"Wir planen eine Serie im Fernsehen"

"Seiler und Speer": Christopher Seiler und Bernhard Speer (von links) | Foto: Thomas Unterberger
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petra.moerth@woche.at

BAD ST. LEONHARD. Im Vorfeld des Open-Air-Konzertes des österreichischen Erfolgsduos "Seiler und Speer" beim Genuss-Festival am 28. Juli in Bad St. Leonhard bat die WOCHE den Schauspieler, Kabarettisten und Musiker Christopher Seiler zum Interview.

WOCHE: Lieber Christopher Seiler, Sie haben Kärntner Wurzeln?
CHRISTOPHER SEILER: Ja, mein Großvater war Kärntner aus dem Gurktal. Aus Straßburg, das liegt doch im Gurktal? Ist die kleinste Stadt Kärntens.

Sie singen stets im breiten Wiener Dialekt: Das Lavanttal ist auch bekannt für seinen außergewöhnlichen Dialekt.
Ich spreche im Dialekt, ich denke im Dialekt, also singe ich auch im Dialekt. Das passt schon. Das Lovntolerische ist nicht leicht zu verstehen. A "wantsche Dudl" - sind Sie das?

Wäre sogar ein Kompliment. "Speer" so wie der Name Ihres Bandkollegen heißt auf lovntolerisch "schlimm" und "garstig".
Echt? Ist der Bernhard ja gar nicht. Aber ich werde es ihm sagen, damit er gewarnt ist, wenn wir in Bad St. Leonhard spielen. Das Lavanttal mit seiner Banane, die eigentlich ein Apfel ist, und den Marien-Erscheinungen — das würde für ein gesamtes Kabarettprogramm reichen.

Sie sind sechs Mal für den begehrtesten österreichischen Musikpreis nominiert. Den Amadeus Award. Bedeutet dies immensen Druck oder ist es einfach nur lässig?
Erst einmal müssen wir einen kriegen. Und sollten wir einen kriegen, steht er sicher nur irgendwo herum. Aber wegen dem ganzen Tamtam: Es sind ja nicht die Oscars. Wir haben uns nie etwas geschissen, warum sollten wir also jetzt damit beginnen.

Sie sind gelernter Bürokaufmann. Wie viel steckt davon noch in Ihnen?
Überhaupt nichts. Ich bin das Chaos in Person, der geborene Künstler. Buchhalterei ist so etwas von grauslich.

Sind Sie privat auch lustig?
Nein, ich funktioniere da wie ein Clown. Wenn der sich abschminkt, ist auch nichts mehr lustig. Ich schlüpfe aus der Rolle und bin wieder ich. Ich bin ja kein Kasperl oder kein Blödler. Ich habe eine klare Botschaft und will ernst genommen werden.

Die Botschaft wäre?
Rauszuschreien, was mich ärgert. Über die Gesellschaft, die Politik — Stoff für ein ganzes Leben. Jetzt schreie ich gerade nicht. Mich ärgert gerade nichts.

Sie haben soeben Salz in Ihren Johannisbeersaft gekippt. Warum?
Weil ich gerade beim Entsäuern bin. Spielen Sie einmal, wenn Sie am Vortag gesoffen haben. Das geht gar nicht. Der Saft ist gut für das Blut und das Salz als Elektrolyt.

Sie spielen im Sommer auf dem Genuss-Festival in Bad St. Leonhard, haben aber die Einladung für die Song Contest-Ausscheidung des ORF abgelehnt.
Wir haben bereits zwei Mal abgelehnt. Das wäre nicht gut für uns. Wir haben viel mehr vor. Zum Song Contest wollen nur diejenigen, deren Karriere bereits Geschichte ist, oder diejenigen, die groß rauskommen wollen. Das hat nur beim Udo Jürgens geklappt. Genuss-Festival ist lässig.

Also die Seele nicht an den Teufel verkaufen?
Ja nicht! Denn wo landet man dann? In den Seitenblicken. Ich will Musik machen, die nicht bei einem Ohr reingeht und beim anderen raus.

Was bringt die Zukunft?
Wir arbeiten am nächsten Album. Fernsehen ist auf jeden Fall geplant. Da haben wir einige Angebote — vom ORF sowie vom Privatfernsehen. Da planen wir eine Serie. Was kommt, das kommt.

Noch einmal zurück zum Genuss-Festival: Was können Sie besonders genießen?
Die Zeit. Man kann alles genießen, wenn man sich dafür Zeit nimmt. Zeit wäre genug da auf der Welt, man nimmt sie nur nicht.

ZUR BAND:
Schauspieler Christopher Seiler (29) und Filmemacher Bernhard Speer (31) stammen aus dem niederösterreichischen Bad Vöslau. Mit ihrer tragisch-komischen Alk-Ballade im Hinterhof "Ham kummst" sind sie seit Wochen in den Charts.

Die Musiker wurden sechs Mal für den "Amadeus Austrian Award 2016" nominiert (der begehrteste Musikpreis Österreichs wird Anfang April vergeben) und bekamen Doppel-Platin für ihr Album. Seit es Live-Auftritte gibt, sind die Konzerte ausverkauft. "Seiler und Speer" stehen für Schmäh mit Tiefgang und sie sind das heimische Musikphänomen des Jahres.

ZUM KONZERT:
Das Open-Air-Konzert von "Seiler und Speer" findet beim Genuss-Festival am 28. Juli am Hauptplatz in Bad St. Leonhard statt. Die Tickets mit einem Preis in der Höhe von 33 Euro sind in allen Raiffeisenbanken, bei den Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen sowie auf www.oeticket.com erhältlich.

Mehr über das Genuss-Festival gibt es auf www.genussfestival.info zu erfahren.

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