Ressourcen werden im Obst- und Weinbau im Bezirk Leibnitz geschont

Christian Polz (Landwirtschaftskammer Deutschlandsberg), Projektmanagerin Regina Lind, Walter Eichmann (LEADER Schilcherland) und Johann Dreisiebner (Weinbauverband) zogen in Stainz eine erste Zwischenbilanz. | Foto: Simon Michl
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  • Christian Polz (Landwirtschaftskammer Deutschlandsberg), Projektmanagerin Regina Lind, Walter Eichmann (LEADER Schilcherland) und Johann Dreisiebner (Weinbauverband) zogen in Stainz eine erste Zwischenbilanz.
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140 Betriebe aus neun steirischen Regionen beteiligen sich am LEADER-Projekt „Ressourcenschonende Technik im steirischen Obst- und Weinbau“, 45 davon aus der Südsteiermark. Nach dem ersten von drei Jahren zog die ARGE obst.wein als Projektträger letzte Woche in Stainz Zwischenbilanz. „Alle Teilnehmer sind positiv gestimmt und weiterhin motiviert“, so Projektmanagerin Regina Lind. Immerhin gab es auch schon erste Erkenntnisse, die den landwirtschaftlichen Anbau langfristig verändern könnten.

Weniger Dünger

Ein großes Thema des Projekts ist die Verbesserung des Bodenmanagements. Dazu wurden in 78 Betrieben Bodenproben genommen und in einem Labor analysiert. „So kann man pflanzliche Nährstoffe im Boden erkennen und diese statt Dünger nutzen“, erklärt Johann Dreisiebner, Obmann des steirischen Weinbauverbands. Oft gibt es auf ein und demselben Hang unterschiedliche Böden, die unterschiedliche Nährstoffe brauchen. Meist wird aber nur eine Probe vom ganzen Hang genommen und dann gedüngt, auch wenn das an manchen Stellen nicht notwendig wäre. Mit dieser neuen Methode könnte der Düngerverbrauch in den nächsten acht bis zehn Jahren reduziert werden. „Demnächst werden wir die Umsetzung mit den einzelnen Betrieben besprechen, auch für die nächsten Proben gab es schon 30 Anmeldungen“, verrät Lind. Eine einzige Probe würde einem Landwirten 450 Euro kosten – vom LEADER-Projekt gibt es aber 60 Prozent Förderung aus EU- und Bundesmitteln.

Keine Sprühwolken

Der zweite große Bereich des Projekts befasst sich mit verlustarmer Sprühtechnik. 108 Geräte sollen so optimiert werden, dass der Verlust von Pflanzenschutzmitteln beim Sprühen um bis zu 70 Prozent zurückgeht. „Das bedeutet, keine Sprühwolken mehr“, so Dreisiebner. „Aber auch 60 Prozent weniger Lärm und CO₂-Ausstoß.“ Die Hälfte der neuen Geräte ist bereits in Verwendung. Weitere Ziele des Projekts sind Konzepte für neue Begrünungsstrategien sowie eine Bewirtschaftung frei von Unkrautbekämpfungsmitteln. Dafür wurden von der ARGE obst.wein einige Geräte getestet und in Betrieben vorgeführt, um den Landwirten die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Vorbild für Europa

1.300 Hektar an Obst- und Weinanbaufläche beinhaltet das Projekt, gut zehn Prozent der gesamten steirischen Fläche. Wären die Unwetterschäden der letzten beiden Jahre nicht gewesen, wäre es noch mehr gewesen. „Rund 200 Weinbetriebe mussten nach dem Frost 2016 absagen, weil sie mit anderen Herausforderungen zu tun hatten“, so Lind. „Daher können wir den teilnehmenden Bauern gar nicht genug danken, dass sie sich an so einem nachhaltigen Projekt beteiligen.“ Dreisiebner sieht darin nicht nur eine Verantwortung der Landwirtschaft gegenüber der Umwelt, sondern auch der Gesellschaft: „Das wurde viel zu lange vernachlässigt. Wir müssen verantwortungsbewusst wirtschaften, mit den besten verfügbaren Mitteln.“ In der EU gibt es bisher keine Vorhaben wie dieses. Gemeinsame europäische Folgeprojekte könnten laut Dreisiebner und Lind aber schon bald kommen.

Die teilnehmenden Betriebe aus dem Bezirk Leibnitz sind:

  • Manfred Schölzhorn, Leutschach
  • Weingut Wohlmuth, Kitzeck
  • LAB 13 Wein- und Obstbau, Gamlitz
  • Weinbau Alois Weber, Großklein
  • Weingut Tschermonegg, Glanz
  • Weingut Trummer, Spielfeld
  • Weingut Tinnacher, Gamlitz
  • Weingut Felberjörgl, Kitzeck
  • Weingut Strablegg, Großklein
  • Weingut Söll, Gamlitz
  • Weingut Skringer, Eichberg
  • Weingut Skoff Peter, Gamlitz
  • Landesweingut Silberberg, Leibnitz
  • Gottfried Schreiner, Wagendorf
  • Weingut Schmölzer, St. Andrä-Höch
  • Weingut Schneeberger, Heimschuh
  • Sonja Scheier, St. Andrä-Höch
  • Weingut Schauer, Kitzeck
  • Weingut Erwin Sabathi, Leutschach
  • Weingut Repolusk, Leutschach
  • Weingut Reinisch, Wagna
  • Weingut Lorenz, Kitzeck
  • Weingut Potzinger, Gabersdorf
  • Weingutz Pölzl, Großklein
  • Weinbau Peitler Günther, Leutschach
  • Weingut Peitler, Leutschach
  • Weingut Maitz, Ehrenhausen
  • Weinbau Lieleg, Leutschach
  • Weingut Lenhard, Lang
  • Weinbau Labanz, Oberhaag
  • Weinhof Kugel, Spielfeld
  • Weingut Kögl, Ratsch
  • Weingut Kodolitsch, Leibnitz
  • Weingut Jöbstl, Gamlitz
  • Weingut Jaunegg, Leutschach
  • Weingut Domäne Hirschmugl, Seggauberg
  • Weingut Gross, Ratsch
  • Weingut Germuth, Glanz
  • Weingut Mühlherr, Fresing
  • Weingut Sabathihof, Glanz
  • Weingut Dietrich, Gamlitz

Von Simon Michl und Eva Heinrich

Christian Polz (Landwirtschaftskammer Deutschlandsberg), Projektmanagerin Regina Lind, Walter Eichmann (LEADER Schilcherland) und Johann Dreisiebner (Weinbauverband) zogen in Stainz eine erste Zwischenbilanz. | Foto: Simon Michl
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