Nach Attacke
Demo-Marsch gegen rechts in der Leopoldstadt geplant

- Zuletzt wurde von einem gewalttätigen Übergriff in der Leopoldstadt berichtet. Jetzt soll dort demonstriert werden. (Archiv)
- Foto: Manfred Helmer/Wiener Linien
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Zuletzt wurden Personen im Bereich des Nestroyplatzes attackiert. Laut einem Bericht soll es sich dabei um einen rechtsextremen Angriff gehandelt haben. Dies nimmt man zum Anlass für eine Demonstration am Donnerstagabend. Denn es gäbe eine Häufung solcher Taten. Aktuelle Zahlen sehen dies jedoch nicht.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Es ist eine Frage, die Wien besonders in den Tagen des Wahlkampfs beschäftigt. Wie sicher ist die Stadt noch? Erst am Montag haben Innenministerium und die Landespolizeidirektion (LPD) Wien die Statistik der Kriminalfälle für das abgelaufene Jahr 2024 herausgegeben. Es zeigt sich: Die Zahl der Anzeigen wegen Gewaltverbrechen stieg. Mehr dazu unten.
Der Journalist und Blogger Markus Sulzbacher sieht vor allem einen Anstieg von rechtsextremen Taten. "Seit einigen Monaten kommt es in Wien zu einer Welle rechtsextremer Überfälle und Angriffe. Eine Häufung gibt es im 2. Bezirk. Deswegen gibt es am kommenden Donnerstag eine Demonstration am Nestroyplatz, wo Partygäste von Neonazis verprügelt wurden", erklärt er auf X.
Laut Nachfrage von MeinBezirk bei der LPD Wien wurde die Demonstration unter dem Motto "Leopoldstadt gegen recht!" angezeigt. Mit rund 400 Teilnehmenden sei zu rechnen, zitiert man die Angaben der Veranstalter. Am Donnerstag, 17. April, soll eine Marschkundgebung von 17.30 bis 22 Uhr stattfinden. Diese gehe von "Nestroyplatz U1 über Franzensbrückenstraße bis Hauptallee (Höhe Kaiserwiese). Mit temporären Verkehrssperren ist da wie üblich zu rechnen", heißt es von der Polizei.
Angriff als Auslöser
Den besagten Übergriff hat es tatsächlich gegeben. Er wird in einem Bericht von "Zeit.de" beschrieben. Die Rede ist von einem Vorfall am 21. Februar, bei dem zwei Männer durch eine andere, zwölfköpfige Gruppe attackiert worden seien. "Mindestens drei sind mir plötzlich aggressiv gegenübergestanden und haben uns als 'Scheiß Antifa' beschimpft, einer fragte, ob wir 'Zecken' seien", wird ein Opfer zitiert. Dann folgte der Angriff, heißt es im Artikel.

- Die LPD Wien bestätigt einen entsprechenden Einsatz. Zu Hintergründen könne man sich jedoch nicht äußern. Denn diese seien noch Teil von Ermittlungen.
- Foto: Antonio Šećerović/RMW
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Die Wiener Polizei bestätigte einen Einsatz zu dem Zeitpunkt gegenüber MeinBezirk: "Seitdem laufen Ermittlungen gegen mehrere unbekannte Täter wegen des Verdachts der Körperverletzung an einer anderen Personengruppe. Die genauen Hintergründe der Tat sind Gegenstand laufender Ermittlungen." Man äußert sich also nicht, ob die Attacke einen rechtsextremen Hintergrund habe.
Zahlen rückläufig
Generell ist es derzeit schwierig, genaue Zahlen zu rechtsextremen Übergriffen in Wien zu erhalten. Das Innenministerium veröffentlichte wie bereits genannt ihre Kriminalitätsstatistik für 2024, in Hinblick auf "Hate-Crime" sind jedoch nur Fälle bis 2023 in einem gesonderten Bericht zu finden. Aber es gibt eine parlamentarische Anfrage der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Sabine Schatz an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zum Thema rechtsextreme Angriffe.

- Die parlamentarische Anfrage liefert wohl die aktuellsten Zahlen zu Verbrechen aus dem Bereich.
- Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Die jüngste wurde erst im März von Karner schriftlich beantwortet und vergleicht die Fälle von 2023 mit 2024 je Bundesland. 384 "rechtsextremistische, fremdenfeindliche/rassistische, islamfeindliche, antisemitische sowie unspezifische oder sonstige Tathandlungen" wurden im Jahr 2023 in Wien registriert, geht aus der Anfragebeantwortung hervor. Im Vergleich dazu wurden 2024 in Wien 326 solcher Tathandlungen registriert. Eine Häufung im Jahresvergleich kann zumindest auf Bundeslandebene damit nicht festgestellt werden. Die gesamte Anfragebeantwortung findest du online hier.
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