Frau abgestürzt
Stundenlange Rettungsaktion in Ennstaler Bergen

In den Schladminger Tauern stürzte ein Frau 200 Meter über einem Schneefeld ab. Die Bergrettung startete daraufhin eine stundenlange Suchaktion | Foto: Bergrettung Stmk/Egger
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  • In den Schladminger Tauern stürzte ein Frau 200 Meter über einem Schneefeld ab. Die Bergrettung startete daraufhin eine stundenlange Suchaktion
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Montagnachmittag gegen 17 Uhr alarmierte der Hüttenwirt der Preintalerhütte (1.656 Meter Seehöhe) die Bergrettung über den Alpinnotruf. Ersten Informationen zufolge war eine Frau im Bereich der Rettingscharte (2.326 Meter Seehöhe) über ein Schneefeld abgestürzt und dabei schwer verletzt worden. Der Hüttenwirt erhielt diese Nachricht von einer Begleiterin, die persönlich den Unfall auf der Schutzhütte meldete.

SCHLADMINGER TAUERN. Nach dem abgesetzten Notruf wurden von der Landeswarnzentrale Steiermark umgehend die Bergrettungen Schladming und Kleinsölk alarmiert, um im unwegsamen und alpinen Gelände rasch Hilfe zu leisten.

Widrige Wetterbedingungen

„Die Wetterbedingungen waren nicht optimal. Wir versuchten zwar mittels Hubschrauber den Notfallort zu erreichen, was uns aber leider nicht gelang. Mit dem Notarzthubschrauber konnten die ersten Einsatzkräfte der Bergrettung, darunter auch unser Bergrettungsarzt, bis zur Nebelgrenze gebracht werden. Von dort stiegen sie zu Fuß 500 Höhenmeter weiter auf“, beschreibt Einsatzleiter Thomas Kaserer die Herausforderungen zu Einsatzbeginn.

Schneefelder sind in höheren Lagen auch im Juli keine Seltenheit. | Foto: Schneeberger
  • Schneefelder sind in höheren Lagen auch im Juli keine Seltenheit.
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Zwischenzeitlich unterstützt von der Freiwilligen Feuerwehr Untertal/Rohrmoos wurden die Einsatzkräfte so weit wie möglich auf befahrbaren Wegen transportiert und stiegen danach zu Fuß rund drei Stunden weiter auf. Die Bergretter aus der Kleinsölk machten sich ebenfalls zeitgleich von der anderen Talseite bei äußerst widrigsten Wetterbedingungen auf den Weg.

Unfallort nicht bekannt

Kaserer erklärt weiter: „Der genaue Notfallort war uns nicht bekannt, daher mussten wir von zwei Seiten versuchen so rasch wie möglich die verletzte Wanderin zu erreichen. Es gelang noch ein weiterer Shuttleflug, der uns nicht nur Bergretter, sondern auch Spezialtrage und Seile ressourcenschonend bergwärts brachte.“

Die Suchaktion fand bei widrigsten Bedingungen statt. | Foto: Bergrettung Stmk/Egger
  • Die Suchaktion fand bei widrigsten Bedingungen statt.
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Nach knapp zweieinhalb Stunden konnte die verletzte Wanderin von den ersten Einsatzkräften der Bergrettung lokalisiert werden. Bergrettungsarzt und Bergretter versorgten die Wanderin notfallmedizinischen. Die stark unterkühlte und verletzte Wanderin wurde gesichert zur Preintaltalerhütte gebracht. Dort verschlechterte sich auch der Zustand der Begleitperson.

Rettungshubschrauber erneut im Einsatz

„Ihr Zustand war kritisch, so musste kurz vor Einbruch der Dunkelheit für einen raschen Transport ins Krankenhaus beider Personen abermals der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 14 angefordert werden“, so Einsatzleiter Thomas Kaserer von der Bergrettung Schladming. Insgesamt rückten 37 Einsatzkräfte der Bergrettung Schladming und Kleinsölk, unterstützt von Feuerwehr Untertal/Rohrmoos, Alpinpolizei und den Besatzungen der Hubschrauber, zu diesem Einsatz aus.

Der Rettungshubschrauber brachte die verletzte Frau und die Begleitperson ins Krankenhaus. | Foto: ÖAMTC
  • Der Rettungshubschrauber brachte die verletzte Frau und die Begleitperson ins Krankenhaus.
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Thomas Kaserer, Einsatzleiter der Bergrettung Schladming, meinte abschließend: „Wir appellieren an die Vernunft, sich mit einer ausreichenden Planung von Touren auseinanderzusetzen. Der gestrige Tag mit seinen widrigsten Wetterbedingungen war kein Tag für Weitwanderungen in den Schladminger Tauern.“

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