Frühlingserwachen im Garten
Zeit für Pflege und erste Pflanzen im März

Bereits im März gibt es genug, was im Garten erledigt werden kann. Auch eine rechtzeitige Planung erleichtert den Start in die Anbausaison. | Foto: Pixabay/congerdesign
10Bilder
  • Bereits im März gibt es genug, was im Garten erledigt werden kann. Auch eine rechtzeitige Planung erleichtert den Start in die Anbausaison.
  • Foto: Pixabay/congerdesign
  • hochgeladen von Astrid Moder

Die Temperaturen steigen und damit auch die Vorfreude auf den Garten. Bereits im März gibt es genug zu tun: Gemüsebeete vorbereiten, Abgeblühtes beseitigen, Sträucher und Bäume zurückschneiden und vieles mehr. 

BEZIRK LEOBEN. Die Tage werden länger, die Sonne blitzt immer öfter hervor und die Lust, im Garten aktiv zu werden, wächst täglich. Als ungeschriebenes Gesetz gilt schlechthin, mit dem Auspflanzen bis zu den Eisheiligen abzuwarten. Aber dennoch gibt es Ausnahmen! Es gibt bereits jetzt im März genug, was im Garten erledigt werden kann. MeinBezirk hat bei Fachleuten nachgefragt und hilfreiche Tipps für Gartenfreunde eingeholt. 

Die Tage werden länger und es steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Lust, im Garten aktiv zu werden. | Foto: MeinBezirk
  • Die Tage werden länger und es steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Lust, im Garten aktiv zu werden.
  • Foto: MeinBezirk
  • hochgeladen von Astrid Moder

Bevor die Gemüsebeete aufbereitet werden können, sollten alle abgestorbenen Pflanzen aus dem Garten entfernt werden. Bestehende Kräuterstöcke werden zurückgeschnitten - dabei ist aber in jedem Fall darauf zu achten, nicht zu weit ins alte Holz zu schneiden. Die beste Voraussetzung für einen schönen Gemüsegarten ist ein gesunder Boden. Deshalb raten die Bio-Gemüsebauern Helena Doll und Kevin Mosbacher von der Gemüsemacherei in Trofaiach dazu, gut verrotteten Kompost bereits jetzt in die Erde einzuarbeiten. „Im Optimalfall wird der Kompost vom Vorjahr heran genommen und auch durchgesiebt.“ 

Bist du auch schon aktiv im Garten?

Jungpflanzen bereits jetzt anzüchten

Pflanztöpfe und Schilder für die Anzucht können schon im Vorfeld vorbereitet werden. Die ersten Gemüsebabys können im Haus bereits herangezogen werden. Paprikapflanzen wachsen langsam, deshalb sollten sie schon früh vorgezüchtet werden. Auch Tomaten können bereits zum Keimen ausgesät werden. Wichtig ist, dass die Jungpflanzen in der Keimphase gut geschützt und sonnig im Warmen stehen. „Die Pflanzen sollen so viel Licht wie möglich bekommen, auch Kunstlicht ist eine Option“, so Mosbachers Tipp. Die Tomatenpflanzen vertragen durchaus auch flüssigen Bio-Dünger, wenn zu wenig Nährstoffe in der Erde sind.

Die ersten Gemüsebabys können bereits herangezogen werden. Paprikapflanzen wachsen langsam, deshalb sollten sie schon früh vorgezüchtet werden. Auch Tomaten können bereits zum Keimen ausgesät werden. | Foto: MeinBezirk
  • Die ersten Gemüsebabys können bereits herangezogen werden. Paprikapflanzen wachsen langsam, deshalb sollten sie schon früh vorgezüchtet werden. Auch Tomaten können bereits zum Keimen ausgesät werden.
  • Foto: MeinBezirk
  • hochgeladen von Astrid Moder

Um festzustellen, ob ausreichend Nährstoffe vorhanden sind beziehungsweise die Erde aus dem Garten als Anzuchterde geeignet ist, rät die Agrarwissenschaftlerin Katharina Varadi-Dianat zum „Kressetest“. Hierbei wird ein wenig Erde flach in ein Schälchen gefüllt und Kresse darauf ausgesät. „Keimt die Kresse und schaut gut aus, dann ist die Erde gut als Anzuchterde geeignet. Wenn sie gelblich ist, ist die Erde zum Anziehen von jungem Gemüse nicht geeignet.“

