Gröbming
Bereich im Zentrum soll während Sommermonate autofrei werden
Mit 13 Maßnahmen will die Marktgemeinde Gröbming den Fuß- und Radverkehr stärken. Im Zentrum ist ein autofreier Bereich mit Verweilzone für die Sommermonate geplant.
GRÖBMING. Die Marktgemeinde Gröbming ist eine von insgesamt 15 Pilotgemeinden, die Teil der Fußverkehrsstrategie Steiermark 2030+ sind. Mit 13 Maßnahmen will die Gemeinde den Ort für Fußgehende – und auch für den Radverkehr – attraktiver und sicherer gestalten. Ziel ist es, dass die Bevölkerung in Zentrumsnähe komplett auf das Auto verzichtet.
Denn laut Messungen durchqueren im Durchschnitt 3.500 bis 4.000 Autos pro Tag – in beiden Richtungen – den Ort, wobei ein Drittel davon weniger als 500 Meter zurücklegt. Daher sollen neben den beiden bestehenden Zielgruppen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, das sind Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre sowie Seniorinnen und Senioren, weitere Gemeindebürgerinnen und -bürger davon überzeugt werden, das Auto in der Garage stehenzulassen.
Autofrei im Sommer
Damit das gelingt, soll unter anderem ab 2025 während der Sommermonate am Stoderplatz'l eine autofreie Zone entstehen. Das Vorhaben basiert auf einer Idee aus der Bevölkerung. "Wir haben 2019 eine große Bürgerbeteiligung durchgeführt. Damals haben über 40 Prozent, das sind mehr als 1.000 Personen, daran teilgenommen. Das Ergebnis war eindeutig: Das Radfahren soll attraktiviert werden", erklärt Bürgermeister Thomas Reingruber. Radabstellplätze, Ladestationen oder ein Radweg bis zum Bahnhof sollen kommen.
2022 wurde erneut eine Abfrage zum Stoderplatz'l durchgeführt. Zwei Drittel der Bevölkerung fanden Gefallen am Vorschlag, eine Bühne für Veranstaltungen zu errichten, die Gastronomie auszubauen und eine Absperrung im Sommer einzurichten. Außerdem sind ein Wochenmarkt, ein Kneippbrunnen und eine großzügige Bepflanzung geplant.
2025 erfolgt der Startschuss
"Der Probebetrieb wird im kommenden Sommer starten. Sollten die Rückmeldungen dann negativ ausfallen, werden wir die Situation erneut evaluieren", betont Reingruber und fügt an: "Bürgerbeteiligung ist zwar der schwierigere Weg, aber im Endeffekt der bessere."
In der Klostergasse gelangte bereits eine Maßnahme zur Umsetzung. Dort wurde die Fahrbahn verengt und links und rechts davon Gehwege errichtet. Vor der PVA entsteht ebenfalls ein zwei Meter breiter Gehweg.
Zentrum fußläufig gut erreichbar
Durch die Schaffung von 80 zusätzlichen Parkplätzen vor ein paar Jahren stehen in Gröbming derzeit 425 öffentliche Parkplätze (ohne Geschäftsflächen) in fußläufiger Erreichbarkeit zum Zentrum zur Verfügung. Ein weiterer Grund, um mit dem Auto erst gar nicht in den Ortskern fahren zu müssen, wie der Bürgermeister erklärt.
Abschließend hält Reingruber stolz fest: "Wir wollen mit diesen Maßnahmen das Zentrum attraktivieren und dort einen Verweilbereich schaffen. Unser Glück ist es aber ohnehin, dass wir bereits einen funktionierenden Ortskern haben. Insgesamt stellen die Projekte die größte Aufwertung des Zentrums seit 30 bis 40 Jahren dar."
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.