Freizeit-PSO

Ein Schladminger Verein macht Wintersport für alle möglich

Seit 2005 setzt sich der Schladminger Verein Freizeit-PSO für barrierefreien Urlaub ein. Gegründet von Sabine Zach, die bis heute als geschäftsführende Obfrau tätig ist, ermöglicht der Verein Menschen mit Behinderungen einzigartige Erlebnisse in den Bergen. Insbesondere im Winter steht der Skisport im Mittelpunkt des Angebots.

SCHLADMING. Die kalte Jahreszeit ist die Hauptsaison für Freizeit-PSO. 17 Mitarbeiter im Winter, zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie vier Büroangestellte sorgen dafür, dass Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen professionelle Skikurse besuchen können. Sabine Zach betont jedoch, dass es noch einen Bedarf an männlichen Skilehrern gebe. Insgesamt werden sechs verschiedene Disziplinen angeboten, darunter Sitzski, Monoski oder Bi-Ski.

Der Verein verfügt über rund 20 verschiedene Sitzski, von denen jeder einzelne etwa 5.000 Euro kostet. Um die finanzielle Belastung für die Gäste gering zu halten, werden Skitickets und Ausrüstung stark vergünstigt angeboten. "Es ist unfair, dass man aufgrund der Behinderung mehr bezahlen muss", so Zach.

Neue Einkleidung

Weil der Verein trotzdem auf Einnahmen angewiesen ist, sind Spenden immer willkommen, Firmen können auch ihr Logo präsentieren – beispielsweise auf der neuen Kleidung. Die Geschäftsführerin erklärt dazu: "Wir brauchen nächstes Jahr eine neue Ausrüstung, das aktuelle Gewand ist schon sieben Jahre alt."

Auch im Sommer gibt es ein breites Angebot: Sechs Wochen lang können Menschen mit Behinderungen Bergurlaub mit professioneller Betreuung genießen. Rollstuhlausfahrten in alpinem Gelände, Wanderausflüge oder Touren auf den Dachstein gehören dabei zu den Höhepunkten.

Jeder Tag ist anders

Severin Baumgartl, Teamleiter Sommer, beschreibt seine Motivation: "Jede Einheit ist anders. Man kommt mit vielen Menschen in Kontakt und zeigt, wie einfach Inklusion sein kann." Auch Outdoorbetreuer und Skilehrer Jörg Kleinhansl sieht seinen Job als Bereicherung: "Die Herausforderungen sind spannend, denn jeder Mensch ist verschieden."

Die Gäste kommen aus allen Gesellschaftsschichten und Altersklassen, hauptsächlich aus Österreich, Deutschland, England und den Niederlanden. Viele Eltern sind tief berührt, wenn sie ihre Kinder zum ersten Mal auf der Piste erleben. "Das Coolste ist, wenn Kinder dabei sind. Sie sind total aus dem Häuschen, dass sie etwas erleben dürfen, was für andere ganz normal ist. Oft fließen bei den Eltern Tränen der Freude", spricht Zach über die schönen Seiten ihrer Arbeit.

Letzter Wunsch wird erfüllt

Auch ältere Personen, denen es ein Herzenswunsch ist, noch einmal Skifahren zu gehen, werden unterstützt. Chef-Skilehrer András Simon beschreibt die emotionale Wirkung des Angebots: "Erfolgserlebnisse, Fortschritte und das Überwinden von Grenzen sind wichtige Aspekte für das ganze Leben. Auf der Piste kann man seine Einschränkung hinter sich lassen."

Ein neues Finanzierungssystem hat sich mittlerweile bewährt: Die Teilnehmenden können den Preis für die angebotenen Leistungen selbst bestimmen. Einige zahlen freiwillig mehr, weil sie die intensive Betreuung und das hochwertige Angebot zu schätzen wissen.

Der Verein Freizeit-PSO steht für Inklusion, Sport und Lebensfreude. Mit seiner Arbeit zeigt er, dass Barrieren nur in den Köpfen existieren – und dass die Freude an der Bewegung für alle Menschen zugänglich sein sollte.

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