Wichtig ist, dass die Jungpflanzen zum Keimen gut geschützt und sonnig im Warmen stehen. „Die Pflanzen sollen so viel Licht wie möglich bekommen, auch Kunstlicht ist eine Option“, rät Kevin Mosbacher. | Foto: MeinBezirk
  • Wichtig ist, dass die Jungpflanzen zum Keimen gut geschützt und sonnig im Warmen stehen. „Die Pflanzen sollen so viel Licht wie möglich bekommen, auch Kunstlicht ist eine Option“, rät Kevin Mosbacher.
  • Foto: MeinBezirk
  • hochgeladen von Astrid Moder

Beim Gießen gilt, die Erde immer schön feucht zu halten, bis die Pflanzen gekeimt sind (bei Paprika etwa zwei Wochen). Danach die Erde immer etwas antrocknen lassen, bis das nächste Mal gegossen wird. Auch hier hat die Expertin einen Tipp parat: „Wenn man den Finger locker auf die Erde legt und ein paar Körnchen von der Erde auf dem Finger kleben bleiben, dann weiß man, dass die Erde genau richtig feucht ist.“ Außerdem rät sie, nur den Fuß und nicht die Blätter der Pflanzen zu gießen – auch nicht besprühen – da einige Pflanzen dies nicht vertragen und ein Pilzbefall die Folge sein könnte. Wenn mehrere Sorten Tomaten- oder Paprikapflänzchen vorgezüchtet werden, ist es wichtig, diese gut zu beschildern, rät Helena Doll.

„Bei aller Freude sollte man nicht zu euphorisch sein. Es kann bis Ende Mai noch frieren. Also lieber noch etwas zurückhalten.“
Helena Doll, Bio-Gemüsebäuerin, Gemüsemacherei 

Planungen rechtzeitig beginnen

Die Planungen für Windhecken oder ein Tomatenhaus können jedoch bereits beginnen und Einkäufe für das Baumaterial vorzeitig erledigt werden. Bestehende Tomatenhäuser sollten auf etwaige Beschädigungen überprüft und können im Bedarfsfall bereits wieder in Schuss gebracht werden. Auch die restlichen Arbeitsmittel wie Rechen, Spaten und Anzuchtkästen  können einem Check unterzogen und rechtzeitig aufgestockt werden. 

Nicht nur die Arbeitsgeräte können bereits im Vorfeld gekauft, sondern auch die gewünschten Jungpflanzen bereits bestellt werden. Mit der Anbauplanung kann schon frühzeitig begonnen werden.  | Foto: Pixabay/AndreasGoellner
  • Nicht nur die Arbeitsgeräte können bereits im Vorfeld gekauft, sondern auch die gewünschten Jungpflanzen bereits bestellt werden. Mit der Anbauplanung kann schon frühzeitig begonnen werden.
  • Foto: Pixabay/AndreasGoellner
  • hochgeladen von Astrid Moder

Aber nicht nur die Arbeitsgeräte können bereits im Vorfeld gekauft, sondern auch die gewünschten Jungpflanzen bereits bestellt werden. Mit der Anbauplanung kann auch schon begonnen werden. Wer sicher sein möchte, dass seine gewünschten Sprösslinge auch verfügbar sind, gibt seine Order bereits jetzt in der Garten- oder Baumschule auf.
Bereits jetzt im Freiland können Vogerlsalat, Spinat, Rucola und Asia-Salat, aber auch schon Karotten ausgesät werden. Ende des Monats kommen die Kartoffeln aus dem Keller und können an einem warmen, sonnigen Ort vorgetrieben werden.

Der richtige Zeitpunkt zum Rückschnitt

Im März ist auch der richtige Zeitpunkt, um Obstbäume zu schneiden – hauptsächlich Äpfel und Birnen, Steinobst wird erst nach der Ernte geschnitten. Ein paar Grundregeln sind allerdings zu beachten, so die Baumwartin und Chromologin Katharina Varadi-Dianat. „Man kann durch Schneiden eine Pflanze nicht niedrig halten. Wenn sie genetisch für großes Wachsen angelegt ist, dann regt man sie dadurch noch mehr an. So entstehen Wassertriebe.“  Sie rät daher dazu, sich mit seinen Obstbäumen richtig auseinanderzusetzen und entweder einen entsprechenden Kurs zu besuchen oder jemanden vom Fach zu beauftragen. Wer einen Baum möchte, der nicht hoch wird, sollte einen schwach wachsenden Baum bestellen und nach einem Buschbaum fragen. 

