Lebensmittelverschwendung
100.000 Tonnen an Lebensmittel landen im Müll
Obwohl die Lebensmittel im Supermarkt stetig teurer werden, werfen die Steirerinnen und Steirer jährlich bis zu 100.000 Tonnen an Essen in den Müll. Ein Großteil der Lebensmittelverschwendung ist auf falsches Einkaufsverhalten zurückzuführen.
STEIERMARK. Im Rahmen des heutigen Gipfels der österreichischen Bundesregierung zur Lebensmittelversorgung garantierte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), dass die Grundversorgung an Lebensmitteln in Österreich gesichert sei. Dennoch müsse der österreichische Selbstversorgungsgrad gesteigert werden, wie auch der steirische Landesrat Johann Seitinger findet: „Die Produktion hochwertiger regionaler Lebensmittel muss Vorrang haben. Wir müssen auch in Zukunft in der Lage sein, die Steirerinnen und Steirer versorgen zu können.“
Klimaschädlicher Lebensmittelabfall
Trotz der stark spürbaren Preissteigerungen im Supermarkt wird nach wie vor tagtäglich Essen weggeworfen, das noch verzehrt werden könnte: „Ein Drittel der Lebensmittel landet weltweit im Müll. Damit werden nicht nur hart erarbeitete und wertvolle Ressourcen verschwendet, sondern auch sinnlose CO2-Abgase bei weit gereisten Lebensmitteln“, schildert Elisabeth Köstinger. Alleine in der Steiermark landen pro Jahr bis zu 100.000 Tonnen an Lebensmitteln im Abfall – das entspricht einem Gewicht von rund 2.300 LKWs. Ungefähr 12 Prozent des Restmülls aus steirischen Haushalten sind Nahrungsmittel, das summiert sich auf rund 19.000 Tonnen jährlich. Hinzu kommen noch ungefähr 30.000 Tonnen aus Kompost und Biotonnen, weitere 25.000 Tonnen aus der Gastronomie sowie die Abfälle aus Handel, Verarbeitung und Produktion.
„Ein Kilogramm an Lebensmittelabfall entspricht etwa zwei Kilogramm an CO2-Emmissionen. Eine volle Küchenabfalltonne mit 190 Litern ist damit so schädlich für das Klima wie ein Flug von Graz nach München und retour.“
Johann Seitinger, steirischer Nachhaltigkeitslandesrat
Verschwendung durch falsches Einkaufsverhalten
Lebensmittel werden oftmals aufgrund von falscher Lagerung oder Zeitmangel bei der Zubereitung weggeschmissen. Zudem werden auch Nahrungsmittel wegen einem überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatum entsorgt – auch solche, die noch unbedenklich genießbar wären. Der Großteil der Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten ist aber auf ein falsches Einkaufsverhalten zurückzuführen, da die Lebensmitteleinkäufe im Supermarkt oft nicht im Vorhinein geplant werden. Man sollte wieder bewusster Einkaufen und auch nur kaufen was man, und vor allem wie viel man tatsächlich braucht.
Bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung gehe es laut Johann Seitinger „um eine gute Zusammenarbeit zwischen den Konsumentinnen und Konsumenten, den Küchen, den Verarbeitungsbetrieben, dem Handel und den Lebensmittelproduzenten und Bauern.“ Das Geld und die Ressourcen, die durch Abfallvermeidung eingespart werden, könne man in regionale Produkte reinvestieren.
Alle Infos zum Gipfel der Bundesregierung zur Lebensmittelversorgung:
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