Angelobung des Landtages
Zwei "alte Hasen" vertreten das Lavanttal
Von drei auf zwei: Der Lavanttal-Anteil im Kärntner Landtag wird kleiner. Angelobung am Donnerstag.
LAVANTTAL. Am Donnerstag, 13. April, wird bei der konstituierenden Sitzung des Kärntner Landtags die Landesregierung der 33. Gesetzgebungsperiode angelobt. Eröffnet wird die Sitzung vom ältesten Mitglied des Landtages, nämlich vom 68-jährigen Karl Markut, Bürgermeister von St. Georgen, der für das Team Köfer ins Rennen ging und nach dem Überraschungserfolg seiner Partei (von 5,67 auf 10,09 Prozent) einen von fünf TK-Sitzen im Kärntner Landtag besetzen wird.
„Den Wählern verpflichtet“
Dabei äußerte sich Markut im Vorfeld nicht unbedingt begeistert von der Vorstellung eines Sitzes im Landtag: „Dennoch fühle ich mich den Wählerinnen und Wählern, aber auch dem Lavanttal verpflichtet.“ Bereits von 1997 bis 1999 und dann von 2004 bis 2005 saß Markut im Landtag, damals für die SPÖ. „Das wird jetzt wohl mein letzter Auftritt im Landtag sein, daher ist es eine schöne Vorstellung, am 13. April den Vorsitz zu übernehmen“, lacht der langjährige Bürgermeister, der seine Erfahrung als Gemeindechef auf Landesebene einbringen möchte: „Als Bürgermeister hat man das Ohr noch viel stärker an der Bevölkerung als jemand, der nur in der Landespolitik arbeitet."
Wenig Konkretes
Von den Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP zeigt sich Markut enttäuscht: „Meiner Ansicht nach hat der Wähler deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sich etwas ändern sollte. Da hätte ich mir von der stimmenstärksten Partei mehr Demut und Respekt erwartet. Es wäre ein Leichtes gewesen, ein Regierungsmitglied einzusparen. Auch inhaltlich hörte man bisher nur Überschriften und wenig Konkretes“, so Markut. Am meisten Handlungsbedarf sieht er im Bereich der Teuerung, aber auch Umwelt und das Thema alternative Energien stehen hoch auf Markuts Agenda. Er sieht sich als konstruktiver Akteur: „Ich werde mitstimmen, wenn die Kärntnerinnen und Kärntner profitieren.“
"Ich erwarte nicht viel"
Der zweite Lavanttaler im Landtag ist Harald Trettenbrein (FPÖ), der ebenfalls nicht mit Kritik spart: „Wenn ich mir das Regierungsprogramm anschaue, erwarte ich nicht viel“, so Trettenbrein. „Bei der SPÖ gab es einen zehnprozentigen Rückgang der Stimmen. Der Wählerwille war also, dass es zu Veränderungen kommt – kam es aber nicht.“ Außerdem stimme es ihn traurig, dass kein Lavanttaler Vertreter von SPÖ und ÖVP im Landtag sitzt. „Daniel Fellner ist als Landesrat kein Gesetzgeber“, so Trettenbrein.
Pflegekräftemangel
„Im neuen Programm vermisse ich Maßnahmen zur Senkung des Strompreises. Die Landesregierung hätte Einfluss auf Anbieter wie die Kelag, unternimmt aber nichts.“ Neben der Teuerung sei auch die Gesundheitsversorgung ein Bereich mit Handlungsbedarf: „Der Pflegekräftemangel in den Krankenanstalten, Pflegeheimen und auch bei den Menschen zu Hause ist erheblich“, sagt Trettenbrein, der bereits seit 2009 als Aufsichtsrat bei der Kabeg tätig ist.
Rückzug aus der Politik
Doch Trettenbreins Tage im Landtag sind gezählt: „Ich bin seit 2004 Abgeordneter und somit Längstbediensteter. Ich habe zwar noch viel Elan, werde mich aber Ende 2024 zurückziehen.“ In seiner Tätigkeit als Sozial- und Gesundheitssprecher sowie als Aufsichtsrat bei der Kabeg bleibt er aber weiterhin bestehen. Vor seinem Rückzug möchte das Polit-Urgestein aber noch für die Region Lavanttal kämpfen. „Die Inbetriebnahme des Koralmtunnels und des Bahnhofs St. Paul muss schneller erfolgen.“ Ein zentrales Anliegen sei auch die Verhinderung weiterer Windräder auf der Koralpe.
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