Berthold Radl/Lavanttaler Obst
"Heuer zählt jeder Apfel und jede Birne"

Betriebsleiter Berthold Radl und Gattin Rosita Radl-Jöbstl können den Anblick auf den heimischen Streuobstwiesen zwar wieder genießen, doch heuer wird nur ein mäßiger Ernteertrag erwartet.  | Foto: Arnold Pöschl/Kärnten Werbung
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  • Betriebsleiter Berthold Radl und Gattin Rosita Radl-Jöbstl können den Anblick auf den heimischen Streuobstwiesen zwar wieder genießen, doch heuer wird nur ein mäßiger Ernteertrag erwartet.
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Nach dem Rekordjahr 2020 müssen nun alle Ressourcen bei der Lavanttaler Obsternte ausgeschöpft werden.

LAVANTTAL. In der vergangenen Woche hat der Betrieb bei der größten Obstpresse Kärntens mit der Obstübernahme wieder Fahrt aufgenommen und seit Montag läuft die Vollernte. In der Regel folgt auf ein Ertragsjahr ein sogenanntes Rastjahr, wie es heuer laut Berthold Radl, Betriebsleiter von "Lavanttaler Obst", der Fall ist. Mit den 2,5 Millionen Kilogramm geernteten Äpfeln und Birnen im Vorjahr wird man wohl nicht mithalten können, der Experte erwartet sich heuer um die 800.000 Kilogramm Obsternte.

Derartige Bilder wie aus dem vergangenen Rekordjahr werden sich heuer bei der Obstpresse wohl nicht bieten. | Foto: Lagerhaus Lavanttal
  • Derartige Bilder wie aus dem vergangenen Rekordjahr werden sich heuer bei der Obstpresse wohl nicht bieten.
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Mäßige Ernteerwartung

"Eigentlich befürchteten wir heuer Frostschäden aufgrund des milden Winters und des früh einsetzenden Austriebs. Doch die lange Blüte bei Apfel und Birne war ebenso von einer windigen Witterungszeit geprägt und die Hauptblüte wurde sogar in den Mai verdrängt", erklärt Radl. Der Spätfrost traf somit lediglich das Steinobst. Dennoch verhinderte das anhaltende kalte Wetter eine ausreichende Befruchtung durch die Bienen, obwohl es schon einen reichen Blütenansatz gegeben hat: "Für die heurige Ernte bedeutet dies eine mäßige Erwartung bei Apfel und Birne in ganz Europa, es wird nur wenige Ausnahmen geben." Umso wichtiger sei es, heuer auch jedes Obst zu ernten und zu verarbeiten.

"Preise sollten heuer zufriedenstellender sein, da es nicht so viel Ernte gibt." Berthold Radl

Aktion für Lieferanten

Radl weiter: "Wir wissen, dass die Obsternte eine harte Arbeit ist, doch wir sind für jeden angelieferten Apfel, jede Birne oder Zwetschke dankbar." Außerdem wurde wieder die traditionelle Apfelsaft-Umtausch-Aktion ins Leben gerufen: Die geernteten Äpfel werden in direkt gepressten Fruchtsaft umgetauscht. Die Lieferanten erhalten dadurch einen Liter Lavanttaler Apfelsaft um nur 67 Cent.

Saisonmitarbeiter gesucht

Derzeit werden bei "Lavanttaler Obst" auch noch Saisonmitarbeiter für Teil- oder Vollzeitbeschäftigung gesucht. Noch bis Anfang November, zu Allerheiligen, erstreckt sich die Saison der Obsternte auf den Lavanttaler Streuobstwiesen und über die Bezirksgrenzen hinaus.

Die Vielfalt erhalten

Bereits im Vorjahr konnte das Obstbaum-Projekt "Blühendes Lavanttal" erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt 2.000 Bäume konnten zum Erhalt der Streuobstwiesen und Sortenvielfalt gepflanzt werden. Radl verrät: "Die Fortsetzung des Projektes ist für nächstes Jahr geplant, es befindet sich schon wieder etwas Neues in der Entstehungsphase." Auch die Apfel- und Birnensortenbestimmung stieß bei der Bevölkerung auf reges Interesse. "Mitte Oktober laden wir auch heuer wieder zur Sortenbestimmung ins Lagerhaus", freut sich Radl.

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