Statt Neubau
Lavanttal Arena soll um 20 Millionen modernisiert werden
WAC-Präsident Dietmar Riegler spricht über die Zukunftspläne für die Lavanttal Arena und sein Verhältnis zur Wolfsberger Stadtpolitik.
MeinBezirk.at: Was bereitet Ihnen aktuell schlaflose Nächte?
DIETMAR RIEGLER: Ich bin momentan sehr zufrieden. Es gibt zwar immer Stress, doch wenn ich nichts zu tun habe, werde ich schnell nervös. Von daher habe ich überhaupt keine schlaflosen Nächte.
Es gab in letzter Zeit viele Gerüchte zum Thema Stadion. Wie ist der aktuelle Stand – Neu- oder Umbau?
Den Versuch, ein passendes Grundstück für einen Stadion-Neubau zu finden, müssen wir als gescheitert betrachten. Alle Optionen, die sich uns angeboten haben, brachten auch schwerwiegende Nachteile mit sich. Einmal wollte der Grundstückseigentümer nicht verkaufen, ein anderes Mal befand sich die Fläche in der roten Zone. Aktuell sind wir dabei zu untersuchen, wie wir die Lavanttal Arena in ein modernes Stadion umbauen können. Es gibt Überlegungen, auf die Laufbahn zu verzichten und wirklich ein reines Fußballstadion entstehen zu lassen. Es haben allerdings auch der Leichtathletikclub und das Schulzentrum Nutzungsrechte im Stadion. Für diese müssten wir dann Ausweichflächen finden.
Gibt es schon einen Zeitplan?
Wir haben keinen unmittelbaren Zeitdruck, weil wir aktuell noch alle Vorgaben für Bundesligaspiele erfüllen. In den nächsten zwei bis vier Jahren sollte es aber losgehen.
Wenn das Stadion alle Vorgaben erfüllt, warum muss dann überhaupt umgebaut werden?
Das Stadion entspricht nicht mehr dem heutigen Stand und wir geraten immer mehr ins Hintertreffen, vor allem was die Infrastruktur angeht. Wir haben keine Reporterkabinen, keinen Presseraum, keine Flashzone, keinen Dopingraum. Auch die Sanitäranlagen für Zuschauer und Spieler gehören neu gemacht. Es gibt immer mehr weibliche Schiedsrichter, für diese brauchen wir getrennte Toiletten. Es werden auch immer mehr Stimmen laut, dass ein modernes Stadion auch von außen als geschlossene Einheit erkennbar sein muss. Kurzum, wir sind nicht mehr am neuesten Stand.
Wie viel wird der Umbau kosten?
Wir rechnen mit etwa 20 Millionen Euro.
Sie haben sich in der Vergangenheit über fehlende Unterstützung der Stadtgemeinde Wolfsberg beklagt. Hat sich die Situation gebessert?
Ja, definitiv. Es gab in letzter Zeit wieder intensive Gespräche mit Bürgermeister Primus und Vizebürgermeister Radl. Mir wurde versprochen, dass es seitens der Gemeinde ernsthafte Bestrebungen gibt, den WAC zu unterstützen. Vor allem, wenn es um Flächen geht, sind wir darauf angewiesen, dass die Gemeinde hinter dem Club steht. Wenn beispielsweise die Akademie in ein paar Jahren nach Wolfsberg ziehen sollte, werden wir zwei bis drei zusätzliche Fußballplätze für das Training brauchen.
Welche Ziele hat der WAC langfristig in der Bundesliga. Sieht man sich konkurrenzfähig zu größeren Klubs wie Sturm Graz oder Rapid Wien?
Momentan muss ich neidlos anerkennen, dass dies nicht so ist. Unser Ziel war es, in den Top-6 zu landen, das haben wir nicht geschafft, auch wenn es sehr knapp war. Erfreulich ist, dass sich viele Einzelspieler als sehr gut herauskristallisiert haben. In Summe hat es aber nicht gereicht. Hier müssen wir künftig alle Hebel in Bewegung setzen und die aktuelle Enttäuschung hinter uns lassen.
Ist durch das Erstarken von Klagenfurt und Graz eine Konkurrenzssituation entstanden?
Bestimmt. Es ist sicher so, dass uns dadurch ein paar Hundert Stadionzuschauer abhandengekommen sind. Das müssen wir akzeptieren. Ich bin mir aber sicher, dass wir mit einem modernen Stadion und entsprechender Infrastruktur, zum Beispiel einer richtigen Fanzone, wieder mehr Fans ins Stadion holen können. Kurzfristig können wir hier leider nicht viel ausrichten.
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