Im März ist auch der richtige Zeitpunkt um Obstbäume schneiden - hauptsächlich Äpfel und Birnen, Steinobst wird erst nach der Ernte geschnitten. | Foto: MeinBezirk
  • Im März ist auch der richtige Zeitpunkt um Obstbäume schneiden - hauptsächlich Äpfel und Birnen, Steinobst wird erst nach der Ernte geschnitten.
  • Foto: MeinBezirk
  • hochgeladen von Astrid Moder

„Mehrjährige Stauden über den Winter stehen lassen, da in den hohen Stängeln sehr viele Solitärbienen überwintern. Die werden langsam wach. Wenn sie ausschlüpfen, kann man die Pflanzen zurückschneiden. Dann den Schnitt aber etwas liegen lassen, sodass alle verbliebenen Bienen noch raus können“, rät die Fachfrau für Gartenbau und Selbstversorgung. Generell empfiehlt sie, den Garten erst im Frühjahr zu säubern und Abgestorbenes wegzuräumen, da auch viele Kleintiere wie Igel und Mäuse in Sträuchern und Laubhäufen überwintern. 

Jetzt Böden mit Nährstoffen versorgen

Auf den Grünflächen kann jetzt mit einem breit gefächertem Rechen das Gras abgestorbene Gras entfernt werden. Es sollte nur darauf geachtet werden, den Boden nicht zu viel aufzukratzen. Stellen mit Moos im Garten bekommen zu wenig Licht oder der Boden ist zu sauer. Hier kann man auch bereits im zeitigen Frühjahr beginnen, zu kalken. Auf die betroffenen Stellen wird Kompost oder Bodenkalk aufgestreut.

Auf den Grünflächen kann jetzt mit einem breit gefächertem Rechen das Gras abgestorbene Gras entfernt werden. | Foto: Pixabay/Alexas_Fotos
  • Auf den Grünflächen kann jetzt mit einem breit gefächertem Rechen das Gras abgestorbene Gras entfernt werden.
  • Foto: Pixabay/Alexas_Fotos
  • hochgeladen von Astrid Moder

Bei allen Pflanzen, die noch nicht ordentlich gewachsen sind, kann jetzt Kompost oder Mist eingearbeitet werden. Katharina Varadi-Dianat empfiehlt unbedingt, einen langsam wirkenden Dünger wie Kompost zu verwenden. „Im März beginnen die Pflanzen erst zu treiben. Wenn man Dünger aufbringt, bitte aufpassen, dass man nachhaltigen, langsam wirkenden Dünger nimmt. Alle anderen würden mit dem Schmelzwasser ins Grundwasser gehen. Die Pflanzen wachsen aber noch langsam und nehmen daher nicht so schnell auf. So kommt es dann auch zu höherer Nitratbelastung.“

Katharina Varadi-Dianat ist Agrarwissenschaftlerin, Chromologin und Baumwartin und gibt ihr diesbezügliches Wissen zu Hausgarten und Selbstversorgung seit vielen Jahren auch an andere weiter.  | Foto: MeinBezirk
  • Katharina Varadi-Dianat ist Agrarwissenschaftlerin, Chromologin und Baumwartin und gibt ihr diesbezügliches Wissen zu Hausgarten und Selbstversorgung seit vielen Jahren auch an andere weiter.
  • Foto: MeinBezirk
  • hochgeladen von Astrid Moder

Wer sich Wissen rund um naturgemäßen Baumschnitt im Hausgarten von der studierten Landwirtin und Baumwartin Katharina Varadi-Dianat aneignen möchte, hat am 15. März in der VHS die Gelegenheit. Und für all jene, die es bevorzugen, ihre Gemüsepflanzen direkt ins Freiland zu setzen und nicht selbst vorzuziehen, haben die Qual der Wahl beim Hoffest mit Jungpflanzenmarkt am 10. März in der Gemüsemacherei.  

Mehr dazu:

Am besten schmeckt's vom Bauern nebenan

Das könnte dich auch interessieren:

Tierheim Leoben nicht bloß Gebell
Nachwuchs für Leobens Mitbewohner an der Mur?
Neues Zuhause für Störche in St. Michael und Trofaiach
Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.