30 Jahre Woche Leibnitz
Sportgeschichte aus der Südsteiermark

Bis heute erinnert man sich gerne an die legendären Auftritte von Flavia Solva zurück. | Foto: Archiv
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Die Woche Leibnitz feiert ihr 30-jähriges Jubiläum und das muss gefeiert werden: Wir haben uns in die Zeitmaschine gesetzt und uns in das Jahr 1993 begeben. Dieses bot eine Vielzahl an sportlichen Highlights, hier findest du einen Überblick.

27. April: 
In der ersten Ausgabe legten wir einen Schwerpunkt auf den Ex-Flavia Solva-Kicker Mario Posch und widmeten dem Südoststeirer ein Portrait. Dieser war zu diesem Zeitpunkt beim deutschen Bundesligisten Bayer Ürdingen engagiert und vom Verletzungspech verfolgt, nachdem er vom FC Tirol (trainiert vom legendären Ernst Happel) verpflichtet wurde. Sein Trainer Friedhelm Funkel, heutzutage ebenfalls eine Legende setzte ihn in dieser Spielzeit noch vier Mal ein. Den Abstieg aus der Bundesliga konnte Posch nicht verhindern und nach einer Kreuzbandoperation im folgenden Jahr verließ er Deutschland, um in die Steiermark zum SK Sturm zu wechseln und sich dort zum zweimaligen österreichischen Meister zu krönen.

Mario Posch war nach seiner Spielerkarriere auch im Trainergeschäft tätig. | Foto: KK
  • Mario Posch war nach seiner Spielerkarriere auch im Trainergeschäft tätig.
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12. Mai: König Fußball bestimmte auch das Geschehen in der Ausgabe vom 12. Mai. Der Riesentöter aus Wagna- Flavia Solva war in aller Munde, nachdem man im Cup die Bundesligisten GAK, St. Pölten und LASK bezwingen konnte. Im Viertelfinale sollte man auf den österreichischen Rekordmeister, den SK Rapid Wien treffen und 6000 Karten wurden aufgelegt. Die Euphorie kannte in der Bezirkshauptstadt keine Grenzen und es wurde sogar beschlossen, dass die Geschäfte am Tag der Partie (25. Mai 1993) früher schließen werden, damit die Belegschaft die Dörner-Elf im Duell gegen die Mannschaft von Kulttrainer Gustl Starek unterstützen kann.

Trainer Stefan Dörner führte Flavia Solva in das Cupviertelfinale im Jahr 1993 gegen Rapid Wien. | Foto: Archiv
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26. Mai: Heute wie damals gilt Leibnitz als Judo-Hochburg, das lag auch im Jahr 1993 schon daran, dass man das vorhandene Budget in die Jugend investiert hat. Kämpferinnen und Kämpfer wie Barbara Eck, Michaela Bornemann und Norbert Wiesner waren Fixsterne am Judo-Himmel. Das Dreigestirn an der Spitze der Leibnitzer Talentschmiede Herbert und Norbert Wiesner sowie der damalige Obmann Karlheinz Tinnacher sammelte fast 200 Kinder um sich und schufen Aussenstellen in Großklein, Wildon und Mureck. Bis zum heutigen Tag kann man sagen, dass sich an der Reputation der Bezirkshauptstadt nichts verändert hat, denn die Leistungen sprechen für sich.

Das Herz von Judo Leibnitz Norbert Wiesner (rechts) mit seiner Nichte Lisa Tretnjak, die bereits für Furore sorgt. | Foto: KK
  • Das Herz von Judo Leibnitz Norbert Wiesner (rechts) mit seiner Nichte Lisa Tretnjak, die bereits für Furore sorgt.
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30. Juni: Zwei große Sportveranstaltungen in der Südsteiermark beschäftigten uns in der Ausgabe vom 30. Juni 1993. Zum einen ging es um das beliebte Sportfest der Schuljugend Leibnitz, bei dem hunderte Schülerinnen und Schüler sowie die Sportgrößen Michaela Bornemann (vielfache Judostaatsmeisterin), Sabine Resch (steirische Tennishallenmeisterin) und die Leichtathletik-Asse Monika Brodschneider und Werner Edler-Muhr vor Ort waren. Und zum anderen war das erste Stadioncross, organisiert von Franz Pirker in Wildon im Fokus. 2000 Zuseherinnen und Zuseher waren dabei und bestaunten die spektakulären bis zu sieben Meter hohen Sprünge der Motorcrossfahrerinnen und Fahrer. 

28. Juli: Der Orientierungslauf hat in Leibnitz eine lange Tradition und diese Sportart ist unweigerlich mit dem Namen Hartinger verbunden. Daran hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert. Franz Hartinger begann bereits im Jahr 1966 mit dem Cross-Lauf, gestartet ist er als Ersatzmann, weil er bei der ersten Ausscheidung mit Jeans gelaufen war. Danach kam sein Bruder Sepp zum Orientierungslauf und mit ihm der ganze Hartinger-Clan: Franz, Maria, Jürgen, Stefan, Sepp, Johanna, Susi, Ulli, Peter und Barbara Hartinger sowie Marianne und Martina Golds und Karin Schautzer sorgten nicht nur im Jahr 1993 für Furore.

