Geh- und Radweg B116
Mehr Verkehrssicherheit auf Leobens Hauptverkehrsachse

- Der südseitig gelegene Gehsteig bzw. Radweg der B116 auf der Richtungsfahrbahn Bruck/Mur wird zu einem kombinierten Geh- und Zweirichtungsradweg umgestaltet. Im Bild: Bürgermeister Kurt Wallner (li.) und Radverkehrsbeauftragter Gernot Kreindl (re.)
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Auf der B 116 im Bereich zwischen Jakobi- und Waasenkreuzung entsteht ein neuer Geh- und Zweirichtungsradweg. Eine zusätzliche Barriere zur Fahrbahn soll künftig für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Im Rahmen unserer Serie "Machen wir unsere Straßen sicherer" beleuchten wir gefährliche Stellen im Straßenverkehr und sprechen mit Experten.
LEOBEN. Eine Detailanalyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zu Radunfällen im Zeitraum 2021 bis 2023 zeigt, dass 80 Prozent der tödlichen Radunfälle nicht auf Radwegen, sondern auf allgemeinen Straßen passiert sind. Im Rahmen unserer Serie "Machen wir unsere Straßen sicherer" haben auch unsere Leserinnen und Leser darauf hingewiesen, dass die Situation für Radfahrerinnen und -fahrer an der Kärntner Straße sehr gefährlich ist.
"Täglich sehe ich, wie Autos und LKW den Fahrrastreifen ,mitbenutzen'. Dies hat dazu geführt, dass die Polizistin, die die Fahrradprüfung der Kinder in der vierten Klasse der Volksschule abnahm, meinte, sie wolle die Kinder trotz Fahrradprüfung nicht auf der Kärntner Straße fahren sehen, da die Situation dort so gefährlich ist."
Stefanie Krenn, Leserin aus Leoben
Auch Bianca Kuntschnik hat beobachtet, dass es auf der gesamten Kärntner Straße in Lerchenfeld "immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Fußgängern und Autofahrern kommt, da die Abbieger und Fußgänger gleichzeitig grün haben".
Heinz Binder hat sich über Unfallschwerpunkte in Leoben informiert und findet, dass der Radweg entlang der Kärntner Straße baulich getrennt gestaltet werden müsse. Auch Walter Geier betont: "Der Radweg gehört auf die Höhe des Gehsteiges. Nur dadurch ist ein gesicherter Abstand des motorisierten Verkehrs zu den anderen Verkehrsteilnehmern gewährleistet."
Neuer Radweg für Kärntner Straße
"Ein verstärkter Radwege-Ausbau ist eine zentrale Maßnahme, um die Sicherheit für das Radfahren zu erhöhen", empfiehlt der VCÖ. Glücklicherweise hat die Stadt Leoben im Rahmen des 2019 gestarteten Radverkehrskonzepts 2030 zusammen mit der Abteilung 16 des Landes Steiermark ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, um den Radverkehr im Stadtgebiet und die Anbindungen an die Nachbargemeinden zu verbessern. Es umfasst den Großraum Leoben und beinhaltet auch Maßnahmen in den Nachbargemeinden Niklasdorf und Proleb.
Gemeinsam mit dem Land Steiermark und der Baubezirksleitung Bruck/Mur setzt die Stadt Leoben aktuell ein wichtiges Infrastrukturprojekt um, das die Verkehrssicherheit auf der B116 zwischen Jakobikreuzung und der Kreuzung Waasen deutlich verbessern wird. Der südseitig gelegene Gehsteig bzw. Radweg auf der Richtungsfahrbahn Bruck/Mur wird zu einem kombinierten Geh- und Zweirichtungsradweg umgestaltet.
"Es ist eine Baustelle des Landes, weil die B 116 eine Bundesstraße ist, aber wir haben vor, den Gehsteig zu verbreitern und die Straße etwas einzuengen, weil dort zwei breite Fahrspuren vorhanden sind. Der Radweg wird auf das Niveau des Gehsteigs angehoben, das heißt im Bereich Jakobikreuzung und Waasenkreuzung wird es für radfahrende Schülerinnen und Schüler leichter werden."
Gernot Kreindl, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Leoben
Mit einer Nettobreite von 2,6 Metern sowie einem zusätzlichen ein Meter breiten Sicherheitsstreifen, der mit einer Randbalkenbarriere zur Fahrbahn hin abgesichert ist, soll eine moderne und sichere Mobilitätsachse für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer entstehen.

- An der Kärntnerstraße soll eine moderne und sichere Mobilitätsachse entstehen: Im Rahmen des 2019 gestarteten Radverkehrskonzepts haben Stadt und Land ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt.
- Foto: Freisinger
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Mehr Sicherheit am Schulweg
Für die Schülerinnen und Schüler, die mit dem Fahrrad zu den Gymnasien in der Moserhofstraße unterwegs sind, wird die Zufahrt zum Mareckkai verbessert, da die bestehende Auf- und Abfahrt im Bereich des westlichen Brückenkopfes verbreitert wird. Weiter westlich wird die Anbindung von der B 116 zur Donawitzer Straße optimiert, um den Zugang zur dortigen Unterführung zu erleichtern. Besonderes Augenmerk wird auf die Erhaltung des Baumbestandes am Vorplatz der Kirche St. Jakob gelegt. Ferner wird die Bushaltestelle an der B 116 einige Meter ostwärts verlegt, um mehr Platz für wartende Fahrgäste zu schaffen und gleichzeitig den neuen Geh- und Radweg optimal zu integrieren.
„Mit diesem Ausbauprojekt auf der B 116 schaffen wir nicht nur eine sicherere Verkehrsführung für Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger, sondern setzen auch ein klares Zeichen für moderne, nachhaltige und lebenswerte Mobilität. Die Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, das Radfahren im Stadtgebiet attraktiver zu machen und damit einen aktiven Beitrag zur umweltfreundlichen Fortbewegung zu leisten.“
Bürgermeister Kurt Wallner

- Für die Schülerinnen und Schüler, die mit Fahrrad zu den Gymnasien in der Moserhofstraße unterwegs sind, soll die Zufahrt zum Mareckkai verbessert werden.
- Foto: Pixabay/SylwiaAptacy
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Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Juni 2025 dauern. Während dieser Zeit wird der Verkehr einspurig aufrechterhalten. Zusätzliche Geschwindigkeitsbeschränkungen wurden erlassen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu gewährleisten. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf etwa 800.000 Euro, wovon das Land Steiermark im Rahmen des Radverkehrskonzepts 50 Prozent übernimmt.
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