Habt Acht! Ein Pfarrer rückt zum Militär ein

- <b>Ein Kreuz </b>aus Granatsplittern erinnert Raphael Kaspar an den Einsatz als UNO-Blauhelm am Golan
- hochgeladen von Petra Mörth
Pater Raphael Kaspar leitet seit 1. Februar die Militärpfarre in der Steiermark in Graz.
petra.moerth@woche.at
ST. PAUL. Von der Erzherzog-Johann-Kaserne in Straß bis zum Fliegerhorst Fiala Fernbrugg in Aigen – in seinem neuen Job als Militärkurat der Militärpfarre Steiermark spult der Benediktiner Pater Raphael Kaspar (42) täglich viele Kilometer herunter.
Im ganzen Bundesland
"Ich betreue rund 4.000 Grundwehrdiener plus rund 4.000 Kadersoldaten und Zivilbedienstete auf 17 militärischen Liegenschaften seelsorglich", erzählt Pater Raphael an seinem neuen Arbeitsplatz in der Gablenz Kaserne in Graz. Von der steirischen Landeshauptstadt aus steuert er mit seinem Kraftfahrer regelmäßig Termine quer durch die Steiermark an.
Neben den priesterlichen Aufgaben der Sakramentenspende umfasst die Tätigkeit des Militärseelsorgers auch die Durchführung des wehrethischen Unterrichts oder die Teilnahme an Feldlagerwochen. "Ich lebe bei militärischen Übungen im Rahmen der Ausbildung mit Grundwehrdienern und Kadersoldaten im Felde mit", berichtet er mit leuchtenden Augen. Denn der gebürtige Grazer, der während der Jugoslawienkrise 1991 als Gefreiter mit seinen Kameraden vom Jagdpanzerbataillon 1 in Wiener Neustadt im Grenzsicherungseinsatz in Spielfeld gestanden hat, versteht sich als Soldat.
Als UNO-Blauhelm in Syrien
Gespräche mit Militärbischof Christian Werner weckten in ihm später das Interesse für den Beruf des Priesters. Von 2012 auf 2013 absolvierte der Geistliche, der 2000 in den Benediktinerorden in St. Paul eingetreten ist, am syrischen Golan seinen ersten Auslandseinsatz.
Als Militärpfarrer vereint der abenteuerlustige Pferde- und Motorradliebhaber nun beide seiner Berufungen. "Ich führe ein Leben im und für das Militär", bringt es der Offizier im Rang eines Hauptmannes auf den Punkt.
ZUR PERSON:
Name: Pater Raphael Kaspar
Geburtstag: 3. November 1971
Werdegang: Nach Volks- und Hauptschule erlernte er die Berufe Drucker und Abfall- und Recyclingtechniker. Nachdem er am Aufbaugymnasium Horn die Studienberechtigung erlangt, beginnt Kaspar ein Studium der katholischen Theologie. 2000 folgt der Eintritt ins Benediktinerkloster St. Paul, im Jahr 2006 wird er zum Priester geweiht. Seit 1. Februar Militärpfarrer der Steiermark.


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