Beste Köpfe für Leoben
Reinhard Lerchbammer öffnet Liste für Nicht-ÖVPler

JVP-Stadtobmann Justin Hofmann, ÖVP-Gemeinderätin Renate Gesselbauer, 2. Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer und ÖVP-Gemeinderat Gerald Heinrich (v.l.) bei der Pressekonferenz im Leobener Café Bellini | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • JVP-Stadtobmann Justin Hofmann, ÖVP-Gemeinderätin Renate Gesselbauer, 2. Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer und ÖVP-Gemeinderat Gerald Heinrich (v.l.) bei der Pressekonferenz im Leobener Café Bellini
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Reinhard Lerchbammer, der zweite Vizebürgermeister der Stadt Leoben, kündigte am Montag an, die Liste der ÖVP Leoben für Nicht-Parteimitglieder zu öffnen. Durch ein echtes Vorzugsstimmensystem solle zudem gewährleistet werden, dass am Ende die klügsten Köpfe mit den besten Ideen für eine positive Entwicklung der Stadt im Gemeinderat sitzen. 

LEOBEN. Im Hintergrund wurden schon seit längerer Zeit Pläne geschmiedet, am Montag – rund zwölf Monate vor der nächsten Gemeinderatswahl – trat der zweite Vizebürgermeister der Stadt Leoben, Reinhard Lerchbammer, damit an die Öffentlichkeit: "Wir öffnen unsere Liste auch für Nicht-Parteimitglieder", teilte der 31-Jährige im Rahmen einer Pressekonferenz im Café Bellini mit.

Eine Stimme entscheidet

Er lade sowohl ÖVP-Mitglieder als auch Bürgerinnen und Bürger ohne Parteimitgliedschaft dazu ein, gemeinsam als ÖVP gestützte Bürgerliste unter dem geplanten Namen "Liste DI Reinhard Lerchbammer (ÖVP) & Bürger" anzutreten. Es gebe zudem eine weitere "radikale Neuerung".

"Es ist ein wirklich echtes Vorzugsstimmensystem, das wir uns überlegt haben. Eine Stimme ist entscheidend, ob man am Ende des Tages im Gemeinderat sitzt oder nicht."
Reinhard Lerchbammer, 2. Vizebürgermeister der Stadt Leoben

Theoretisch sei es also möglich, dass für die Liste letztlich mehr als 50 Prozent Nicht-ÖVPlerinnen und -ÖVPler im Gemeinderat sitzen könnten. "Wir rechnen aber vorerst einmal mit einer 50:50 Verteilung", so der ÖVP-Vizebürgermeister der Stadt Leoben. 

Reinhard Lerchbammer, ÖVP-Vizebürgermeister der Stadt Leoben, will die besten Köpfe.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Reinhard Lerchbammer, ÖVP-Vizebürgermeister der Stadt Leoben, will die besten Köpfe.
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Identifizierung mit Wertekompass notwendig

Die Gründe für die Entscheidung seien vielfältig. In erster Linie gehe es Lerchbammer sowie seinen Parteikollegen jedoch um die Entwicklung der Stadt Leoben, und da gebe es aktuell viele Probleme. Von der Abwanderung kluger Köpfe bis hin zur Situation der Kinderbetreuung liege vieles im Argen – die Lokalpolitik sei jedoch der falsche Ort für ideologische Grabenkämpfe und Parteibuch-Herrschaft. "Es geht um die besten Köpfe und die besten Ideen für die Stadt", betonte Lerchbammer. Und dazu lade er alle ein, mitzumachen.

Einzige Voraussetzung für eine aktive Teilnahme sei, dass sich die jeweilige Person glaubhaft mit den Werten der Liste identifizieren müsse. Damit seien aber nicht unbedingt die der Volkspartei gemeint, wie der Vizebürgermeister klarstellt, sondern vielmehr jene der Stadt Leoben. "Entscheidend ist, ob sich jemand mit der Entwicklung der Stadt identifiziert, und damit, was wir in der Stadt machen", so der 31-Jährige. 

Gemeinsame Werte:

  • Der "politische Filz" in Form von Gemeindeaufwendungen, die der Bürgermeisterpartei oder deren Funktionären zugutekommen, soll beseitigt werden.

  • Der Schuldenstand der Stadt muss über die Periode von fünf Jahren gesenkt werden.

  • Jede Forderung muss einen Vorschlag zur Gegenfinanzierung enthalten.

  • Investitionen in die Zukunft haben Vorrang gegenüber Konsum- und Wohlfahrtsmaßnahmen der Gegenwart.

  • Sämtliche Personalbesetzungen in der Stadt müssen ausgeschrieben und öffentlich behandelt werden.

  • Leoben muss strategisch aktiv werden, um den Abfluss von Intelligenz und Verstand durch Wegzug von qualifizierten Talenten – insbesondere von Maturanten und Studierenden entgegenzuwirken.

  • "Lokalpolitik darf weder ein ideologischer Grabenkmapf noch Parteibuch-Herrschaft sein", erläuterte ÖVP-Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer (2.v.l.) den Schritt, die Liste für Nicht-Parteimitglieder zu öffnen.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
    • "Lokalpolitik darf weder ein ideologischer Grabenkmapf noch Parteibuch-Herrschaft sein", erläuterte ÖVP-Vizebürgermeister Reinhard Lerchbammer (2.v.l.) den Schritt, die Liste für Nicht-Parteimitglieder zu öffnen.
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    Leoben attraktiv machen, Abwanderung beenden

    Mit der Öffnung der Liste verfolge man mehrere Ziele. Zum einen wolle man Filz und Freunderlwirtschaft in der Stadt beenden. Zudem gehe es um das Mitregieren. Mit einem starken Ergebnis plane man laut Lerchbammer, die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen und das Oppositionsbündnis in weiterer Folge als konstruktiver Koalitionspartner anzuführen.

    Letztendlich gehe es darum, "Leoben so attraktiv zu machen, dass die Abwanderung der Jungen endet", teilte der 31-jährige mit. Das heiße in erster Linie, die Anzahl der Kinderbetreuungsplätze aufzustocken, mehr Akademikerjobs zu kreieren sowie Anreize für Studierende zu schaffen, sich nach Abschluss des Studiums in Leoben anzusiedeln. Sogenanntes "Brain drain", also die Abwanderung kluger Köpfe, müsse dringend aufhören.

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