Projekt "Gute Chancen"
Mit Spiel und Spaß gegen Armut kämpfen

Gemeinschaft, Spiel und Beratung stehen bei den Spieletreffen am Nachmittag im Vordergrund. | Foto: Fraidl
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  • Gemeinschaft, Spiel und Beratung stehen bei den Spieletreffen am Nachmittag im Vordergrund.
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Armut kann viele Facetten haben. Das Projekt "Gute Chancen" bietet Familien mit Kindern regelmäßige Spieletreffen, bei denen die Gemeinschaft und der Austausch im Vordergrund stehen. Ein niederschwelliges Angebot, um Kinderarmut im Bezirk Leibnitz, Deutschlandsberg und Voitsberg entgegenzuwirken. 

LEIBNITZ/DEUTSCHLANDSBERG/VOITSBERG. Ein Kinderlachen in der Bauecke, Gewusel rund ums Puppenhaus und kleine Hände, die nach einem Brettspiel greifen - was nach einem ganz normalen Spielenachmittag klingt, ist für viele Eltern und Kinder ein Moment, an dem sie ihre Sorgen hinter sich lassen können. Das Projekt "Gute Chancen" ist ein kostenloses Angebot von "LebensGroß", einer gemeinnützigen Organisation, die heuer im Kindermann Zentrum in Leibnitz einen Standort eröffnete. Das Ziel ist es, vorwiegend Kinderarmut im Bezirk entgegenzuwirken. 

Armut trifft die Kleinsten besonders

Jedes fünfte Kind in Österreich ist armuts- und damit ausgrenzungsgefährdet. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, die Konsequenz daraus ist oft, dass die Kinder stigmatisiert oder gar sozial isoliert werden. Mit dem Projekt soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Bei Jause und Getränken wird geredet, gelacht, gespielt und darüber gesprochen, welche Chancen es gibt. "Es ist ein niederschwelliges Angebot, bei dem Eltern mit ihren Kindern einen schönen Nachmittag verbringen können. Während die Kinder spielen, können sich die Eltern untereinander austauschen", erzählt Projektleiterin Silke Fraidl.

Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern im Alter von drei bis sieben Jahren, die eine vulnerable Gruppe darstellen.  | Foto: pixabay/Esi Grünhagen
  • Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern im Alter von drei bis sieben Jahren, die eine vulnerable Gruppe darstellen.
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Hier können Kinder von drei bis sieben Jahren einen sorgenfreien Nachmittag verbringen. "Kinder in diesem Alter, gerade dann, wenn ein Betreuungsplatz fehlt, können Familien vor Herausforderungen stellen. Und wenn Themen wie Armut oder gar Ausgrenzung in der Familie hinzukommen, ist das besonders für die Kinder prägend, da sie sich aufgrund des jungen Alters in einer vulnerablen Phase befinden. Uns war es besonders wichtig, Stigmatisierung entgegenzuwirken", erklärt Fraidl. Beratung, Begleitung und Information durch geschultes Personal ist ein wichtiger Bestandteil während der Zeit, in der die monatlichen Spielegruppen in Anspruch genommen werden können. Eltern, Großeltern, Alleinerziehende und Kinder sind bei der Spielegruppe willkommen. 

"Armut hat viele Ursachen und ist auch oftmals nicht auf den ersten Blick sichtbar."
Silke Fraidl, Projektleiterin "Gute Chancen"

Bezirksübergreifend unterwegs

Seit Anfang des Jahres ist das Projektteam in den Bezirken Leibnitz, Deutschlandberg und Voitsberg tätig, wobei in jedem Bezirk die Schwerpunkte anders gesetzt werden. Das Angebot orientiert sich am Bedarf, den es im jeweiligen Bezirk gibt. In Leibnitz werden die Spielegruppen angeboten und in Deutschlandsberg finden regelmäßig Elterntreffen statt. 

"Uns geht es im Projekt darum, Armut als Querschnittsmaterie zu sehen. Gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner werden kostenfreie Angebote entwickelt, die Familien mit Kindern in ihrer Region nutzen können", erzählt Silke Fraidl und ergänzt, dass ab Herbst spezielle Bewegungskurse für Kinder in Leibnitz starten werden. 

Jedes fünfte Kind ist armutsgefährdet -viele Familien schämen sich für ihre Situation.  | Foto: Pixabay/Pexels
  • Jedes fünfte Kind ist armutsgefährdet -viele Familien schämen sich für ihre Situation.
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Alleinerziehende und Mehrkindfamilien sind tendenziell häufiger von Armut betroffen. Die anhaltende Teuerung stellt auch viele Familien vor Herausforderungen im Alltag. Wenn der Schulanfang des Kindes zum Problem wird oder wichtige Anschaffungen nicht mehr getätigt werden können, die das tägliche Leben betreffen, stoßen die Familien an ihre Grenzen. "Wichtig ist es, dass das Thema Armut bei uns nicht im Vordergrund steht. Armut kann jede Person treffen, man muss sich dafür nicht schämen. Es geht darum, die Ressourcen und Potenziale der Menschen zu fördern", so die Projektleiterin.

Carina Körbler und Michaela Daum (re.) leiten den Standort in Leibnitz.  | Foto: LebensGroß
  • Carina Körbler und Michaela Daum (re.) leiten den Standort in Leibnitz.
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Verein "LebensGroß" in Leibnitz 


Finanziert wird das Projekt "Gute Chancen" vom Ministerium für Gesundheit, Soziales, Pflege und Konsumentenschutz. Der Verein "LebensGroß" ist eine gemeinnützige Organisation, die seit mehr als 60 Jahren besteht, hat heuer ein Büro im Kindermann Zentrum in Leibnitz eröffnet. Carina Körbler und Michaela Daum leiten den LebensGroß-Standort in Leibnitz, der zahlreiche mobile Dienstleistungen für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen anbietet. 

Adresse: Dechant-Thaller Straße 37, 8430 Leibnitz. 0043 676 847 155 222, mobil.leibnitz@lebensgross.at
oder www.lebensgross.at

Projekt Gute Chancen, Ansprechpartnerin Silke Fraidl, 0043 676 847  155 828, silke.fraidl@lebensgross.at

Gibt es im Bezirk Leibnitz ein ausreichendes kostenloses Beratungsangebot für Betroffene von Armut?

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