Proleb
Christian Steiner – von der Seitenlinie ins Bürgermeisteramt

- Frisch im Amt: Christian Steiner ist neuer Bürgermeister der Gemeinde Proleb.
- Foto: MeinBezirk/Konrad
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Nach 44-jähriger Tätigkeit für die Gemeinde Proleb legte Bürgermeister Werner Scheer sein Amt zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Christian Steiner, seit Jänner dieses Jahres Vizebürgermeister der Gemeinde, gewählt. MeinBezirk hat mit ihm über seinen Weg in die Kommunalpolitik, eine angespannte Budgetsituation und das Thema Lebensqualität gesprochen.
PROLEB. Gebürtiger Donawitzer, Studierender der Uni Graz, vorübergehender Wahl-Vorarlberger und seit 2011 überzeugter Proleber: Christian Steiner hat in seinem Leben bereits mehrere Stationen hinter sich, nach Proleb ist er jedoch gekommen, um zu bleiben. "Die Ruhe, die hat mich von Anfang an fasziniert – die Nähe zur Natur; aber auch die Nähe zu Leoben und Bruck. Und, wir sind auf der Sonnenseite, das ist natürlich ein Vorteil", fasst der 53-Jährige die vielen Vorzüge des Lebens in der Gemeinde zusammen. Proleb verbinde er mit Lebensqualität – diese zu erhalten oder sogar zu erhöhen, das ist eines seiner großen Ziele als neuer Bürgermeister.

- Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurde Christian Steiner als neuer Bürgermeister von Proleb angelobt.
- Foto: Freisinger/Armin Russold
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Vom FC Proleb in die Kommunalpolitik
Wie es dazu kam? Das eine habe zum anderen geführt, schmunzelt Steiner. Begonnen habe alles mit dem FC Proleb und seinen beiden Söhnen, die aktive Kicker beim Proleber Verein sind. Steiner selbst war Co-Trainer, Trainer und ist mittlerweile als Obmann-Stellvertreter tätig. Sich für eine Sache zu engagieren, gehört für den 53-Jährigen dazu. In die politische Schiene sei er nach und nach "gerutscht", aus "Neugier und natürlich auch aus Interesse", erzählt er.
Im Jänner dieses Jahres wurde Steiner zum Nachfolger von Vizebürgermeisterin Othilie Kraller gewählt. Vergangene Woche folgte schließlich der nächste Schritt: Nachdem Langzeitbürgermeister Werner Scheer sein Amt zurückgelegt hatte, wurde Christian Steiner einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Die Entscheidung, sich der Wahl zu stellen, habe er nicht leichtfertig getroffen, betont Steiner. Ausschlaggebend sei nicht zuletzt das Team gewesen, das ihm in seiner neuen Funktion zur Seite steht.
"Ein Einzelplayer bin ich nicht, möchte ich auch nicht sein", erklärt der neue Bürgermeister. Vielmehr brauche es ein Team, auf das er sich verlassen und mit dem er gut zusammenarbeiten könne. Ein wertvolles Mitglied dieses Teams sei Christian Koch, der in der Gemeinderatssitzung vergangene Woche einstimmig zum Vizebürgermeister gewählt wurde. "Man kann sich auf ihn verlassen und er ist einfach sehr engagiert", meint Steiner. Zudem sei Koch ein gebürtiger Proleber, der jede und jeden im Ort kenne – auch ein Vorteil.

- Staffelübergabe offiziell erfolgt: Vizebürgermeister Christian Koch, Bürgermeister Christian Steiner, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, Altbürgermeister Werner Scheer und Bezirkshauptmann Markus Kraxner (v.l.)
- Foto: Freisinger/Armin Russold
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Angespannte Budgetsituation
Gemeinsam soll in den kommenden Jahren an einer lebenswerten Zukunft für Proleb gearbeitet werden – und zwar im Rahmen der vorhandenen finanziellen Ressourcen.
"Das Budget ist halt ein ganz großes Problem, weil wir gar keine Industrie haben. Wir sind eine reine Wohnsitzgemeinde und da gibt es halt ganz wenig."
Christian Steiner, Bürgermeister von Proleb
In erster Linie gehe es darum, das Budgetminus zu konsolidieren und die vorhandene Infrastruktur zu erhalten. Ein großes Projekt, das bereits von seinem Vorgänger geplant wurde, sei die eigenständige Versorgung mit Trinkwasser. Aktuell greife man bei Engpässen auf Trinkwasser aus Leoben zurück. "Da sind wir jetzt dran – sowohl Kletschach als auch am Veitsberg–, dass wir da vorsorgen für die Zukunft, dass wir eigenes Wasser beziehungsweise Quellen haben", berichtet Steiner. Dass es sich dabei um ein kostenintensives Projekt handle, stehe außer Frage. Letztendlich sei es jedoch die Gemeinde, die davon profitieren würde.
Weiters bemühe man sich darum, den Bewohnerinnen und Bewohnern wieder ein gastronomisches Angebot am Standort der ehemaligen Pizzeria bieten zu können. Momentan befinde man sich noch in Gesprächen. Es schaue aber "relativ gut aus", zeigt sich Steiner optimistisch. Auch ein "Betreutes Wohnen" befinde sich in Planung. In dieser Angelegenheit sei die Gemeinde jedoch nur "Nebendarsteller", erklärt der Bürgermeister.

- Zwei offene Ohren und eine offene Tür: Bürgermeister Christian Steiner ist der Austausch mit der Bevölkerung ein großes Anliegen.
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Der frühe Vogel fängt den Wurm
Trotz des engen finanziellen Korsetts will Steiner sein Bestes tun, um die Lebensqualität in Proleb zu erhalten und zu verbessern – und zwar im engen Austausch mit der Bevölkerung und neben seinem Brotberuf als Lehrer an der HTL Leoben. Zum Glück sei er ein Frühaufsteher, schmunzelt Steiner, der gerne auch schon vor 7 Uhr mit der Arbeit beginnt.
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