Die Steuerkraft-Kopfquote sinkt
Bezirk Leibnitz verliert an Finanzkraft

Die Finanzstärke des Bezirk Leibnitz sinkt aufgrund der Corona-Pandemie.  | Foto: KK
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Die Steuerkraft-Kopfquoten, also die Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner, sind ein wichtiger Indikator für die Finanzkraft und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. 

LEIBNITZ. Diese ist innerhalb eines Jahres landesweit um 8,3 Prozent von 1.514 Euro auf 1.389 Euro gefallen. Verantwortlich dafür ist ein konjunkturell bedingter markanter Rückgang der Steuereinnahmen. Im Bezirksvergleich zeigt sich erneut, dass einwohnerstarke Gemeinden mit zahlreichen Arbeitsplätzen im Produktions- und Dienstleistungssektor, mit geringem Agraranteil und starkem Fremdenverkehr zumeist eine höhere Quote aufweisen.

Kommunalsteuer gesunken

Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation betont: „Ebenfalls negativ entwickelt hat sich die Kommunalsteuer, die aufgrund des coronabedingten Wirtschaftseinbruchs um durchschnittlich 3,9 Prozent gesunken ist, während die sonstigen Abgaben (Anteil etwa 5 Prozent) noch deutlicher um 15,1 Prozent gefallen sind. Nur die Grundsteuer (Anteil 6,1 Prozent) ist leicht gestiegen; und zwar um um 2,9 Prozent.

Übersicht über die Steuerkraftquoten nach Bezirken in der Steiermark aus dem Jahr 2020. | Foto: Landesstatistik Steiermark
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Steiermark nur Sechster

Der Bezirk Leibnitz liegt im Vergleich zu den anderen Bezirken, eher auf den hinteren Plätzen, ebenso wie die Steiermark im Bundesländervergleich (Platz sechs). Dort rangiert Vorarlberg vor Salzburg, während das Burgenland auf dem letzten Platz liegt. Im konkreten Fall von Leibnitz ist das jedoch wenig überraschend, denn sechs der acht letztgereihten Bezirke befinden sich im direkten Grazer Einzugsbereich. Das Auspendlersaldo ist daher hoch und die Zahl von Arbeitsplätzen sowie gemeindeeigenen Abgaben deshalb gering. 

Statistische Ausreißer

Gemeinden wie Raaba-Grambach (2.886 Euro), Lannach oder Premstätten liegen im landesweiten Vergleich, aufgrund der genannten Faktoren, also wenig verwunderlich, auf den ersten Plätzen. Die geringsten Quoten findet man in agrarischen Kleingemeinden oder reinen Wohngemeinden ohne hochwertige Arbeitsplätze. Den letzten Platz belegt dabei die Gemeinde Gutenberg-Stenzengreith im Bezirk Weiz mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 750 Euro.

Die Gemeinden mit der höchsten Steuerkraft-Kopfquote 2020.  | Foto: Landesstatistik Steiermark
  • Die Gemeinden mit der höchsten Steuerkraft-Kopfquote 2020.
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Auswertung: Bezirk Leibnitz

Leibnitz profitiert von dem Ausflugstourismus in der Weingegend, was sich jedoch nicht entscheidend auswirkt, da es ansonsten einige eher strukturschwache ländliche Gebiete gibt. Als führender Industriestandort des Bezirkes gilt die Gemeinde Lebring-St.Margarethen (1726 Euro), die mit Respektabstand voran liegt. Dahinter folgen Gabersdorf und die Bezirkshauptstadt Leibnitz. Bald danach kommt die Nachbargemeinde und Einkaufsstadt Gralla. Lokale Zentren mit etwas höheren Quoten sind Straß, Wagna, Wildon, Ehrenhausen und Gamlitz.

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