Auch heute noch sind die Hartinger-Brüder (Mitte) noch im Orientierungslauf aktiv. | Foto: Hartinger
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1. September: Den Traum von Olympia 96 in Atlanta hatten 1993 der Mittelstreckenläufer Werner Edler-Muhr und die Speerwerferin Monika Brodschneider, die beide schon zu diesem Zeitpunkt mehrmals den Staatsmeistertitel gewonnen haben. Letztere zeigte im Jahr 1993 ihre Bestleistung und stellte den landesweiten Rekord von 55,22 Meter auf. Für Erstgenannten ging sogar der ganz große Traum in Erfüllung, denn drei Jahre später nahm er tatsächlich an den Olympischen Spielen teil und belegte über die 1500 Meter Platz 41.

15. September: Speedway in der Steiermark war in den 60er Jahren eine der sportlichen Hauptattraktionen, doch auch schon 1993 waren diese goldenen Zeiten vorbei. Beim internationalen Rennen in Mureck um den Murecker Silberhelm kamen nur 200 Zuseherinnen und Zuseher ins Stadion. Den Sieg holten sich die Österreicher Andreas Bössner und Walter Nebel in einem Rennen das spannender nicht hätte sein können und erst im Stechen entschieden wurde. Ebenso bemerkenswert waren die investierten Arbeitsstunden der freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie die zahlreichen und dringend benötigten Holzspenden, die aus der ganzen Umgebung von Gosdorf bis Siebing zusammenkamen.

29. September: Nachdem man bereits den österreichischen Rekordmeister in Wagna empfangen durfte, bekam Flavia Solva in der dritten Cuprunde der Saison 93/94 mit Austria Salzburg einen absoluten Brocken sowie den amtierenden Vizemeister zugelost. Die damalige Mannschaft war gespickt von Stars mit Steiermarkbezug wie Trainer Otto Baric, Damir Muzek, Adi Hütter, Herfried Sabitzer, Otto Konrad und Rekordbundesligaspieler Heribert Weber. Verkraften konnten die Südsteirer außerdem den Abgang von Goalgetter Bruno Friesenbichler, der zum SK Sturm Graz wechselte und heute beim FC Großklein als Trainer tätig ist.

20. Oktober: Die Leibnitzer Handballer verstärkten sich im Jahr 1993 mit hochkarätigen Neuzugängen wie Sandor Vass (vielfacher ungarischer Nationalspieler), Steve Bardel, Torhüter Wolfi Büchner, Chrsitian Jaindl und Heimkehrer Branko Kuster. Euphoisch verkündete Spielertrainer Heli Reinbacher: "der Weg zum Titel führt in diesem Jahr über den HC Leibnitz. In der ersten Cuprunde fegten Goalgetter Sepp Fast und Steve Bardel das Team aus Trofaiach mit 41 zu 16 aus der Leibnitzer Sporthalle. In Runde Zwei setzte man sich knapp gegen Post SV durch.

Thomas Muster sorgte auch im Jahr 1993 für Furore. | Foto: GEPA
  • Thomas Muster sorgte auch im Jahr 1993 für Furore.
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3. November: Die Schlagzeilen am 3. November 1993 gehörten dem besten Tennisspieler der österreichischen Geschichte, nämlich dem Leibnitzer Thomas Muster. Dieser kehrte nach seiner Verletzungspause zurück und bewies bei der CA.Trophy in Wien, dass wieder mit ihm zu rechnen sein wird. Dort schaffte er es bis ins Finale, wo er am heutigen Trainer des vielleicht besten Spielers aller Zeiten (Novak Djokovic), nämlich Goran Ivanisevic scheiterte. Dennoch verzückte der zu diesem Zeitpunkt in der Weltrangliste auf Rang Neun stehende Muster das Publikum und wusste auch dank neu bespanntem Racket (insgesamt 38 Kilogramm) zu überzeugen. 

24. November: Den Aufstieg im Visier hatten Flavia Solva (in die zweite Division) und Großklein (in die Landesliga), damals die dritthöchste Spielklasse in Österreich, einen großen Anteil am Erfolgslauf ist den beiden Trainern Stefan Dörner und Heinz Trabi zuzuschreiben. 
Außerdem dominierten die Leibnitzer Orientierungsläuferinnen und Läufer die Jahreswertung und auch die Judokas schwammen auf der Erfolgswelle, denn Gernot Wenzel gewann ein großes Turnier in Triest.

15. Dezember: Die Weihnachtszeit stand unter dem Motto "Hallenzauber in der Bezirkshauptstadt", denn die gesamte steirische Fußballelite kündigte sich für das Hallenturnier von Flavia Solva an. Mit dabei waren Flavia Solva, Sturm Graz, GAK, DSV Leoben, Voitsberg, LUV und Großklein. Trainer Stefan Dörner gab die Marschroute vor: "Wir wollen Fußball spielen und nicht wie auf dem Feld auf Biegen und Brechen kämpfen."

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