Der Region den Vorzug geben
Seit 1. März 2016 müssen öffentliche Einrichtungen auf regionale Lebensmittel setzen.
Jahrelang hat NAbg. Josef Muchitsch als Gewerkschaftsboss an vorderster Front lautstark dafür gekämpft, dass in der Baubranche das Bestbieterprinzip (statt Billigstbieter) zur Anwendung kommt. Was für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen in der Baubranche gilt, ist seit 1. März auch für regionale Lebensmittel Gesetz. Die Novelle des Bundesvergabegesetzes wurde am 10. Dezember 2015 einstimmig im Nationalrat beschlossen und sieht eine verpflichtende Umsetzung vor.
Aus und für die Region
"Öffentliche Einrichtungen sind dazu verpflichtet, in der Beschaffung von Lebensmitteln das Bestbieterprinzip anzuwenden", erläutert LAbg. Bernadette Kerschler aus Kaindorf die Gesetzesnovelle, die letzten Herbst im Nationalrat beschlossen wurde. Konkret betroffen sind Eier, Milch, Butter, Fleisch, Obst und Gemüse.
"Wesentliche Qualitätskriterien wie Regionalität, Frische und Nachhaltigkeit können nun berücksichtigt werden und die regionalen Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt", freut sich Kerschler als regionale Abgeordnete.
"Wir haben die Türen geöffnet, damit Regionalität künftig den Vorzug bekommt."
LKH Wagna ist Vorbild
Eine Vorreiterrolle nimmt das LKH Wagna ein. "Wir haben schon immer auf die Verarbeitung regionaler Produkte geachtet", gibt Betriebsdirektorin Caroline Buchmann-Hirschmann gerne Auskunft. "Auch wenn es einen Kostendruck gibt, wird ein Augenmerk auf Regionalität gelegt", so Buchmann-Hirschmann.
So werden etwa Stangel-Nudeln aus Lebring und Stainzer-Milch bezogen. Die Äpfel kommen von einer Bäuerin aus Großklein und das Brot aus Heiligenkreuz.
Regionale Verantwortung
"Auch wenn wir keine öffentliche Einrichtung im Sinne des von Ihnen erwähnten Gesetzes sind, verstehen wir uns als steirisches Unternehmen mit regionaler Verantwortung", gibt Dir. Aribert Wendzel von Gepflegt Wohnen Auskunft.
Wendzel: "So beziehen wir z.B. für unsere Häuser in Gamlitz und Allerheiligen bei Wildon Obst beim Obsthof Franz Klapsch in Grubtal und bei Manfred Predl in Großfeiting (Allerheiligen). Das Fleisch kommt aus Vorau und das Mineralwasser (Rosenbergquelle) aus Mettersdorf." Somit bleibt nicht nur die Wertschöpfung in der Region, auch die Umwelt (Energie, Feinstaub, Lärm etc.) wird entlastet, weil weite Anfahrten diverser Lieferanten für diese Produkte nicht notwendig sind. Auch weitere Betriebe in der Region nehmen bereits eine Vorreiterrolle ein.
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