abstand weiteste Flug des Jahres.
Heimat und Rekorde
Ein Höhepunkt der Saison war für Robé jedoch ein Rekordflug direkt vor seiner Haustür. Vom Startplatz oberhalb von Liezen flog er 214 Kilometer bis nach Zell am See und zurück nach Wörschach. Das ist ein Erfolg, der umso bemerkenswerter ist, da dieser Flug im April stattfand, als in höheren Lagen noch Schnee lag und die Sonnenscheindauer noch kurz war.
Eine zusätzliche Herausforderung für Robé: Er flog mit einem Mittelklasse-Schirm – in einer Welt, die von Hochleistungsgeräten dominiert wird. "Das ist, als ob du mit einem Moto2-Bike in der MotoGP gegen die Besten antrittst", erklärt er schmunzelnd. "Da ist der Spielraum für flugtaktische Fehler ganz klein. Man darf nur die allerbesten Aufwinde nehmen und keine Baustellen haben, aus denen man sich wieder mühsam hochkämpfen muss. Die Konkurrenz hat durchwegs 10 km/h schnellere Geräte, die einen bei Endgeschwindigkeiten um die 65km/h schnell wieder abhängen können", betont der bereits seit 25 Jahren fliegende Routinier.
Teamspirit im Ennstal
Robé ist Mitglied im Ennstaler Gleitschirmverein "Mojo", der es auch auf das Treppchen in der Mannschaftswertung schaffte. Dies wurde durch die großartigen Leistungen von Werner Luidolt und Norbert Breitler möglich, die wieder ordentlich Kilometer zur Gesamtbilanz beisteuern konnten.
Bei den Damen glänzten die "Mojos" ebenfalls: Staatsmeisterin im Streckenfliegen wurde Nicole Heimberger vor Elisabeth Egger. Die Flugschul-Inhaberin und Red Bull X-Alps-Finisherin Egger konnte in ihrer Paradedisziplin Wettkampfflug zusätzlich die Damenwertung gewinnen und schaffte es in der Gesamtwertung mit den Herren auf den fünften Platz – und das trotz des Handicaps eines kleineren Schirmes, der an ihr niedriges Körpergewicht angepasst ist.
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