"Radkäppchen und der böse Golf"
Vier Ennstaler nehmen an Abenteuer-Rallye nach Spanien teil

Das Team „Der böse Golf“ mit Manuel Bartl und Robin Schimpel sowie das Team „Radkäppchen“ mit Georg Titschenbacher und Simon Seeberger | Foto: KK
  • Das Team „Der böse Golf“ mit Manuel Bartl und Robin Schimpel sowie das Team „Radkäppchen“ mit Georg Titschenbacher und Simon Seeberger
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Menschen, Länder, Abenteuer – diese Synonyme stehen wohl am besten für die Rallye München-Barcelona, die schon seit über 15 Jahren stattfindet. Vier Ennstaler nehmen heuer mit zwei selbst aufgebauten Fahrzeugen daran teil.

„Ein Grundreglement der Rallye besagt, dass die Fahrzeuge mindestens 20 Jahre alt sein müssen“, betont Robin Schimpel aus Irdning, der sich maßgeblich für die mechanische und technische Komponente zuständig zeigt. Nach der Anmeldung zur Rallye im Juli des Vorjahres holte das Quartett im November das erste Fahrzeug aus dem Mürztal, einen gut erhaltenen VW 3er-Golf Variant mit Allradantrieb.

Teamname mit Stil

Bereits im Dezember wurde am Dachträger "Marke Eigenbau" getüftelt. Im Jänner 2021 ergab sich zufälligerweise ein Angebot aus Gröbming über einen zweiten, genau baugleichen und auch in der Farbe identen 3er-Golf. „Da war klar, der muss einfach her!“, zeigt sich Georg Titschenbacher aus Altirdning über sein Fahrzeug überzeugt. Genauso wie ein passender Teamname für beide Fahrzeuge. Nach ein paar sinnlosen Vorschlägen waren sich die vier Teilnehmer schnell einig, dass „Radkäppchen und der böse Golf“ dabei recht passend erscheint.

Pickerl erhalten

Was dann folgte, war ein halbes Jahr Tüftelei. Die Fahrzeuge wurden technisch quasi generalüberholt, es wurde geschraubt, gebohrt, geklebt und so manches Mal auch geflucht. Neben einer gänzlich neuen und auffälligen Lackierung wurden die beiden Dachträger ident aufgebaut und bestückt, die zusätzliche Elektronik sorgte bei Robin Schimpel nochmals für Kopfzerbrechen.
Doch die Arbeit hat sich gelohnt, das begehrte "Pickerl" hat man auf der Windschutzscheibe kleben. Und so waren in den letzten Wochen der Vorbereitungsarbeiten eigentlich nur noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.

Wahres Abenteuer

„Nach dem Start am kommenden Samstag, 17. Juli, in München durchqueren wir in acht Tagesetappen Österreich, die Lombardei in Italien, fahren durch die Französischen Seealpen und die Provence in das Languedoc, überqueren die Pyrenäen, um dann nochmals in den letzten vier Tagen quer durch Zentralspanien bis nach Andalusien zu gelangen“, erklärt Manuel Bartl aus Gröbming die geplante Route. Ziel wird Almeria an der Mittelmeerküste sein.

Keine herkömmliche Rallye

Obwohl die Rallye nach den eigentlichen Start- und Zielorten benannt ist, lautet heuer das Ziel nicht Barcelona. Coronabedingt weicht man auf sicherere Regionen aus, denn auch auf der gesamten Rallye gelten die bekannten Corona-Regeln sowie die 3G’s.
„Bei der Rallye selbst geht es gar nicht um ein Rennen im eigentlichen Sinn, sondern darum Land und Leute sowie deren Kulturen kennenzulernen, durchs Hinterland in kleinste pittoreske Dörfer zu fahren und entlegenste Winkel Südeuropas zu erkunden“, freut sich Simon Seeberger aus Irdning auf das Abenteuer.

Unbekannte Gegenden

„Die tägliche Route ist grundsätzlich frei wählbar, wobei uns natürlich auch vorgegebene Offroad-Passagen erwarten, die in keiner Landkarte eingezeichnet sind“, fügt Georg Titschenbacher hinzu. „Es geht nur darum, am nächsten Morgen wieder beim Treffpunkt für die nächste Tagesetappe zu sein. Wie wir dort hinkommen, entscheiden wir frei. Das lässt uns natürlich Spielraum, auch Ecken zu entdecken, die wir für uns erkunden wollen“, zeigt sich Robin Schimpel überzeugt davon, in Gegenden zu kommen, wo man nicht einfach so Urlaub macht.

Extreme Herausforderung

4.000 Kilometer, tausende Höhenmeter, enge Serpentinen sowie Staub und Hitze werden Mensch und Maschine fordern. Ach ja – in eine Richtung! Denn für die Heimfahrt hat man nochmals fünf Tage eingeplant, die Route ist aber noch völlig offen. Genauso wie die Frage, was nach der durchstandenen Rallye mit den Fahrzeugen passiert ...

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